Ein Beet mit Wow-Effekt – 2. Der Boden
Das letzte Mal haben wir die Beetplanung mit etwas Kreativem begonnen: Ich habe Dir gezeigt, wie man die Farbzusammenstellung von Beeten nutzt, um ein harmonisches Gesamtbild herzustellen. Nun wird es “erdend”: Ich überprüfe, welche Bodenbedingungen im Beet vorliegen.
Die Beschaffenheit des Bodens ist für die Auswahl der Pflanzen enorm wichtig. Nicht jede Pflanze gedeiht in jedem Boden. Je dichter und lehmiger ein Boden ist, umso weniger Luft kann an die Wurzeln gelangen. Im Gegensatz dazu wird das Wasser gut gehalten. Bei sandigem Boden ist die Belüftung der Wurzeln viel besser. Das Wasser wird jedoch schlecht gehalten. Die darin wachsenden Pflanzen müssen mit der Herausforderung von Trockenheit zurechtkommen.
Unserer Pflanzen haben je nach Sorte ihre eigenen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit des Standortes. Im falschen Milieu neigen sie dann zum Vertrocknen oder zum Verfaulen. Damit dies nicht passiert, muss die Erde vor der Planung eingeordnet werden können.
Grundsätzlich lässt sich Gartenerde grob in drei verschiedene Bodenarten einteilen:
- Sandboden: Der hellgelbe bis dunkelbraune Sandboden besteht hauptsächlich aus dem Material Sand. Er ist extrem krümelig. Aufgrund seiner groben Konsistenz kann er schlecht Wasser halten. Nährstoffe sind sind kaum vorhanden, da sie mit dem Regen ausgewaschen und in tiefere Erdschichten geschwemmt werden.
- Lehmboden / Schluffboden: Für die meisten Pflanzen sind diese gelblichen bis rötlichen Erdarten gut geeignet. Sie lassen sich gut zerbröseln, halten die Feuchtigkeit und lassen überschüssiges Wasser abfließen. Nährstoffe werden in der Regel gut gehalten.
- Tonboden: Dieser schwere, zähe und klebrige Boden hält stark zusammen. Er ist eher gelblich oder grau. Bei Trockenheit zieht er sich zusammen und wird steinhart. Er lässt sich ohne höhere Krafteinwirkung extrem schlecht zerbröseln und neigt zu Staunässe, da überflüssiges Wasser kaum abfließen kann.
Folgende Probe gibt Dir schnell und einfach Auskunft darüber, welche Bodenart in Deinem Beet vorliegt:
Man nimmt den feuchten Gartenboden in die Hand und versucht daraus eine „Wurst“ zu formen. Beim Lehmboden entsteht eine feste, zusammenklebende „Wurst“. Hat man einen Lehm/Sandboden gelingt einem das Formen einer „Wurst“. Allerdings ist der Boden dabei locker und lässt Teile seiner Wurst-Struktur leicht zusammen Fallen. Beim Sandboden wird dies nicht gelingen. Dieser Boden krümelt auseinander.
Für die meisten Pflanzen ist ein Lehm/Sandboden ideal. Hier muss man sich in der Regel wenig Gedanken bei der Auswahl der Pflanzen machen. Hat man im Beet jedoch die Extreme von Lehm oder Sandboden, müssen die Pflanzen gut darauf abgestimmt sein. Lehmige Böden sind zum Beispiel gut für Rosen geeignet. Mediterrane Kräuter, wie Rosmarin, Thymian und Lavendel lieben dagegen eher sandige Böden. Beide Bodenarten können bei Bedarf zu einem Sand-/Lehmboden verbessert werden, um die Pflanzenauswahl weiter fassen zu können. Der Lehmboden kann durch die Beimischung von Sand, feinem Splitt und viel Humus verbessert werden. Der Sandboden braucht viel Humus und Ton, damit er Wasser und Nährstoffe halten kann.
Nicht nur die Konsistenz des Bodens ist wichtig, sondern auch der pH-Wert, der eng mit der Konsistenz verknüpft ist.
Deshalb kann der Boden auch von einem Fachmann, oder mittels eines Test-Sets aus dem Gartenfachhandel bestimmt werden. Ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5 ist ein neutraler Boden. Die meisten unserer Gartenböden liegen in diesem Bereich. Darunter wird der Boden saurer, was besonders Rhododendren und Moorpflanzen sehr mögen. Liegt der Wert darüber ist der Boden alkalisch, d.h. kalkhaltig. Hier wird es bei der Auswahl der Pflanzen immer schwieriger.
Wer kein Test-Set kaufen möchte, kann sich mit einem kleinen Trick behelfen:
Man füllt ein Glas mit Essig und ein weiteres Glas mit Backpulver und sterilisiertem Wasser. Dann kann man die zu untersuchende Gartenerde hinzugeben und beobachten, welche der beiden Flüssigkeiten reagiert. Reagiert das Backpulvergemisch mit schäumen, ist der Boden sauer. Reagiert der Essig mit schäumen, ist der Boden alkalisch. Natürlich lässt sich so nur ein grobes Bild des pH-Wertes ermitteln, aber es kann zumindest eine Tendenz und die Notwendigkeit eines Tests anzeigen. In den folgenden Bildern kannst Du erkennen, wie sich saure Erde im Backpulvergemisch verhält.
Wenn Du nun sicher bist, welcher Boden in Deinem Beet vorhanden ist, können wir im nächsten Artikel bereits mit der konkreten Planung des Beetes beginnen. Ich freue mich schon darauf.
Liebe Grüße,
Dein Sven.