
Dahlien einlagern
Wenn die ersten Fröste ins Land ziehen, ist es soweit. Die Dahlien müssen ins Winterquartier. Unsere kalten und nassen Winter überstehen die Besucher aus Südamerika nicht. Sie würden kläglich erfrieren, wenn man sie in der Erde vergisst. Deshalb müssen sie nun ausgegraben und eingelagert werden. Nur so sorgen sie im nächsten Jahr wieder für eine üppige Blütenfülle. Wie das geht, zeige ich Dir jetzt.
Der richtige Zeitpunkt zum Ausgraben der Knollen ist gegen Oktober oder November. Ausschlaggebend ist der erste richtige Frost. Dieser führt dazu, dass das Blattwerk und die Blüten erfrieren. Dann hängen sie haltlos und dunkel verfärbt an den Stängeln herunter. Die Rhizome in der Erde sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht beschädigt. Sie sind durch die Erde noch etwas geschützt. Damit sie nicht ebenfalls erfrieren, müssen sie schleunigst aus der herausgeholt werden.

Bevor man die Pflanzen aus der Erde nimmt, sollten sie beschriftet werden. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn im nächsten Jahr verschiedene Sorten an verschiedene Plätze gepflanzt werden sollen. Die Markierung sollte man weit unten am Stengel platzieren, da die Stängel später abgeschnitten werden. Dann grabe ich die Dahlien mit einer Grabgabel vorsichtig aus. Dabei sollte die Grabgabel nicht zu nah an der Pflanze angesetzt werden, da sie ansonsten die Rhizome beschädigen würde.
Ich lasse die Stängel beim Ausgraben noch an der Pflanze. Dann kann ich sie dazu nutzen, die Knollen aus der Erde zu ziehen und das Abschütteln der Erde gelingt leichter. Wer jedoch lieber vorher das Grün entfernt, macht es nicht falsch. Dahlienblüten machen sich wunderschön in der Vase. Deshalb kann man vor der Prozedur die Blüten für einen Strauß abschneiden.

Kaum ist die Knolle raus, muss sie versorgt werden
Die Erde wird gut abgeschüttelt und entfernt. Am besten reinigt man die Knollen in Wasser. Dies ist notwendig, da man die Rhizome nach verletzten und faulen Stellen absuchen muss. Gut gereinigt, erkennt schnelll, wo sich Schadstellen befinden. Wird man fündig, muss die Knolle mit einer Scharfen Schere oder Messer entfernt werden. Dies verhindert eine möglicherweise tödliche Erkrankung der Pflanze.
So versorgt, muss die Dahlienknolle gut abtrocknen und darf dann in ihren eigentlichen Bestimmungsort: ein kühler dunkler Raum, dessen Temperatur um die fünf bis zehn Grad liegt. Am besten werden sie in Holzstiegen gelagert, die mit Zeitungspapier ausgeschlagen werden. Wichtig ist eine gute Luftzirkulation. Dann können die Knollen darin, in Sand, Laub oder einzeln in Zeitungspapier eingeschlagen, bis zum Frühjahr gelagert werden.

Sie selbst sollten nicht austrocknen, aber nicht nass sein und die Luft sollte zirkulieren können. Dies gilt auch für Dahlien in Töpfen. Man kann sie durchaus auch im Topf, also in der Erde, lagern. Dazu muss die Erde zum Einlagerungszeitpunkt allerdings trocken sein. Sonst droht die Gefahr des Verfaulens. Idealerweise fängt man ab Mitte oder Ende September an, nicht mehr zu gießen. In einem dunklen, kühlen Keller um die fünf Grad, kann dann auch der Topf überwintern.

Es ist gut immer mal wieder nach den Dahlien zu schauen und faulende und kranke Dahlienknollen über den Winter auszusortieren. Sonst besteht die Gefahr, dass sie die anderen Dahlien anstecken und die ganze Sammlung wäre vernichtet. Das wäre zu schade nach der bereits geleisteten Arbeit.

Es ist viel Arbeit. Wenn man allerdings das Blütenmeer im Garten und in der Vase sieht, entschädigt das ganz schnell für die etwas aufwendigere Prozedur. Ich bin verliebt in die wunderschön geformten Blüten und kann mir nicht vorstellen, keine Dahlien mehr zu pflanzen. Deshalb wird dies auch nicht der letzte Dahlienartikel bleiben.
Frohes Arbeiten und einen schönen Herbst wünscht Dir,
Dein Sven.
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Weiterführende Links:
Was grünt denn da? – Die Dahlie (Dahlia)
Gestalten mit Dahlien im Spätsommer und Herbst – Spätsommerfarben