Gartenarbeiten im Februar
Im Februar beginnt in meinem Garten die Saison. Alles was ich im Januar mache ist eher etwas Geplänkel und Ablenkung, aber nun geht es so richtig los. Spätestens Ende des Monats beginnen die Stauden zu treiben. Schneeglöckchen, Winterlinge und Primeln setzen zur Blüte an und überall zeigen sich erste grüne Vorboten der Frühlingspracht. Bevor alles grünt und blüht, solltest Du Deinen Garten auf Vordermann bringen, denn in ein paar Wochen kannst Du die Beete kaum mehr betreten! Deshalb zeige ich Dir jetzt, was im Februar zu tun ist.
Winterlinge pflanzen
Ich höre immer wieder, dass Winterlinge – die mittels Knolle im Herbst gesetzt worden sind – nicht anwachsen wollen. Voller Vorfreude wird auf das Blütenspektakel im Februar gewartet und nichts passiert! Nicht ein Blättchen schiebt sich durch den Boden. Damit diese gut treiben und wurzeln ausbilden, sollten sie auf jeden Fall über Nacht in Wasser eingelegt werden. Dann kann sich die die Knolle damit vollsaugen und wächst gleich viel besser an. Der Boden sollte locker und humos sein. Sie mögen weder Staunässe noch das Austrocknen des Bodens. Bevorzugt wird eher ein feuchter Boden. Sind die Winterlinge etabliert, wachsen sie wie der Teufel und vermehren sich extrem gut. Dann bilden sie schöne gelbe Teppiche im zeitigen Frühjahr. Und trotzdem gelingt diese Art des Pflanzens nicht immer!
Nun zum Monatstipp. Wenn Dir das Anpflanzen mittels Knollen im Herbst gar nicht gelingen mag, hast Du nun die Chance getopfte Ware zu kaufen. In den kleinen Töpfchen sind die Wurzeln schon gut ausgebildet und wachsen damit besser in den Gartenboden hinein. Vor der Pflanzung solltest Du den Boden mit Kompost aufarbeiten, damit er schön humos und locker wird. Zudem sollte das Pflanzloch tiefgründig mit Kompost bearbeitet werden. So fassen die Wurzeln beim hineinwachsen besser Fuß. Diese Methode gelingt in der Regel sehr gut und dem gelben Blütenteppich steht nichts mehr im Wege! Deshalb heißt es jetzt: Shopping!!!
“Immer öfter nutze ich bei der Pflanzung ein Mykorrhizapulver. Dieses Pulver enthält eine Pilzbrut, die eine Symbiose mit den Wurzeln der Pflanzen eingeht und diese mittels des Pilzes besser mit Nährstoffen versorgt. Das Pulver wird beim Pflanzen einfach an die Wurzeln gestreut. So wachsen viele der Pflanzen besser an.”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Gartenwerkzeuge säubern
Auch Gartengeräte, wie Schaufeln, Harken und Gartenscheren brauchen Pflege. Schließlich will man noch lange etwas von ihnen haben. Ich habe es nicht mehr geschafft meine Gartengeräte im Spätherbst zu reinigen. Im Grunde genommen hab ich im Herbst auch keine Lust dazu! Also hängt noch die Gartenerde des letzten Jahres an so manchem Werkzeug. Deshalb reinige ich sie jetzt gründlich mit einem Gemisch aus Schmierseife und Wasser. Rostflecken entferne ich vorsichtig mit einer Stahlbürste und lasse das Metall mit einem Pflegeöl ein. Scheren reinige ich ebenfalls und desinfiziere sie mit Alkohol. Dann werden sie noch geschliffen und die mechanischen Teile geölt. Werkzeuge, die kaputt und nicht mehr reparabel sind, werden entsorgt und ersetzt. So kann das neue Gartenjahr kommen.
Erstes Gemüse säen
Wer auf der Fensterbank erste Sämlinge ziehen möchte, kann damit im Februar beginnen. Allerdings sollte man sich gut überlegen, was in dieser Zeit Sinn macht. Zu früh gezogene Sämlinge leiden meist unter Lichtmangel und vergeilen. Das bedeutet, dass sie auf der Suche nach Licht zu stark wachsen und sich damit nicht mehr selbst auf den „Beinen halten“ können. Dann ist die Saat in der Regel verloren. Deshalb zieht man im Februar nur solche Pflanzen vor, die lange brauchen, um zu keimen und zudem viel Wärme benötigen. Paprikas und Chilis sind die perfekten Pflanzen für die Saat im Februar. Sie brauchen Wärme und viel Zeit. Deshalb werde auch ich sie jetzt auf der Fensterbank vorziehen.
Frühjahrsdüngung
Das Düngen im Frühjahr ist immer eine schwierige Sache. Wann soll man damit beginnen? In der Regel ist dies der März, da in dieser Zeit die Vegetationsperiode beginnt. Allerdings ist durch den Klimawandel der Beginn der Vegetationsperiode immer früher. In meinem Garten dünge ich fast nur mit Kompost. Dafür trage ich in den Beeten eine Schicht von mindestens fünf Zentimeter Kompost auf. Das hat mehrere Vorteile: Im Kompost ist in der Regel alles vorhanden, was die Pflanzen brauchen. Er ist kostenlos, denn ich stelle ihn selbst her. Und er dient durch die Aufbringung einer dicken Schicht als Mulch, hält damit besser Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut. Mit dieser Art des Düngens kannst Du bereits Ende Februar beginnen!
Ich habe allerdings nicht immer genug Kompost um alle Beete zu bestücken. Dann nehme ich Bodenaktivator und einen biologischen Dünger, wie Hornspähne, Rinderdungpallets oder Wurmhumuspallets. Damit beginne ich allerdings erst im März. Wachsen die Pflanzen zu früh und zu schnell, kann es durchaus noch zu Frostschäden kommen, die ich natürlich vermeiden möchte. Zudem gibt es die Faustregel, dass in leichteren, also sandigen Böden eher früher und öfter gedüngt wird, in schwereren lehmigen Böden eher später und seltener. Das kann dann auch erst im April oder Mai sein. Auf jeden Fall sollte man die Packungsbeilage beachten und nach Anleitung düngen.
“Organische Düngerpallets werfe ich vor einem Regenguss auf den Beeten aus. Vollgesogen mit Wasser gehen sie besser eine Verbindung mit dem Boden ein und die Bodenlebewesen können sich dann schneller an die Erstellung der Pflanzennährstoffe machen!”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Bäume und Sträucher pflanzen
Wenn im Februar und März die Böden nicht mehr gefroren sind, ist neben dem Herbst die beste Zeit, um Bäume und Sträucher zu pflanzen. In dieser Zeit können sogar wurzelnackte Pflanzen gesetzt werden, die weitaus billiger sind, als aufwendig getopfte Ware. Die meisten Baumschulen öffnen im Februar ihre Pforten, so dass jetzt aus dem Vollen geschöpft werden kann. Beim Pflanzen solltest Du jedoch eines besonders beachten! Viele der Bäume gehen nach ein paar Jahren auf einmal ein, ohne dass für den Laien ein Grund ersichtlich ist. Ein häufiger Fehler bei der Pflanzung ist das zu tiefe setzen der Gehölze in den Boden, dass das Faulen des Stamms zur Folge hat. Deshalb solltest Du Bäume und Sträucher nur so tief in den Boden setzen, wie sie vorher im Topf gestanden haben. Bei wurzelnackten Pflanzen sollte man sich daher von einem Fachmann zeigen lassen, wie tief gesetzt wird.
Staudenskelette schneiden
Ich lasse meine Staudenskelette immer über den Winter stehen. Die Samenstände sehen im Winter wunderschön aus, wenn sie mit Raureif oder Schnee überzogen sind. Zudem bieten sie unseren heimischen Insekten Winterschutz und den Vögeln Samen als Futterergänzung. Allerdings sollten die Staudenskelette weichen bevor der Neuaustrieb zu groß wird und beim Abschneiden die Gefahr besteht, ihn zu beschädigen. Das ist in der Regel im März der Fall. Klimabedingt ist das in den letzten Jahren jedoch immer mehr in den Februar vorgerückt. Bevor die neuen Austriebe zu groß werden, solltest Du also die alten verdorrten Samenstände abschneiden. Das Schnittgut lasse ich gebündelt bis Ende März im Garten liegen. Dann können die darin überwinternden Insekten in aller Ruhe ihr Schlafquartier verlassen und bleiben somit dem Garten erhalten.
Erste Topfarrangements
Der Februar ist auch Ideal, um mit den ersten Topfideen den Garten zu verschönern. Hierfür solltest Du allerdings nur solche Pflanzen verwenden, die auch im Februar in den Beeten wachsen. Sie sind sicher frosthart und gehen nicht kaputt, wenn die Fröste durch den Garten ziehen. Das können Schneeglöckchen, Winterlinge, Primeln oder Krokusse sein. Halte einfach danach Ausschau, was in Deinem oder anderen Gärten blüht. Als Topf solltest Du nur verwenden, was winterhart ist. Es gibt gute winterharte Tontöpfe, die allerdings etwas teurer sind. Auch Plastik-, Korb-, Holz- oder Fieberglastöpfe trotzen gut den Temperaturen. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen möchtest, stellst Du die Töpfe einfach auf kleine Erhöhungen, damit sie nicht direkt Bodenkontakt haben und das Wasser gut ablaufen kann.
Es gibt also viel zu tun, denn der Garten blüht bereits auf. Schneeglöckchen, Winterlinge, Christ- und Lenzrosen, Primeln und Alpenveilchen stehen hier schon in voller Blüte. Viele Stauden treiben bereits und fast alle Blumenzwiebeln spicken aus der Erde. Der Frühling naht. Die Vorfreude ist riesig und man findet mich nun wieder häufiger im Garten. Nun geht es los!
Ich wünsche Dir eine schöne Garten- oder Balkonzeit. Genieße die ersten schönen Tage und hab Spaß mit Deinen Pflanzen.
Sonnige Grüße,
Dein Sven.
4 thoughts on “Gartenarbeiten im Februar”
Danke für die Tipps und Anregungen…. Ich kann die Winterruhe eigentlich immer gut aushalten 😜 aber so langsam juckt der grüne Daumen…. Leider bremst mich die schwächelnde Gesundheit diesjahr etwas aus. Umso mehr freue ich mich über diese schönen Gartenbilder. LG Birgit
Liebe Birgit,
ich hoffe, Dir geht es gesundheitlich wieder etwas besser und der Garten erfüllt Dich mit allen Sinnen. Ich freue mich, wenn ich mit meinen Bildern etwas Ersatz für den Garten sein darf. Sei lieb gegrüßt und gute Besserung,
Sven.
Ohhh wie schön.. bei mir stehen dieses Jahre ein paar Veränderungen im Garten an. Mein Mann und ich wollen im Garten ein neues Beet setzen und mit Natursteinen abrunden. Habt ihr ein paar Ideen womit ich das Beet bepflanzen soll?.. kann mich nicht entscheiden. 🙂
Liebe Grüße
Emma
Liebe Emma,
das kommt ganz darauf an, was Du dort für Lichtverhältnisse hast, wie feucht oder trocken es bei Euch ist, oder welche Bodenart Du hast. Dann kommt ea auch noch darauf an, welche Art von Garten Du hast: modern, Bauerngarten, Cottagegarten, Schatten- oder Waldgarten, etc. Nur wenn alles vorher klar ist, kannst Du Dir die passenden Pflanzen für Deinen Standort auswählen. Dann sind sie pflegeleicht und bleiben Dir auch eher erhalten.
Du findest unter Tipps und Tricks auch das Thema “Beetgestaltung” dort findest Du alles, was Du zur Anlage eines Beetes wissen solltest. Und es gibt obendrein noch Vorschläge für Pflanzen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg! Wenn Du noch mehr Hilfe brauchst, darfst Du Dich gerne per Mail melden.
Liebe Grüße,
Sven.