Ein Beet mit Wow-Effekt – 4. Auswahl der Stauden
Ein Beet das bezaubert und zudem pflegeleicht ist, kann nur gelingen wenn die Staude den Standortansprüchen Deines geplanten Beetes entspricht. Deshalb ist eine sorgfältige Planung im Vorfeld der Pflanzung enorm wichtig. Bisher haben wir uns mit der Farbauswahl, dem Boden und der Struktur des Beetes beschäftigt. Nun geht es an die eigentliche Auswahl der Stauden.
Damit Du entscheiden kannst, welche Pflanzen zum Standort Deines Beetes passen, müssen zuerst ein paar Parameter erfasst und festgehalten werden. Im Vorfeld hast Du Dich bereits mit der Blütenfarbe, der Bodenbeschaffenheit und dem Blütezeitpunkt beschäftigt. Zudem hast Du einen maßstabsgetreuen Beetplan entwickelt. Nun fehlt ein weiterer wichtiger Parameter: das Lichtverhältnis.
Damit Du das Lichtverhältnis Deines Beetes bestimmen kannst, musst Du es den Tag über beobachten und notieren, wie lange Dein Beet von der Sonne beschienen wird. Wenn es den ganzen Tag oder mehr als sechs Stunden der Sonne ausgeliefert ist, handelt es sich um ein Sonnenbeet. Bekommt es die Sonne nur zeitweise zu Gesicht, liegen halbschattige Verhältnisse vor. In diesem Fall scheint die Sonne lediglich um die vier Stunden ins Beet. Ein Schattenbeet bekommt keine oder zumindest nur sehr wenig Sonne ab.
Hast Du Dein Beet an mehreren sonnigen Tagen beobachtet, kannst Du zuverlässig beantworten, ob Dein Beet schattig, halbschattig oder sonnig ist. Mit diesen Parametern hast Du alles zusammen, was Du für die Auswahl der Stauden brauchst: Boden (Art, Feuchte, Ph-Wert), Licht, Höhe, Blütenfarbe und Blühzeitpunkt. Jetzt notierst Du sie für jede Pflanzensorte, die später in Dein Beet wandern soll. In Deinem Plan hast Du sie mit großen Buchstaben gekennzeichnet. Dann kannst Du zur Auswahl der Stauden schreiten.
Du hast drei Möglichkeiten zur Auswahl Deiner Stauden:
- Du kannst mit Deinen Notizen in eine gut sortierte Staudengärtnerei gehen. Diese kann Dir mit Hilfe des Beetplanes und Deiner Liste entsprechende Pflanzen empfehlen und auswählen. Der Vorteil hierbei ist, dass Du den Fachmann gleich noch mit allen Fragen löchern kannst.
- Du kannst aber auch im Internetshop einer Staudengärtnerei die Profisuche nutzen und alle Parameter eingeben. Dann spuckt Dir das Program alle Stauden aus, die Deinen Parametern entsprechen. Jetzt brauchst Du nur noch auswählen, was Dir am Besten gefällt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Du in Ruhe verschiedene Variationen mit allen Bildern und Beschreibungen durchgehen kannst.
- Mittlerweile gibt es auch professionelle Pflanzen-Apps, die Dir helfen Beete zu planen und die richtige Pflanze für Deinen Standort zu finden. Auch dort müssen nur die Parameter eingegeben werden und schon spuckt die App passende Pflanzen in Kombination aus. Diese Apps kosten meist etwas.
Hast Du die entsprechenden Pflanzen gefunden, solltest Du gleich die lateinischen Bezeichnungen in Deinen Beetplan eintragen. Sollte Dir einmal eine Pflanze ausfallen, findest Du damit immer die richtige Pflanze, um Dein Beet wieder zu ergänzen.
Jetzt weisst Du welche Stauden in Dein Beet gepflanzt werden, aber nicht in welcher Anzahl. Diese läßt sich an einem weiteren Parameter festmachen: “Stauden pro Quadratmeter”. Deine Staudengärtnerei kann Dir mithilfe des Beetplanes und Deiner Staudenauswahl genau sagen, wieviel Du brauchst. Bestellst Du im Internet, findest Du in der Beschreibung der Staude die Angabe, wieviel “Stauden pro Quadratmeter” gepflanzt werden müssen. Sofern Dein Beetplan maßstabsgetreu gezeichnet ist, kannst Du mithilfe eines Lineals die Quadrameteranzahl pro Pflanze berechnen und so die Anzahl der Pflanzung bestimmen.
Es gibt zwei Ideale Zeitpunkte Stauden zu pflanzen. Im Frühjahr um den März herum oder im Herbst um den Oktober. Empfindliche und eher trockenheitsliebende Pflanzen sollten auf jeden Fall im Frühjahr gepflanzt werden. Bei den meisten Gräsern wird ebenfalls eine Frühjahrspflanzung empfohlen. Bei allen anderen Stauden ist der Herbst sinnvoller, da sich die Wurzeln über den Winter etablieren können und die Pflanzen im Frühjahr bereits viel üppiger wachsen. Das ist ein kleiner Vorteil im Gegensatz zur Frühjahrspflanzung, die natürlich ebenso möglich ist.
Jetzt geht es also los mit der Pflanzung. Ich wünsche Dir viel Freude mit Deinem selbst gestalteten Beet. Vielleicht schickst Du mir ein Foto davon? Ich bin schon gespannt auf Deine Kreation.
Liebe Grüße sendet Dir,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Ich habe das Glück eine große Staudengärtnerei in der Nähe zu haben. Manchmal bestelle ich aber auch über die Internetshops anderer Staudengärtnereien. Mit diesen habe ich bereits gute Erfahrungen gemacht:
Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin
Hier findest Du eine gute Übersicht über viele der Staudengärtnereien
Weitere Artikel dieser Serie findest Du hier:
Ein Beet mit Wow-Effekt – 1. Die Farbauswahl
Ein Beet mit Wow-Effekt – 2. Der Boden
Ein Beet mit Wow-Effekt – 3. Die Struktur
Auch diese Artikel können Dir bei der Anlage behilflich sein:
In diesem Artikel geht es mit Tipps und Tricks um die Staudenpflanzung.
Vielleicht möchtest Du auch Rosen integrieren?
Das Beispielbeet für diesen Artikel ist mein Double Border. Hier erfährst Du mehr davon.