5 Arbeiten für Gärtner im Juli
Der Sommer ist in unseren Gärten angekommen. Die Tage sind ziemlich heiß und wir erleben immer mehr Wetterkapriolen. Heftige Regenfälle, Überschwemmungen, Hagel, starker Wind und extrem heiße Tage ohne Wasser. Sie setzen dem Garten ziemlich zu. Man schwankt von einem Extrem zum Anderen. So gibt es Gartenarbeiten, die typisch für den Juli sind und andere, die auf Grund des Wetters, hinzu kommen. Auf jeden Fall gibt es im Juli wieder einiges zu tun.
Gießen
Töpfe, die in der Sonne stehen, sollten an heißen Tagen täglich gewässert werden. Töpfe in schattigeren Bereichen nach Bedarf. Stellt man mehrere Töpfe zusammen entsteht durch die Nähe und gegenseitige Beschattung ein Verdunstungsschutz und die Töpfe trocknen nicht ganz so schnell aus. Größere Töpfe bieten zudem mehr Platz für Wasser und werden nicht so schnell trocken. Deshalb lieber mehrere Pflanzen in einem großen Topf platzieren, als eine Pflanze in einem kleinen Topf.
Im Beet gilt, dass sich Pflanzen daran gewöhnen sollten, nicht regelmäßig an Wasser zu kommen. Dann lassen sie die Wurzeln in tiefere Erdschichten wachsen. So muss man auf Dauer weniger gießen. Deshalb möglichst nicht täglich gießen, dafür aber durchdringend. Am Besten nur gießen, wenn am frühen Morgen die Blätter hängen.
Eine gute Gießzeit ist der Morgen. Die Pflanzen sind dann etwas ausgekühlt und vertragen das kältere Wasser besser. Dann erkennt man auch, ob die Pflanze wirklich Wasser braucht, oder ob es ihr tagsüber nur etwas zu heiß war. Wenn man morgens gießt, ist der Boden ausgekühlt und das Gießwasser droht nicht zu verdunsten. So kommt mehr Wasser an die Wurzeln.
Stützen
Viele der Sommerstauden sind noch am Wachsen und werden länger und länger. Dann neigen sie zum Umfallen. Besonders wenn Starkregen und heftige Winde durch unsere Gärten fegen, hat so manche Pflanze keine Chance und knickt um. Wer sie noch nicht gestützt hat, sollte dies jetzt tun. Stützen gibt es in allen Formen und Farben, so dass jeder das Richtige für seinen Garten findet. Die Pflanzen sollten allerdings noch etwas Spiel in ihrem neuen Korsett haben. Dann sehen sie nicht wie zusammengeschnürt aus und bei Wind und Wetter gibt es noch etwas Bewegungsspielraum, der vor dem Abbrechen schützt.
Ausputzen
Das Dead-Heading bleibt bis in den Herbst hinein eine der wichtigsten Pflegearbeiten. Einen Artikel zum Thema findest Du hier. Jetzt im Juli liegt ein Schwerpunkt auf den Rosen. Remontierende Rosen müssen regelmäßig ausgeputzt werden. Hierzu schneidet man Verblühtes erst einmal aus. Sind alle Blüten eines Stängels vergangen, schneidet man diesen oberhalb einer Blattachse ab. Dies sollte oberhalb des nächsten fünfblättrigen Triebes geschehen, oder an einem darunter liegenden Trieb – je nachdem in welcher Höhe die Rose weiter blühen soll. Generell gilt, dass stärkere Triebe weniger stark und feinere Triebe stärker zurück geschnitten werden.
Sichern
Alles was nicht niet- und nagelfest ist, sollte vor den Unwettern in Sicherheit gebracht werden. Besonders empfindliche Gegenstände, wie Glaslaternen sollten ins Haus gebracht werden. Weniger Empfindliche können ans Haus, an Mauern oder einfach nur auf den Boden gestellt werden. Betroffen sind meist Dekorationsgegenstände und Gartenwerkzeuge, aber auch leichte Gartenmöbel. Sie können bei starkem Wind als Geschoss durch den Garten geschleudert werden. Nicht auszumalen, was sie dann alles zerstören können.
Erneuern
Pflanzen, die durch die Wetterkapriolen zerstört wurden, können auch zu dieser Jahreszeit ausgetauscht werden. Bei Topfware ist das kein Problem. In den Gärtnereien gibt es meist noch ein gutes Angebot an Stauden und Sommerblumen.
Hat der Hagel Stauden zerstört, können einjährige Sommerblumen dazwischen gepflanzt werden. Diese werden erst dann entfernt, wenn die Stauden wieder ansehnlich geworden sind. So kann man aus der Not eine Tugend machen und ein neues Blütenarrangement ausprobieren. Zudem finden die Bienen wieder an gewohnter Stelle Nahrung.
Vertrocknete Pflanzen sollten nur noch durch hitzetaugliche Vertreter ersetzt werden. Generell gilt, dass die richtige Pflanze für den richtigen Platz ausgewählt werden sollte. Deshalb immer vorher prüfen, ob die Ansprüche der Pflanze zum Bestimmungsort passen. Eine Fachberatung in der Gärtnerei spart oft viel Geld!
Ich hoffe, dass die Unwetter bald ein Ende haben. Gefühlt tingeln wir von einem zum anderen und jedes Mal ist wieder etwas zerstört. Auch wenn es – toi, toi, toi – in unserem Garten nur Kleinigkeiten sind, so sind in anderen Regionen die Unwetter so stark gewesen, dass die Pflanzen erst einmal völlig zerstört sind. Dann heisst es abwarten, bis die Natur es wieder von selbst richtet.
Ich wünsche Dir ausgeglichenes Wetter,
Dein Sven.
5 thoughts on “5 Arbeiten für Gärtner im Juli”
Lieber Sven,
das Stützen mit Zweigen finde ich so viel schöner als mit den gekauften Stützen; in England habe ich das viel gesehen. Leider fehlt mit der Platz für die Haselnusssträucher, die dort auch für diesen Zweck verwendet werden.
Bei euch im Süden jagt ja wirklich eine Unwetterwarnung die nächste. Das finde ich beängstigend! Bei uns ist der Tornado, der in Paderborn so viele schöne alte Bäume entwurzelt hat, allerdings auch nur knapp vorbei gezogen. Ausgeglichenes Wetter – das wäre wirklich für uns alle schön!
Liebe Grüße
Susanna
Seufz, ruhiges, ausgeglichenes Sommerwetter, was ist das? Sommer hatte schon immer Phasen, wo man das Fürchten gelernt hat, ich erinnere mich an die heftigen Augustgewitter, die immer mal normal waren. Sie wurden aber eher von der Landwirtschaft gefürchtet. Seit einigen Jahren kann man sich eigentlich auf nichts mehr verlassen. Doch vielleicht auf die Tatsache, dass es immer andere, immer heftigere und häufigere Wetterkapriolen gibt. Ob wir wenigstens einen ruhigen Altweibersommer bekommen? Aber den wollen viele im Westen und der Mitte oder Nordosten Deutschlands auch nicht, denn das würde wieder lange Trockenperioden bedeuten. Also keine Wunschkonzerte, sondern achtsam bleiben und wie Du richtig schreibst, die Laternen rechtzeitig einräumen. (Hüstel, ich habe dieses Jahr noch gar nicht wirklich ausgeräumt) LG und eine gute neue Woche wünscht Dir Wurzerl
Liebe Renate,
dass Du die Laternen noch nicht ausgeräumt hast, wundert mich nicht. Wenn ich Deinen Blog und die Facebook-Seiten verfolge, tingelst Du eher durch fremde und virtuelle Gärten… zu Gunsten Deiner eifrigen Leserschaft. Ob da noch genug Zeit zum Genießen Deines eigenen Gartens bleibt? Da beneide ich Dich fast ein bisschen darum. Leider fehlt mir die Zeit für solch tolle Unternehmungen. Wie schön, dass ich da virtuell mitreisen darf. Von den Wetterkapriolen lassen wir uns jedenfalls das Gärtnern nicht vermiesen.
Auf bald zu einem Gartenbesuch?
Liebe Grüße,
Sven.
Mir persönlich gefällt der detaillierte Beitrag sehr. Ich habe mir beim Durchlesen schon einige Informationen über die Gartenarbeiten aufgeschrieben. Vielen Dank für den erstklassigen Blog.
Liebe Anja,
vielen lieben Dank für Dein wunderbares Kompliment. Ich freue mich unheimlich über solche Rückmeldungen, da der Blog mein Hobby ist und leider nie genug Zeit hierfür zu Verfügung steht… Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten.
Liebe Grüße,
Sven.