Amaryllis – So blüht sie zum Weihnachtsfest
Wenn ich im Winter durchs Fenster in den Garten schaue, wirken Strukturen wie Staudenskelette, Strukturpflanzen und nur wenige Blüten. Deshalb ist gerade im Winter etwas Blühendes auf der Fensterbank ein muß. Typisch für winterblühende Zwiebelpflanzen im Innenraum ist die Amaryllis, umgangssprachlich auch Ritterstern genannt, was letztlich der richtigen botanischen Bezeichnung ‘Hippeastrum’ entspricht. Sie verschönert die Innenräume mit ihren großen prächtigen Blüten über mehrere Wochen hinweg. Deshalb ist diese Pflanze für mich ein jährlich wiederkehrender Gast in der guten Stube. Wie man diese imposanten Zwiebelblüher attraktiv arrangiert, wie man sie pflanzt und pflegt, zeige ich Dir jetzt.
Bisher habe ich die Pflanzen vorgetrieben im Topf gekauft. Das hat den Vorteil, dass man schnell erkennt, wie viele Stängel mit Blüten in der Zwiebel schlummern. Man kann die Blütenstängel von den Blättern unterscheiden, wenn man die Dicke der Triebe betrachtet. Blühstängel sind deutlich dicker als Blätter. Je weiter diese ausgetrieben sind, umso klarer ist dies zu erkennen. Man bekommt die Zwiebeln mit ein bis drei Stängeln. Aus meiner Sicht sollten jedoch mindestens zwei Blütenansätze erkennbar sein, dass sich die finanzielle Investition auch lohnt. Nur so blühen sie über ein paar Wochen, denn die einzelnen Stängel gehen nacheinander auf. Wer also auf Nummer Sicher gehen möchte, kauft die Amaryllis getopft.
Ich probiere gerne aus, wie sich die Pflanzen aus selbst getopften Zwiebeln entwickeln. Deshalb habe ich im letzten Jahr auf die vorgetriebenen Pflanzen verzichtet und mir schöne dicke Zwiebeln im Fachhandel bezogen. Da ich mir diese erst in der fortgeschrittenen Winterzeit besorgt habe, habe ich nicht mehr die qualitativ besten Zwiebeln ergattert und trotzdem ist die Qualität im Fachhandel so gut, dass alle drei Amaryllis-Zwiebeln drei Blütenstängel und pro Stängel mindestens drei wunderschöne Sterne ausgebildet haben. Zwiebeln aus dem Fachhandel sind zwar teurer, als ihre Schwestern aus dem Supermarkt, dafür lohnen sich die Mehrkosten deutlich. Sie bilden in der Regel mehr Stängel und Blüten aus und sind meist auch standfester und größer. So zumindest meine Erfahrung, die auch für die Topfware gilt.
Damit die Zwiebeln zum Weihnachtsfest blühen, wird es nun Zeit sie zu topfen! Die Pflanze braucht gut fünf bis sechs Wochen Zeit, bis sie vom ersten Herauspitzen der Triebe zu einer stattlich blühenden Pflanze wird. Ist die Knospe gerade aus dem Schaft herausgewachsen dauert es nur noch vier Wochen. Das solltest Du bei der Pflanzung bedenken – zumindest dann, wenn die Amaryllis zu Weihnachten blühen sollen. Beim Kauf der Zwiebeln solltest Du darauf achten, dass sie nicht unangenehm riechen, keinen Schimmel aufweisen, prall und fest sind und keine krankhaften Stellen haben. Das kann das Wachstum extrem beeinflussen oder die ganze Zwiebel bereits vor der Blüte vernichten.
“Ich kombiniere für diese Pflanzkombination drei unterschiedliche Amaryllis-Sorten, die von weiß bis rot changieren: Hippeastrum ‘Apple Blossom’ hat den größten Weißanteil, dann folgt Hippeastrum ‘Temptation’ und zum Schluß Hippeastrum ‘Lilac Favorite’, die ganz in rot blüht.”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Ich bepflanze für meine weihnachtliche Amaryllis-Dekoration eine Ziegelform aus Holz. Da die Form im Innenraum ans Fenster gestellt werden soll lege ich sie mit einer Plastikfolie aus, so dass kein Wasser mehr durch das Holz rinnen kann. Dann befülle ich die Form mit torffreier Blumenerde. Allerdings erst einmal halbvoll! Dann werden die Amaryllis-Knollen auf das Substrat gesetzt und erneut Erde hinzu gegeben. Damit die Amaryllis später nicht zu faulen beginnen, wird die Erde nur bis zur dicksten Stelle der Zwiebeln aufgefüllt. Nun stecken sie zirka ein Drittel tief in der Erde. Jetzt wird noch ein wenig angegossen. Erst wenn der Blütenstängel ungefähr zehn Zentimeter hoch gewachsen ist, wird erneut gegossen. Dann jedoch regelmäßig im Abstand von ca. drei Tagen. Bitte beachte, dass nie Staunässe entstehen darf!
Da das ganze Arrangement weihnachtlich aussehen soll, wird es noch dekoriert. Zuerst decke ich die offene Fläche zwischen den Zwiebeln mit Moos ab, bis kein Boden und auch kein Plastikeinsatz mehr zu sehen ist. Dann stecke ich grüne Zweige in die bemoosten Flächen. Da die Amaryllis erst noch wachsen, bringen die kleinen Äste und Stängel etwas Höhe in das Arrangement. Wenn die Amaryllis dann zur Blüte kommt, gibt es schließlich drei unterschiedliche Höhen: die bemooste Fläche am Boden, darüber die grünen Zweige und ganz oben die Blüte der Amaryllis. Da die Amaryllis lange Stängel ausbilden und bei voller Blüte schnell mal umknicken können, macht es Sinn auch größere Zweige mit einer stützenden Wirkung zu integrieren. In meinem Beispiel nutze ich den silbrig schimmernden Eukalyptus und Kiefernzweige.
Zur Adventszeit oder zu Weihnachten stecke ich noch kleine oder auch größere Glaskugeln in passenden Farben dazu. Auch Früchte, wie Zapfen, Äpfel oder Hagebutten lassen sich gut in das Gesamtarrangement integrieren. Ich mag es, wenn die Dekoration auch außerhalb der Ziegelform weiter geht. Hierzu stelle ich an die Seiten des Arrangements farblich passende Granatäpfel, einen Kunst-Engel und weitere Dekorationselemente hinzu. Alles passend zu den rötlichen Blüten der Amaryllis. Nun steht die Gesamtkomposition auf der Fensterbank und verschönert den eher etwas trostlosen Blick hinaus in die Winterwelt.
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“Amaryllis mögen keine Staunässe. Deshalb solltest Du eine gut durchlässige Erde und einen Topf mit Abflusslöchern verwenden. Dann kann der Pflanze nichts geschehen. In meinem Fall gibt es keine Möglichkeit, dass das Wasser entweichen kann, deshalb mache ich vor jedem Gießen erst einmal die Fingerprobe und schaue, ob die Erde noch feucht ist.”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Jetzt geht es also los! Die Zwiebeln müssen schleunigst in die Erde, damit sie zu Weihnachten Dein zu Hause mit ihrer Pracht verschönern können. Amaryllis blühen übrigens von Dezember bis März. Du kannst die Zwiebeln also von Mitte Oktober bis Mitte Februar in Erde pflanzen, damit sie ein paar Wochen später blühen. Wenn Du die Zwiebeln zur nächsten Saison wieder verwenden möchtest, solltest Du sie bis September regelmäßig gießen, düngen und hell stellen. Dann folgt eine Ruhephase in der nicht mehr gegossen wird. Wenn die Blätter eingetrocknet sind, wird die Knolle aus dem Substrat genommen und dunkel und kühl bis Mitte oder Ende November gelagert. Und dann beginnt der Kreislauf von vorn!
Ich wünsche Dir eine blumige Advents- und Weihnachtszeit und viel Spaß mit Deinen blühenden Sternen,
Dein Sven.
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