Ein Garten-Jahr in Bildern: 2023 (Teil 1)
Das Jahr 2023 kann als das Blütenjahr von Beetwunderung bezeichnet werden. Die Blütenfülle meines Gartens wurde immens gesteigert und der Garten beginnt langsam erwachsen zu werden. Nun gibt es keine Lücken mehr, die es zu füllen gilt. Jetzt geht es eher darum den Garten zu formen, zu optimieren und zu verschönern. So habe ich damit begonnen den Schattengarten neu zu arrangieren. Zum ersten Mal habe ich Ranunkeln selbst herangezogen und ein Schnittblumenbeet geschaffen. Die üppige Zwiebelpracht die ich das letzte Jahr gepflanzt hatte, blühte phänomenal. Es gibt also viel aus dem Jahr 2023 zu berichten.
Januar
Im Januar 2023 gab es im Garten nicht viel zu tun. Immer wieder schneite es und Gartenarbeit war unmöglich. Dafür zahlte es sich aus, dass ich die Staudenskelette nicht im Herbst abgeschnitten hatte und sie nun zwischen den Schneemassen aus den Beeten heraus ragten. Ein wunderbarer Anblick. In der Winterzeit zeigt sich auch, ob die Struktur des Gartens gut durchdacht ist, denn dann wirken nicht mehr die Pflanzen als Hingucker, sondern die formalen Strukturen, wie Wege, Mauern, Bäume und Sträucher, Formschnittgehölze, Gewächshäuser, Staudenskelette und vieles mehr. Nur wenn diese stimmig angeordnet sind, wirkt der Garten auch im Winter attraktiv. Besonders gut gelungen ist mir das im Rosengarten und im Weissen Garten. Im restlichen Garten ist es an der einen oder anderen Stelle noch Ausbaufähig. Darum werde ich mich im nächsten Jahr kümmern.
Im Januar habe ich damit begonnen Ranunkeln aus Knollen heranzuziehen. Ranunkeln gelten bei der Anzucht eher als zickig und das hat mich herausgefordert es selbst einmal zu probieren. Die Knollen werden als Krallen bezeichnet und ähneln den Dahlienknollen, sind jedoch etwas kleiner. Die Anzucht gestaltete sich gar nicht als schwierig und es entstanden schöne Pflanzen, die jetzt – ein Jahr später – trotz Minusgrade sogar wieder ausgetrieben haben. Ich habe sie in Töpfe mit Neuseeländischem Flachs gepflanzt, was wunderschön ausgesehen hat. Vielleicht wage ich es im nächsten Jahr wieder und probiere auch noch andere Sorten aus.
Februar
Der Februar zeigte sich deutlich freundlicher und beständiger, was das Wetter angeht. Es gab nur noch wenige Tage mit Schnee und die Sonne zeigte sich häufiger. Deshalb hat dieser Monat dazu eingeladen, den Garten neu zu dekorieren. Zu dieser Jahreszeit kommen nicht viele Blühpflanzen in Betracht, die in Töpfen oder direkt in den Garten gepflanzt, diese frostige Jahreszeit überleben. Am besten orientiert man sich daran, was gerade im Garten oder in der Natur blüht und wählt danach die Pflanzen aus. So fanden Schneeglöckchen, Winterlinge und Christrosen den Weg in meine Topfbepflanzungen. Ende Februar war das Wetter sogar so beständig, dass ich es wagen konnte, den einen oder anderen Tag Kissen und Decken im Garten zu drapieren.
Der Februar ist auch die Zeit, in der der Garten langsam beginnt aus dem Winterschlaf zu erwachen. Winterlinge, Schneeglöckchen und Krokusse sprießen aus dem matschig dunklen Braun der Böden heraus und beginnen den Garten mit Farbe zu überziehen. Besonders üppig blühen die Elfenkrokusse im Rosengarten. Sie bilden über die Zeit hinweg dichte Bestände und überziehen diesen Gartenteil mit pinken und lila Blüten. Aber auch Primeln und Lenzrosen machen sich auf, den Garten in diesen Farben zu schmücken. Jedes Jahr kommen neue hinzu, da sie auch wunderbar meine Töpfe und Kübel verschönern.
Im Februar endete auch meine Bloggerkolumne im Gartenspass, dem Gartenmagazin des Burda-Verlages, zu dem beispielsweise auch “Mein schöner Garten” gehört. Ich durfte ein Jahr lang von meinem Garten berichten und war dabei der letzte Gartenblogger in einer Reihe wunderbarer Gartenmenschen, die diese Rubrik ausfüllen durften. An dieser Stelle möchte ich besonders bei Frau Friedenauer danken, die mich während dieser Zeit gut begleitet hat. Auch von meinen Leserinnen und Lesern bekam ich viele wunderbare Rückmeldungen zur Kolumne. Ein paar hatten sogar extra wegen der Kolumne die Zeitschrift abonniert. Vielen lieben Dank für die grandiose Unterstützung!
März
Der März war ein besonders kreativer Monat. Das Frühjahr und die Osterzeit laden dazu ein, das Aufblühen des Gartens floristisch zu begleiten. So entstanden ein Osterkranz für die Gewächshaustür und Ideen für eine österliche Tischdekoration. Zudem bepflanzte ich Töpfe, im Entré und im Senkgarten und entlang des Double Borders. Die Variationen des Entrés und des Senkgartens zeige und erkläre ich in meinem Gartenbuch “Blüh auf”. Die Bepflanzung im Double Border findest Du als Beitrag hier im Blog. Dabei handelt es sich um eine multiflorale Topfvariation, die aus verschiedenen Pflanzen in einem Topf besteht.
Hier geht es zum Artikel des gelb-weißen polyfloralen Topfarrangements.
Schöne Osterdekorationen findest Du hier!
Videos zu meinen kreativen Ideen findest Du auf Pinterest oder Instagram.
In meinem Zweitleben als Gartenblogger passieren immer wieder neue unerwartete Dinge. So durfte ich im März erleben, wie ein gut gemachter Podcast entsteht. Jens Hagenberg, der den Gartenpodcast “Das Grüne muss nach oben” produziert, hat mich für eine Folge als Interviewpartner angefragt. Dieser Podcast gehört zu meinen Lieblingspodcasts und natürlich kam ich nicht umhin, Jens sofort zuzusagen. Ich bin begeistert von seiner positiven und einfühlsamen Art, die er als Interviewer seinem Gegenüber an den Tag legt. Das half mir dabei, trotz Aufregung, ein richtig gutes Interview hinzulegen, wenn man von den vielen “Ähm’s” absieht, die die Aufregung letztlich doch noch hinein gezaubert hat.
Im Jahr 2023 gab es ein weiteres großes Projekt in meinem Garten: das Schnittblumenbeet! Ich wollte in diesem Jahr viele meiner Sträuße und Kränze mit Blüten aus dem eigenen Garten kreieren. So habe ich im März mit der Aussaat geeigneter Pflanzen begonnen. Auf der Fensterbank habe ich Zinnien, Strandflieder und Schmuckkörbchen heran gezogen. Als Direktsaat in die Hochbeete gab es dann noch Feldrittersporn, Kornblume, Wilde Möhre und Ringelblume. Sie sind alle gut gewachsen, bis auf die Zinnien, die bei mir einfach nicht wollen. Allerdings habe ich dieses Jahr doch noch ein paar zur Blüte gebracht.
Mehr zum Thema “Schnittblumenbeet” findest Du hier!
April
Der April war geprägt vom ersten Blütenmeer des Jahres. Seit einiger Zeit pflanze ich Hyazinthen in meine Beete. Jedes Jahr kommen neue hinzu und die Beete werden immer üppiger. Der Rosengarten erstrahlt mittlerweile in einem Meer von Hyazinthen in rosa und hellblau. Sie überbrücken die Zeit zwischen den Elfenkrokussen und der Rosen- und Staudenblüte. Im Weissen Garten blühen sie im sonnigen Teil, natürlich massenhaft und in einem strahlenden Weiß. Das hat mich besonders verzaubert. Im Senkgarten machen sie auf ein dunkles Blau und ebenfalls auf Weiß. Leider noch nicht so üppig, aber das soll noch werden. Auch im Schattengarten gibt es ein Fleckchen mit Hyazinthen von blau über rosa bis hin zu apricot und lila. Allerdings bekommen sie an dieser Stelle keine Sonne ab und ich bin schon gespannt, ob sie wieder kommen werden.
Hier findest Du ein schönes Video meines Gartens zu dieser Jahreszeit auf YouTube.
Im April gab es bereits erste Sträuße aus dem Schnittblumenbeet. Ich hatte im vorherigen Herbst viele unterschiedliche Tulpen in eines meiner Hochbeete gepflanzt und konnte im April fleißig ernten. Allerdings machte mir dann das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der April und der Mai waren extrem Regenreich, so dass die sehr eng gepflanzten Tulpen im Schnittblumenbeet nicht gut abtrocknen konnten und letztlich von der Zwiebel bis zur Blüte verfaulten. Das war ein derber Rückschlag, denn die meisten der Tulpen waren verloren und damit auch das Geld, dass ich für die Tulpen investiert hatte.
Hier findest Du den Artikel zum Tulpenbouquet.
Mai
Der Mai gehört zu meinen Lieblingsmonaten im Gartenjahr. Ich liebe das frische satte Grün, dass nun den Garten beherrscht. Zu Beginn des Monats blühte es hier und da bereits, aber die meisten Knospen waren noch geschlossen. Durch den vielen Regen trauten sich einige der Stauden, Einjährigen und Rosen nicht ihre Blütenköpfe zu öffnen. Im Jahr zuvor war das ganz anders und der Garten zeigte sich zu dieser Zeit von seiner besten, farbenfrohen Seite. So brauchte es noch etwas Geduld, bis sich der Garten zu einem wahren Blütenparadies verwandelte. Ich habe den Garten trotzdem sehr genossen. Das üppige Grün hat eine unglaubliche Wirkung auf Körper und Seele, denn es macht glücklich, motiviert und wirkt ausgleichend.
Dieser Monat gehört zu der Zeit, in der die mühsam vorgezogenen Pflänzchen von der Fensterbank in den Garten gepflanzt werden können. Auch die mediterranen Topfpflanzen wandern nun nach draußen. Nach den Eisheiligen ist die Gefahr für späte Fröste in der Regel vorbei und die Sommerbepflanzung kann starten. So wurde das Schnittblumenbeet erweitert und die frostempfindlichen Einjährigen und eine große Anzahl von vorgezogenen Dahlien kamen in Beete, Hochbeete und Töpfe.
Ende Mai habe ich dann meinen alljährlichen Gartenurlaub angetreten. Es ging wieder ins Landhaus Ettenbühl. Dort habe ich mich im Jahr zuvor unglaublich wohl gefühlt und deshalb habe ich es wieder als Startpunkt für mehrere kleine Ausflüge ausgewählt. Einer dieser Ausflüge führte mich in die Staudengärtnerei “Gräfin von Zeppelin”. Ich war total begeistert von der wunderschön angelegten Gärtnerei. Der Zeitpunkt war zudem ganz bewusst gewählt, denn ich wollte die Iris- und Pfingstrosenfelder in voller Blüte sehen. Natürlich geht man aus so einer Gärtnerei nicht ohne etwas zu kaufen nach Hause. Neben Pflanzen habe ich die vier wunderschönen Holzobelisken mitgenommen, die nun im Senkgarten stehen.
Einen schönen Blogbeitrag über das Landhaus Ettenbühl findest Du hier.
Hier geht es zur Gräfin von Zeppelin!
Juni
Im Juni durfte ich in meiner Funktion als Gartenblogger am BGL-Medientag teilnehmen. Die Garten- und Landschaftsbauer haben zu einer Führung auf die Bundesgartenschau in Mannheim eingeladen. Gemeinsam mit Vertretern der Presse, wie beispielsweise Frau Friedenauer von “Mein schöner Garten”, durfte ich mich über neue Entwicklungen im Gartenbau informieren, die dort in weiten Teilen umgesetzt wurden. Umweltschutz, Klimagerechtes Gärtnern und Nachhaltigkeit waren die großen Themen dieser Gartenschau, die unglaublich beeindruckend umgesetzt wurden. Überwältigend war auch die Staudenpflanzung von Harald Sauer, der weite Flächen am Eingang des Luisenparks in Mannheim neu gestaltet hat. Im Anschluss habe ich mich mit Natalie vom Gartenblog “Wildes Gartenherz” bei der Baumschule Huben in Ladenburg mit Pflanzen eingedeckt.
Hier kannst Du Dich über den Bundesverband Galabau (BGL) informieren.
Einen tollen Artikel über die BUGA23 und Harald Sauer findest Du hier!
Nach dem BGL-Medientag musste ich mich beeilen, um noch das schöne Blumenfeld von Andrea Köttner besichtigen zu können. Die Pfingstrosen drohten bereits zu verblühen und ich wollte unbedingt noch einen Blumengarten der “Slow-Flower-Bewegung” kennen lernen. Im zweiten Anlauf habe ich es tatsächlich noch geschafft Andrea bei einer Führung durch das Blumenfeld zu begleiten. Danach durfte ich sie zu einem Interview einladen und schöne Bilder für den Blog machen. Natürlich habe ich mich im Anschluß mit Sträußen eingedeckt und gleich noch eine Blumenbestellung für die nächsten Tage getätigt. Bei Andrea werde ich sicher im nächsten Jahr wieder vorbeischauen und fertige Blumensträuße und Blumen für eigene floristische Ideen besorgen.
Jedes Jahr im Juni gibt es zwei Highlights, die idealer Weise fast auf den Tag zusammen fallen: der Rosenmarkt in Laupheim und Mittsommer. Dieses Jahr haben wir beides verknüpft und ein schönes Mittsommer-Fest veranstaltet, zu dessen Auftakt der Rosenmarkt besucht wurde. Nach skandinavischem Vorbild gab es einen Mittsommer-Baum (den findest Du übrigens als DIY in meinem Buch “Blüh auf!”), Blumenkränzchen und traditionelle Verpflegung – vom Kaffeenachmittag, bis hin zum Abendessen. Mein Rosengarten war zu dieser Zeit ein besonderer Hingucker. So prachtvoll hatte er noch nie geblüht. Er ist zudem ein richtiger Hitzekünstler, der nicht gegossen werden muss! Wenn das nicht eines Gärtners Traum ist?
Hier findest Du alle Informationen zu meinem Rosengarten.
Wenn Du ihn gerne mal in bewegten Bildern sehen möchtest, wirst Du auf YouTube fündig.
Mein Garten ist im Juni besonders schön, so dass ich nicht umhin komme, ein paar Gartenbilder aus dieser Zeit anzuschließen. Zudem gab es noch einen besonderen Gartenbesuch. Ich habe mich riesig gefreut, dass mich Barbara Gerlach vom Gartenblog “Hortus Vivendi” besucht hat. Wir kannten uns bis dato nur über Instagram und hatten dort bereits einen schönen Kontakt. Wie sich herausstellte, passte es auch im wahren Leben sehr gut und dass erste Zusammentreffen beim Sommerfest der Staudengärtnerei Gaißmayer war richtig schön. Einen Tag später hat sie mich dann noch mit ihrem Mann in meinem Garten besucht. Barbara ist eine ausgesprochene Baumkennerin, die mir in meinem Garten noch mit dem einen oder anderen Tipp zur Seite stehen konnte.
Mehr zu meinem Garten und den Gartenräumen findest Du hier!
Die Staudengärtnerei Gaißmayer ist virtuell und live immer einen Besuch Wert.
Ich hoffe, Dir hat der Rückblick der ersten Jahreshälfte 2023 gefallen? Gerne darfst Du hierzu etwas in die Kommentare schreiben. Ich freue mich immer über eine Rückmeldung. In den nächsten Tagen erfährst Du, was in der zweiten Jahreshälfte passiert ist.
Ich wünsche Dir einen guten Rutsch in das neue (Garten-)Jahr und viele schöne Gartenerlebnisse. Vielen Dank, dass Du mir so treu folgst und gemeinsam mit mir durch die Gartenjahre schlenderst. Sei lieb gegrüßt,
Dein Sven.
Alle Links und Nennungen von Personen, Institutionen und Betriebe sind als unbezahlte Werbung zu sehen. Ich nenne sie aufgrund meiner Gartenerlebnisse und erhalte hierdurch keinerlei Geldbezüge.
3 thoughts on “Ein Garten-Jahr in Bildern: 2023 (Teil 1)”
Was für ein toller und bunter Gartenjahr-Rückblick! Der macht auch Lust auf Teil II! Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr und das es mindestens genauso bunt an Blüten und Themen wird.
VG, Jens
Liebe Sven,
ein wunderschöner Rückblick durch dein letztes Gartenjahr und deinen bezaubernden Garten. Leider wohnst du so weit entfernt, ansonsten käme ich im neuen Gartenjahr bestimmt vorbei. Barbara ist wirklich eine absolute Baumkennerin und solltest du mal in ihrer Gartennähe sein, mein Garten liegt nicht weit davon entfernt. 😉
Auf Teil 2 freue ich mich schon und wünsche dir nun ein frohes, buntes und gesundes Gartenjahr 2024.
Liebe Neujahrsgrüße von Marita
Lieber Sven,
das sind wunderschöne Bilder aus deinem Gartenjahr! Deine Töpfe sind immer wieder ein Augenschmaus und dein Garten sowieso. Deine Hyazinthen sind herrlich! Ich mochte sie lange Zeit gar nicht. Da sie sich für die Frühlingsdeko als üppige Blüher anbieten, sind sie dann doch in Beete gewandert (wegwerfen geht ja nun mal nicht) und tatsächlich wiedergekommen. Inzwischen mag ich sie gern und hoffe, dass die Wühlmäuse sie auch diesen Winter verschonen.
Ich freue mich auf Teil 2 und grüße dich herzlich
Susanna