
Das ultimative Potpourri duftender Erinnerungen im Garten Teil 1
Du schlenderst durch einen Garten und plötzlich steigt Dir ein Duft in die Nase, der sofort eine Erinnerung auslöst. Es schießen Gedanken an besondere Menschen, Situationen oder Orte in Deinen Kopf und Du riechst Dich in die Vergangenheit. Was in solchen Momenten passiert und wie Du es für Deinen Garten nutzen kannst, habe ich Dir bereits in einem Blogbeitrag beschrieben. Jetzt kommen besonders gartenaffine Menschen zu Wort, die Dir von ihrer eigenen Dufterinnerung berichten möchten. Oft sind diese sehr persönlich oder auch berührend. Deshalb ist es umso schöner und wertvoller, dass Sie diese duftenden Erinnerungen mit uns teilen. Viel Spaß beim Lesen!
Susanna – Ein Stück Heimat
Susanna ist eine leidenschaftliche Gärtnerin und gibt ihr fachlich fundiertes Wissen auf dem vom „Deutschen Gartenbuchpreis“ ausgezeichneten „Einfach-Garten-Blog“ auf ihre ganz persönliche Art und Weise weiter. Zudem begleitet sie Hauseigentümer bei der Gestaltung ihrer Gärten und ist auch als Co-Autorin von Mark Boltons Gartenbuch „Ich träume von einem Cottage-Garten“ bekannt. Ihre Liebe gehört auf jeden Fall der Gartengestaltung, die einen Schwerpunkt auf dem Blog und ihrem ebenso informativen Insta-Account ausmacht.



Mit Düften verbinde ich viele positive Erinnerungen: die Rosen im Vorgarten meiner Oma, deren tief eingeatmeter Duft bis unters Zwerchfell reichte und mich schon als Kind glücklich machte. Omas Hände, die in der Weihnachtszeit ständig nach den Orangen zu duften schienen, die sie im Advent für uns pellte und die sparsamen Tropfen „Kölnisch Wasser“, von der Tante aus der Stadt auf mein Handgelenk getropft – der Duft der großen weiten Welt.
Eine Erinnerung habe ich auch in unseren Garten gepflanzt. Ein Flieder in hellem Violett stand vor der Haustür und unter dem Fenster des Zimmers, in dem ich als Jugendliche schlief. Einen Ableger von ihm habe ich in unseren ersten Garten am Reihenhaus gesetzt und wiederum ein Ableger davon zog mit uns ans Einfamilienhaus. Inzwischen ist er ein stattlicher Baum geworden, der sich über einem Halbschattenbeet ausbreitet und in jedem Frühling seinen süßen Duft verströmt. Er bedeutet für mich ein Stück Heimat und sollten meine Töchter je einen Garten haben, weiß ich schon, was ich ihnen schenke

Mehr zu Susanna findest Du unter den folgenden Links: Gartenblog, Instagram und Pinterest.

„Da der Flieder aus südlichen Gefilden stammt, hält er hitzige Sommer recht gut aus und ist eine perfekte Klimapflanze. Große Sorten werden nicht höher als 7m. Kleinere Sorten, wie der Zwergflieder eignen sich auch für Töpfe auf Balkon und Terrasse oder lassen sich wunderbar in Staudenbeete integrieren. Zur Blütezeit von April bis Mai verführt er die Nase mit seinem wunderbaren Duft.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Davit – So gut in Erinnerung geblieben
Davit gehört sicherlich zu den bekanntesten Gartenbauingenieuren und Landschaftsgärtnern, die Deutschland zu bieten hat. Und das nicht nur weil er in der ZDF-Sendung „Duell der Gartenprofis“ immer wieder sein Können zeigt und wunderschöne Gärten zaubert, sondern auch weil einige seiner Gärten ausgezeichnet wurden. So ist ein Projekt von ihm in den „Gärten des Jahres“ erschienen und ein anderes mit dem HAGEBAU-Inovationswettbewerb prämiert worden.



Meine absolute Duftpflanze ist der Osmanthus burkwoodii (Frühlingsduftblüte). Zum ersten Mal habe ich während meines Landschaftsarchitektur-Studiums das DUFTWUNDER gesehen und vor allem beschnuppern dürfen. Es war ein sonniger Morgen im Grugapark, den ich bis heute noch liebend gerne besuche. Mit unserem Botanik-Professor Hr. Althaus sind wir durch den Park geschlendert und haben wöchentlich Pflanzen gelernt. Keine ist mir jedoch so gut in Erinnerung geblieben, wie der Osmanthus. Davon stehen auch drei Exemplare bei mir im Garten, als mehrstämmiges Gehölz aufgeastet. Der immergrüne Strauch ist der perfekte Bote des Frühlings.
Mehr zu Davit findest Du unter den folgenden Links: Internet, Instagram und You Tube.
Mein Buch
In meinem Buch „Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen“ lernst Du, wie Dein Garten zu einer wahren Oase wird.

Barbara – Zurück zur Unbeschwertheit
Barbara ist Gartenpoetin auf Instagram und betört ihre Fans mit Weisheiten und poetischen Gartengeschichten. Dabei schafft sie es einerseits den Blick auf die Gartenseele zu richten und andererseits dabei immer auf dem Boden zu bleiben. Diese Kombination spiegelt sich auch in ihren Gartentipps und ihrem Gartenalltag wieder, die zwischen Prosa und Philosophie nicht fehlen dürfen. Zudem ist Barbara Mitinitiatorin dieses wunderbaren Duft-Erinnerung-Projekts.



Meine Duftpflanze ist der Apfelbaum. Es ist nicht unbedingt der Baum, aber der Duft von frisch geernteten Äpfeln. Dort, wo heute nichts als Häuser stehen, war einst eine riesige Apfelbaumplantage und ein kleiner Hofladen, an den ich mich sofort zurück erinnere. Der Duft ist eingebrannt in meine Seele, mitsamt aller dazugehören Gefühle – vor allem zu der Situation, wenn wir eine Ladung Fallobst geschenkt bekommen haben, dass zu Hause zu herrlichem Apfelmus verwandelt wurde. Wenn ich meine eigenen Äpfel ernte, dann ist es so, als wäre alle Unbeschwertheit und Liebe der Kindheit wieder da.

Mehr zu Barbara findest Du unter den folgenden Links: Instagram

„Äpfel lassen sich grob in süße und saure Geschmacksrichtungen unterscheiden. Dabei eignen sich süße Äpfel vor allem für Süßspeisen, wie Apfelmus, Apfelkuchen oder Apfelpfannkuchen. Die Sorten „Gala“, „Kanzi“ und „Braeburn“ sind typische süße Apfelsorten. Die Sorten „Jonathan“, „Cox Orange“ und „Bramley“ hingegen gehören zu den sauren Apfelsorten und werden eher mit Salaten, in Erfrischungsgetränken oder gebraten zu Fleisch serviert.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Natalie – Meine Gartenseele
Natalie ist das „Wilde Gartenherz“. Sie begeistert tausende von gartenbegeisterten Menschen mit der Üppigkeit ihrer Blumenbeete auf ihrem Gartenblog und in den sozialen Netzwerken. Zudem ist sie eine begnadete Garten- und Pflanzplanerin, die sich auch gerne für kleinere Gärten so richtig ins Zeug legt. Vielleicht hast Du sie auch schon im Radio bei SWR1 als Gartenexpertin gehört? Eines ist klar, sie ist ein richtiger Tausendsassa und immer für eine Gartenidee bereit.



Ich sehe mich als dreijährige durch den Selbstversorgergarten der Nachbarin laufen. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihn. Überall wächst Gemüse, aber auch viele bunte Blumen. Die Schmuckkörbchen leuchten in allen Rosatönen und wie wild ranken die Gurken quer durch den Garten, immer wieder flankiert vom Dill mit seinen riesengroßen Blüten.
Obwohl ich drei Jahre alt war, blieb dieser Garten in meine Erinnerung eingebrannt. Vor allem der Duft! Ich glaube, das war der Moment als mein Schicksal zur Gartenleidenschaft besiegelt wurde. Irgendwann wollte ich auch solch einen Garten haben.
Nun habe ich so einen Garten. Und immer wieder erinnere ich mich zurück an die Blumen von damals, die ich bis heute in meinem Garten aussäe. Zu einer Blume hatte ich lange nur den Duft abgespeichert, aber keine Ahnung wie sie hieß. Und eines Tages, Jahrzehnte später, schnupperte ich durch Zufall an einer wunderschönen Blume in einem fremden Garten. Und da war sie! Das war die Blume, die ich seit Jahren nicht mehr wieder gerochen habe. Der Duft war so betörend, so lieblich, so herzlich, dass sie seitdem dauerhaft in meinem Garten ihren Platz gefunden hat: die Bartnelke! Garten ist von Anfang an mein Schicksal gewesen und meine Garten-Seele ist die Bartnelke.

Mehr zu Natalie findest Du hier: Gartenblog, Instagram, Facebook, Pinterest.

„Bartnelken mögen einen durchlässigen Boden, der gerne Lehmhaltig sein darf. Staunässe vertragen sie nicht. Als ein- oder zweijährige Gartenbegleiterin muss die Bartnelke jedes Jahr wieder aufs neue ausgesät werden. Bei einjährigen Sorten geschieht dies zwischen Februar und März im Haus unter Glas. Nach den Eisheiligen dürfen sie dann an einen sonnigen Platz ins Freie!“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Karin – Eine kleine wertvolle Erinnerung
Die Hobbygärtnerin Karin nennt einen liebevoll angelegten Bauerngarten ihr Eigen, den sie hegt und pflegt. Dort kann man sich nicht nur unter freiem Himmel vergnügen, sondern auch in einer wunderschön gestalteten Laube an Regentagen weiterhin das Gartenfeeling genießen. Karin verbindet gekonnt Gartenarbeit mit dekorativer Floristik und leckerem Essen und lädt auf Instagram dazu ein, es ihr gleich zu tun. Dank ihrer liebevollen und offenen Art nimmt man ihre Einladung nur zu gerne an.



All dies ist untrennbar mit einer Erinnerung verbunden, die ich bis heute hege und pflege:
Diese kleine rote Schale aus Emaile, auf einem Spitzendeckchen drapiert, im mittleren Fach des Küchenschrankes… gefüllt mit Eukalyptusbonbons… daneben kleine Papierengelchen für uns Kinder… als Trostpflaster für jede Beule und jede Schramme…
Nie werd ich den Duft vergessen, wenn wir in diesen Schrank gespitzelt haben….
Wie schön, wenn der Garten zum verweilen lädt, mit schönen Gedanken und Erinnerungen im Gepäck und einen Duft verströmt, der das Herz mit Liebe füllt! Deshalb liebe ich meine Eukalyptus im Garten, wunderschön anzusehen in Farbe und Form, ein Schmuckstück für jede Vase, ein wundervolles Element zum dekorieren und verschönern. Und das Wichtigste – mit den Fingern zerrieben geben die Blätter eine kleine, wertvolle Erinnerung an einen Menschen wieder, den ich bis heute vermisse. Danke, liebe Omi – für alles!

Mehr zu Karin findest Du hier: Instagram

„Wenn Du ein besonderes Gehölz für Deinen Garten suchst, gibt es den Mostgummi-Eucalyptus gunnii „Azura“, der in milden Gegenden winterhart ist. Er verträgt Fröste bis zu minus zwanzig Grad, allerdings erst, wenn er gut eingewurzelt ist. Vorher solltest Du ihn in der kalten Jahreszeit schützen. Damit er sich gut entwickeln kann, benötigt er einen geschützten, sonnigen Platz mit lehmig feuchtem Boden.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Mein Buch
In meinem Buch „Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen“ findest Du viele interessante DIY-Projekte, um Deinen Garten auch optisch zu verschönern.

Daniela – Das Gefühl am Meer zu sein
Daniela pflegt einen 3000qm großen Garten mit Park-Charakter. Beete gibt es nur wenige, da sie so gut wie alleine den Garten versorgt. Gekonnt zeigt sie ihre gärtnerische „One Woman Show“ nicht nur im eigenen Garten, sondern auch auf Instagram. Auch dort krempelt sie die Ärmel hoch und zeigt wie ein ländlicher Garten gestaltet werden kann. Ihr Herz schlägt allerdings auch für ihren Topfgarten auf der Terrasse, der ständig verschönert, dekoriert oder erweitert wird. Dort findet im Kleinen statt, was im Großen zu viel Arbeit bedeuten würde.



Die Duftpflanze, die bei mir wunderschöne Erinnerungen auslöst, ist die so genannte Heckenrose (rosa rugosa) – auch Hundsrose oder Sylter Rose genannt. Diese einfache Duftrose liebe ich sehr. Sie erinnert mich an unsere Besuche an der Ostsee in Scharbeutz. Dort war die Promenade immer mit Heckenrosen bepflanzt und wenn ich diesen Duft rieche, habe ich automatisch das Gefühl am Meer zu sein.
Die Heckenrose wächst bei mir am Fuß meines Rosenbogens. Am Bogen selbst ist allerdings keine Kletterrose gepflanzt, sondern eine Klematis. Ich liebe diese Rose auf Grund ihres dezenten Duftes und der damit verbundenen Erinnerung. Außerdem ist sie bienenfreundlich und passt somit in meinen Naturgarten. Im Herbst bildet sie wunderschöne rote Hagebutten, die dann wiederum den Vögeln als Futter über den Winter helfen.

Mehr zu Daniela findest Du hier: Instagram.

„Wenn Du eine Rose suchst, die wunderschöne große Hagebutten bildet, bist Du mit der ‚Rosa rugosa‘ gut bedient. Die Hagebutten eignen sich wunderbar für Marmeladen und sind auch im Garten ein attraktiver Hingucker in der Herbstzeit!“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Lene – Wenn ich an meine Oma denke…
Lene ist eine absolute Macherin! Sie gestaltet unschön gewordene Beete neu, pflanzt tausende von Blumenzwiebeln und sät und pikiert, was der Tag so hergibt. Manchmal glaubt man, der Tag hätte bei ihr mehr als 24 Stunden. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass Lene mit ihrem Garten die Insta-Welt zu Höhenflügen verführt. Dabei ist ihr Garten nicht nur virtuell zu besuchen – sie öffnet ihn in regelmäßigen Abständen auch für analoge Besucher. Und was soll ich sagen? Diesen Garten muss man gesehen haben!



Ich sehe mich noch mit meinem blauen Nylonkleidchen, mit den großen weissen Punkten und der weissen Schürze, vor einer langen Rabatte mit Bartnelken hocken und deren Duft in mich aufsaugen. Das muss Ende Mai 1960 gewesen sein – da war ich vier Jahre alt. Ich erinnere mich an das Birnenspalier am Haus, an die Gemüsebeete und das Bienenhaus und natürlich an meine Grosseltern die ich über alles liebe. Aber wenn ich an meine Oma denke dann oft im Zusammenhang mit diesen herrlichen, duftenden und in allen Rot- und Weißtönen leuchtenden Bartnelken.
Vielleicht gerade deshalb dürfen in meinem Garten die Bartnelken nie fehlen. Neben den Rosen mit ihrem betörenden Duft sind sie meine Lieblingsblumen. Meine Großmutter zog sie mehrjährig, während ich sie fast ausschliesslich zweijährig ziehe. Ich sähe sie im April aus, sie bilden dann im ersten Jahr nur die Blattrosette und blühen dann im Folgejahr. Da sie nicht so hoch wachsen eignen sie sich gut für den Beetvordergrund, was sehr günstig ist, da man dann jederzeit daran schnuppern kann ohne ins Beet treten zu müssen.

Mehr zu Lene findest Du hier: Instagram.

„Bei den Nelken gibt es auch Stauden, die im Garten dauerhaft einen Platz finden und nicht jährlich neu ausgesät werden müssen. Hierzu zählen beispielsweise die Feder-Nelken, die teppichartig auf eher trockenen und sandigen Böden wachsen und jedes Jahr wieder mit ihren zarten Blüten beeindrucken. Sie bieten ebenfalls ein Farbspektrum von weiß über rosa, bis hin zu rot, bleiben allerdings deutlich niedriger.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Christine – Stück meiner Kindheit
Christine ist eine begnadete Hobbygärtnerin, die das Gärtnern bereits im Blut mitbekommen hat. Das Gartengen hat sie vermutlich von ihrer Großmutter und Mutter vererbt bekommen. Allerdings hat es etwas gebraucht, bis es sich voll entfalten konnte. Heute gärtnert sie zusammen mit ihrem Mann im eigenen Garten und teilt nicht nur mit ihm das gemeinsame Gartenhobby, sondern auch mit der Instacommunity in der das Paar unter dem Account @luftraum viele nachhaltige DIY´s und Gartentipps bereitstellt.



Manchmal reicht ein bestimmter Duft, um Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wachzurufen. Für mich ist es der Duft von Lavendel, der mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt. In den Sommerferien besuchte ich oft Verwandte in Frankreich, und ihr Garten war voll von diesen duftenden, lilafarbenen Pflanzen. Der Lavendel war damals allgegenwärtig – ob in kleinen Sträußen auf dem Tisch oder als getrocknete Bündel in Schränken.
Als Kind fand ich es faszinierend, mit den Händen durch die Lavendelbüsche zu fahren. Der Duft war intensiv und zugleich beruhigend, und oft habe ich kleine Blüten gesammelt, ohne genau zu wissen, warum. Heute denke ich, dass ich einfach die Leichtigkeit dieser Momente festhalten wollte. Der Lavendel war für mich ein Stück dieser Unbeschwertheit.
Auch heute noch, wenn ich den Duft irgendwo wahrnehme, kommen diese Erinnerungen zurück. Bilder von sonnigen Nachmittagen im Garten, von Gesprächen mit der Familie und von einfachen, unbeschwerten Tagen. Es ist erstaunlich, wie ein Duft so eine Verbindung zur Vergangenheit schaffen kann. Lavendel hat für mich seitdem eine besondere Bedeutung, nicht nur wegen seines Aromas, sondern weil er ein Stück meiner Kindheit trägt.
Mehr zu Christine findest Du hier: Instagram
Mein Buch
Weitere psychologische Aspekte der Gartenplanung findest Du in meinem Buch „Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen“!

Renate – Ein Märchen
Für mich ist Renate die heimliche Facebook-Garten-Queen. Dort kümmert sie sich mit vollem Einsatz um den harten Kern der Facebook-Gärtner. Sie führt einen Chat, organisiert Gartenreisen, managed jedes Jahr eine vorweihnachtliche Adventswichtelei und schreibt so ganz nebenbei noch einen wunderbaren Gartenblog. Dabei ist sie nicht nur virtuell unterwegs, sondern reist gefühlt das ganze Jahr durch die europäische Gartenwelt, um auch noch den letzten unbekannten Garten ausfindig zu machen.



Ganz ehrlich? Ich mochte den Garten meiner Mama nicht besonders: ein Rahmen mit hauptsächlich immergrünen Gehölzen, darunter einige schattenverträgliche Stauden und vor dem großen Rasenstück, das damals unvermeidliche Terrassenbeet, monoton mit roten Polyantharosen gefüllt, die optisch Rosenduft versprachen, aber leider nach nichts rochen. Tatsächlich gab es einen Monat im Jahr, in dem ich täglich in den Garten ging, es war der sogenannte „Marienmonat“ Mai. Als Klosterschülerin baute ich in diesem Monat immer einen kleinen Maialtar im Wohnzimmer auf und durfte dazu ausnahmsweise einige duftende Maiglöckchen, die ganz hinten im Garten vor einem Liguster wuchsen, pflücken. Da ich ansonsten nicht dem Muster einer braven Klosterschülerin entsprach, brachte ich die Schulzeit gemobbt und ohne Freundinnen lieblos hinter mich.
Tatsächlich fand ich erst mit Ende Vierzig meine erste wirkliche Freundin auf einer Gartenreise. Sie lebte im Elsass und wir besuchten uns oft gegenseitig, natürlich zeigte sie mir auch Straßburg, wo ich in einem Schaufenster, nur mit Maiglöckchen-Dekorationen ausgestattet, plötzlich ein Déjà Vu mit dem Maiglöckchenduft aus meiner frühen Kindheit erlebte. Meine Freundin Eva hatte die gelbgestreifte Convallaria majalis ‚Albolineata‘ im Garten. In meinem Garten gab es zu dieser Zeit keine Maiglöckchen.
Nach dem Besuch in Straßburg änderte sich das und seit 2010 erfreue ich mich jährlich im Mai am Duft dieser Staude, die mich an meine verstorbene Mama und die Freundin gleichermaßen erinnert. Einen Maialtar gibt es allerdings nicht mehr, dafür ein Märchen, das zeigt, wie wichtig für mich der Duft der Maiglöckchen war und ist: https://www.wurzerlsgarten.de/maerchen/14-wie-das-maigloeckchen-zu-seinem-duft-kam/

Mehr zu Renate findest Du hier: Gartenblog, Instagram, Facebook, Facebookgruppe.
Melanie – Zurückträumen
Wenn ich eines über Melanie sagen kann, dann das: Sie liegt mir regelmäßig in den Ohren. Melanie und ihr Mann schicken alle zwei Wochen Schrebergarten pur in den Äther. Mit ihrem Podcast „Radio Schrebergarten“ begeistern sie immer mehr Hobbygärtner und Schrebergartenfreunde und bringen mit Tipps, Gewinnspielen und einer gehörigen Portion Witz Lebendigkeit in den Gartenalltag. Man munkelt, dass ihre Lieblingsfarbe „Lila“ ist, wie lässt sich der morgendliche Instagram-Gruß im lilafarbenen Bademantel sonst erklären?



Hast Du auch duftende Erinnerungen im Garten? Also ich schon, meine liebste Duftpflanze im Garten ist die Prachtwicke. Ihr betörender Duft beschwört sofort die Vergangenheit herauf und unwiderruflich denke ich an meine längst verstorbene Omi zurück.
Sie war eine warmherzige Frau mit einem hinreißenden Bauerngarten. Die Duftwicken wuchsen bei ihr am Zaun und sogar auf dem Campingplatz hatte sie welche gesät – Jahr für Jahr. Auf ihrem Tisch zu Hause und im Wohnwagen stand stets ein üppiges Sträußchen, das eben diesen einmaligen Duft verströmte.
Kaum rieche ich Wicken kann ich mich mühelos in diese längst vergangenen Zeiten zurückträumen. Diese Momente mit meiner Omi trage ich in meinem Herzen. Noch Jahrzehnte später bin ich auf der Suche nach der perfekten Wickenvase. Deshalb kultiviere ich ebenfalls jedes Jahr Wicken und erhoffe mir, eines Tages erinnert sich jemand an mich, wenn er Wicken riecht.
Mehr zu Melanie findest Du hier: Podcast, Instagram.

„Duftwicken gehören zu den Cool-Flowers, die im Jahr der Samenbildung noch keimen können und als kleine Pflanze den Winter überstehen, um im nächsten Jahr schneller wachsen zu können. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Pflanzen, die erst im nächsten Jahr austreiben. Allerdings sind unsere Winter oft zu streng und die Duftwicken drohen so manches Mal zu erfrieren. Wenn Du allerdings ein frostfreies Gewächshaus hast oder an einem Ort mit milden Wintern lebst, lohnt es sich sie bereits im September auszusäen.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Tim – Meine Duftreise
Tim erlebt man auf seinem Instagram-Blog als quirligen, positiven und äußerst kreativen Menschen. Immer hat er eine neue Idee parat und pflanzt im Garten etwas um, dekoriert seinen Hauseingang neu oder verschönert den Tisch mit seinen Kreativideen. Er schätzt das Leben und genießt es in vollen Zügen, auch wenn dunkle Wolken am Himmel vorbei ziehen. Er hat eine unglaubliche innere Kraft, die auf Instagram viele seiner Follower bewundern und ihm gerade deshalb folgen.



Meine Duftreise führt mich ins Burgenland zum Zicksee. In meiner Jugend haben wir dort jedes Jahr wundervolle Urlaube verbracht und dieser Duft, wenn wir morgens zum See gingen geht mir nicht mehr aus der Nase: süß und sommerlich. Die Oleander wachsen dort frei in fast jedem Vorgarten und sind wunderschöne riesige Büsche voll mit Blüten, so schwer, dass die Zweige oft bis zum Boden hängen.
Aus diesem Grund kann ich kaum an einem vorbei gehen ohne zurück zu blicken. In Deutschland habe ich auch drei riesige Exemplare und hier in Belgien die etwas kleinere Version. Schön, wenn Düfte Erinnerungen wach rufen!.
Mehr zu Tim findest Du hier: Instagram.

„Oleander liebt Sonne und Wärme. Allerdings auch viel Wasser! Er mag es sogar, wenn seine Füße feucht stehen. Deshalb solltest Du beim Oleander immer einen Untersetzer unter den Topf stellen, damit er genug Wasser auf Vorrat hat.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Stefanie – Ihr unbeschreiblicher Duft
Stefanie leitet den wunderschön gestalteten Garten des Landhauses Ettenbühl und sorgt dafür, dass für die Tages- und Urlaubsgäste alles wunderbar passt. Das ist eine enorme Aufgabe, da von der Küche, über den Shop bis hin zum Garten alles organisiert sein will. Man kann es daher kaum fassen, dass sie so ganz nebenbei als YouTube-Star jeden Sonntag die Fans mit vielen hilfreichen Tipps, beispielsweise über Rosen und oder Stauden, versorgt. Mit ihrer unkomplizierten und ruhigen Art bleiben die Zuschauer nur zu gerne an ihren Lippen hängen und freuen sich darüber nach dem Video wieder gestärkt für den Gartenalltag an die Arbeit gehen zu können!



Die Rose Comte de Chambord weckt bei mir wunderbare Kindheitserinnerungen, denn Sie war einer der ersten Rosen, die in unseren Garten gepflanzt wurde, nachdem sich meine Mutter Anfang der 70er Jahre nachhaltig mit dem englischen Gartenvirus infiziert hatte. Eigentlich war ich auf unserem Bauernhof eher an den Duft von Pferdemist und Schweinestall gewöhnt, was ich durchaus auch mochte, waren doch meine ersten Schweine Fridolin und Lenchen bestens trainiert und konnten allerhand Kunststücke und mit meinem Pony Mohrle verbrachte ich viele Stunden meine Freiheit genießend auf den Feldern und in den Wäldern.
Unser Gemüsegarten war damals voller Kräuter. Salbei und Lavendel fassten die Beete ein und dufteten herrlich in der Sommerhitze. Tomaten, vor allem die alten Sorten, verströmten ihr Aroma, wenn man die Wege entlang lief. Erst viel später wunderte ich mich über die roten Dinger im Supermarkt, die nach gar nichts rochen. Aber der Höhepunkt des Sommers war für mich der Moment, wenn Comte de Chambord, eine der schönsten Portlandrosen aus dem Jahr 1860 – was ich damals natürlich nicht wusste und was mich auch nicht im geringsten interessiert hätte – zu blühen begann und ihr unbeschreiblicher Duft mich alle anderen Duftnoten im Garten vergessen ließ.
Auch wenn ich hackend und jätend manche Stunde nicht ganz freiwillig im Gemüsegarten verbrachte, musste ich einfach lächeln, wenn ich meine Nase in diese wunderschönen Blüten steckte und diesen warmen, erhellenden, irgendwie tröstenden Duft einsog. Bis heute kann ich an dieser Rose nicht vorbei gehen, ohne daran geschnuppert zu haben und oft stehen ihre Blüten auf meinem Schreibtisch, dann erinnere ich mich vom Duft verführt, wieder an diese Zeit zurück.

Mehr zu Stefanie findest Du hier: Internet, Instagram, YouTube
Vielen Dank für Dein Interesse an den duftenden Erinnerungen. Wie haben Dir die Berichte gefallen? Hast Du auch schon einmal solche Dufterlebnisse in Bezug auf Erinnerungen erlebt? Möchtest Du davon Berichten? Über einen Kommentar von Dir freue ich mich sehr.
Viel Spaß beim Weiterlesen in Teil 2 wünscht Dir,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Duftende Erinnerungen: Teil 2
Hier gibt es noch viele weitere schöne Dufterinnerungen nachzulesen.

Duftende Erinnerungen: Die Vorgeschichte
Was löst duftende Erinnerungen aus und wie lässt sich diese Erkenntnis im Garten umsetzen? Das zeige ich Dir in diesem Blogbeitrag.

Mein Buch
In meinem Buch „Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen“ findest Du viele interessante DIY-Projekte, um Deinen Garten auch optisch zu verschönern.

4 thoughts on “Das ultimative Potpourri duftender Erinnerungen im Garten Teil 1”
Lieber Sven, was für ein wunderbarer Beitrag mit einer unnachahmlichen Duftnote. Ich freue mich sehr darüber, dass ich ein kleiner Teil davon sein darf. Ganz liebe Grüße Wurzerl
Liebe Renate,
Du machst so unglaublich viel für die virtuelle als auch analoge Gartenwelt. Was wären wir nur ohne Dich? Da ist es doch klar, dass Du dabei sein musst. Und Dein Beitrag ist so ehrlich, klar und wunderschön. Eine absolute Bereicherung! Für all das danke ich Dir. Ich freue mich, dass Du mitgemacht hast.
Liebe Grüße,
Sven
Lieber Sven,
so ein gelungener Beitrag über die ganz persönlichen Dufterinnerungen so unterschiedlicher Menschen, die die Liebe zum Garten vereint!
Herzliche Grüße
Susanna
Liebe Susanna,
ich freue mich so, dass Du mitgemacht hast und Dein Beitrag ist so schön und berührend. Ich hoffe, dass der Flieder bei Deinen Töchtern irgendwann einmal weiter wachsen darf. Vielen lieben Dank für Deinen Beitrag.
Liebe Grüße,
Sven.