
Der Rasen im Herbst
Mich hat der Rasen oft rasend gemacht, so dass wir davon kein Fleckchen mehr in unserem Garten haben. Die Pflege, vor allem das ständige rasen mähen, ging mir irgendwann auf den Wecker. Dabei ist der Rasen als Mittelpunkt ein wunderschön ruhiges Gartenelement.

Rasen beruhigt, strukturiert und bietet Platz für viele Aktivitäten. Deshalb kann ich es gut verstehen, dass viele Gartenbesitzer auf ihren Rasen nie verzichten würden. Damit der Rasen ein Rasen bleibt und nicht zur Wiese wird, muss jedoch einiges beachtet werden. Dies gilt besonders dann, wenn man keine Gifte aufbringen und trotzdem ein tadelloses Grün sein eigen nennen möchte.

Rasen belüften.
Bevor der Winter ins Land zieht, sollte der Rasen noch einmal belüftet werden. Hierzu müssen viele kleine Löcher in die Erdoberfläche gebracht werden, durch die wieder Luft an die Wurzeln der Gräser gelangen kann. Meist geschieht dies durch ein Vertikutiergerät, eine Grabgabel oder durch Schuhe mit Metallspitzen an der Sohle. Mit dem anschließenden Ausbringen von Sand, werden diese Löcher wieder aufgefüllt. So kann weiterhin Sauerstoff in die Erdoberfläche gelangen.

Rasen entmoosen:
Bevor man mit dem Belüften startet, sollte der Rasen vom Moos befreit sein. Vertikutiergeräte vollziehen die Belüftung und Entmoosung in einem Schritt. Wer ein solches Gerät nicht hat, kann das Moos mit einem Rechen entfernen. Dann gewinnt der Rasen in Sachen Aussehen erst einmal keinen Blumentopf, aber im Frühjahr wird man dafür mit einem gesunden und dichten Flor belohnt.

Rasen mähen:
Solange das Gras noch wächst, sollte auch gemäht werden. Hier gilt die Regel: je trockener das Wetter ist, umso höher sollte das Gras bleiben – umso feuchter das Wetter ist, umso kürzer sollte das Gras gehalten werden. So kann der Boden nicht zu sehr austrocknen und das Gras bleibt schön grün. Zum Winter hin, sollte es nicht kürzer als fünf Zentimeter geschnitten werden. Sonst drohen Ausfälle durch Frost.

Unkräuter entfernen:
Unkräuter im Rasen sind keine Seltenheit. Mich stören sie kaum, solange sie nicht überhand nehmen. Trotzdem sollten Unkräuter regelmäßig entfernt werden, bevor sie die Herrschaft im Rasen übernehmen. Der Biogärtner muss dafür seinen Rücken ganz schön krumm machen, denn ohne chemische Giftstoffe hilft nur das Jäten. Unkrautstecher und Harke sind hierbei nützliche Gartenhelfer. Gift kommt mir jedenfalls nicht ins Haus.

Rasen düngen:
Biologisch gedüngt wird der Rasen nur im Frühjahr. Einen Herbstdünger habe ich bisher nie eingebracht. Biologisch können z.B. Hornmehl oder Hornspähne eingearbeitet werden, die den Rasen mit allem was wichtig ist versorgen. Wer auf einen Herbstdünger nicht verzichten möchte, sollte einen kalibetonten organischen Dünger nehmen. Im Anschluß sollte der Rasen gewässert werden, damit der Dünger in den Boden eindringen kann. Besonders gut düngen Rasenroboter, da sie die Reste vom Mähen im Rasen belassen. Diese werden durch Bodenorganismen in wertvollen Humus umgewandelt.

Rasen nachsähen:
Dort, wo der Rasen lichter wird, kann im September und Oktober nachgesäht werden. Das Thermometer sollte allerdings nicht unter zehn Grad wandern. Dann stellt sich das Wachstum ein und die Vögel erfreuen sich an der Saat. Also ran an das säen, solange die Temperaturen noch mild sind!

Laub entfernen:
Den Herbst über sollte unbedingt das Laub vom Rasen entfernt werden. Es nimmt den Halmen Licht und Luft und führt im schlimmsten Fall zum Absterben der bedeckten Stellen. Zudem wird der Befall von Pilzen oder Moosbewuchs gefördert. Am besten man recht wöchentlich das Laub vom Rasen.
Also, viel zu tun. Hier kann ich mich mal ganz entspannt zurücklehnen und andere machen lassen…
Liebe Grüße,
Sven