Ein Villengarten auf den Hügeln am Gardasee
Man würde es nicht vermuten. In einem kleinen Dorf nahe des Gardasees, liegt eine Villa, mit einem bezaubernden Garten und einer gartenverliebten Besitzerin.
Etwas unsicher, ob wir vor dem richtigen Haus stehen, gehen wir die Straße noch einmal auf und ab. Ein Garten ist erst einmal nicht zu erkennen. Nur eine Mauer und ein großer Hof mit wenig Grün. Unser Hotel hat uns telefonisch vorangemeldet und wir haben eine Uhrzeit zur Besichtigung vorgeschlagen bekommen. Noch haben wir fünf Minuten Zeit und warten deshalb noch ein bisschen.
Pünktlich drücken wir auf die Klingel. Dann macht uns eine elegante Dame die Türe auf. Sie ist gut vorbereitet. Hat Besucherinformationen in Deutsch und Englisch mitgebracht und erzählt in ihrem gebrochenen Englisch etwas über das Haus und den Garten.
Der Garten wurde seit 1977 immer wieder erweitert. Mario und Luciana Biasi haben den Grundstein für das heutige Erscheinungsbild des Gartens gelegt. Nun ist bereits die nächste Generation dabei den Garten weiter zu entwickeln und zu gestalten.
Viel Schatten bietet der Waldgarten.
Als erstes werden wir in einen Waldgarten geführt, der sich direkt an die Villa anschließt. Hier befindet sich die Baumsammlung der Familie. Unterpflanzt sind die Bäume mit Hortensien, Hosta Funkien und vielen anderen Schattenstauden. Immer wieder trifft man auf besondere Situationen, wie Sitzecken, Amphoren oder andere dekorative Elemente.
Der größte Teil des Villengartens ist ein Bereich mit mehreren durch Mauern abgefangene Terrassen.
Neben Wäldchen und Villa ist der Hang terrassiert und bietet so mehrere Ebenen, die grobe Gartenräume bilden. Innerhalb dieser Terrassen gliedert sich der Villengarten in weitere Räume auf. Ganz Oben wirkt er noch etwas grüner. Hier gibt es ein paar Bäume und Palmen, die Schatten spenden. Je weiter man dann nach unten kommt, umso mediterraner wird er.
Immer wieder bieten sich dem Besucher besondere Eindrücke. Mal ist es ein verwunschenes Metallgeländer, mal eine von Rosen berankte Mauer, mal eine schöne Amphore oder ein bepflanzter Topf. Immer wieder ist etwas dekoriert. Und das typisch mediterran. Viele der Pflanzen sind hier größer und umfangreicher, als wir es bei uns gewohnt sind. Ein hängender Rosmarin ist mehrere Meter lang.
Der Villengarten bietet im Terrassenbereich viele Staudenbeete. Sie sind mit Hortensien, Iris, Pfingstrosen und Rosen bepflanzt. Sehr oft werden sie von schön geschnittenen Hecken und Formgehölzen begleitet. Der Garten bietet eine große, botanische Vielfalt und man entdeckt (natürlich) das eine oder andere, dass man gerne im eigenen Garten haben möchte.
Zu jeder Pflanze, zu jedem Gartenteil weiss die Besitzerin etwas zu erzählen. Trotz gebrochenem Englisch (auf beiden Seiten), wird die Gartenführung zu einem schönen Erlebnis. Es wird gefachsimpelt, die unterschiedlichen Klimata von Deutschland und Italien ins Visier genommen und überlegt, welche Pflanzen in beiden Klimazonen gut gedeihen.
Der Abschied naht.
Es gibt eine Menge Zeit um Fotos zu machen. Es scheint, als hätte die Besitzerin heute nichts mehr vor und würde sich ganz uns widmen. Aber am Ende waren es die versprochenen 90 Minuten Gartenrundgang. Sie vergingen so schnell…
An der untersten Ebene angekommen, bietet sich für uns ein typisches Bild Italiens: Ein Olivenheim. Er ist immer wieder durchbrochen von Zypressen, die weit in den Himmel ragen. “Bella Italia!” Das ist Italien, wie man es sich vorstellt und liebt.
Freundlich werden wir beim Abschied zum Ausgang begleitet. Sie hofft, dass wir ihren Garten im Internet gut bewerten. Natürlich wollten wir das tun, haben es aber vergessen. Das war 2016. Heute (2020) bekommt der Villengarten etwas mehr von mir, als nur eine Bewertung: Einen ganzen Artikel auf meinem Blog. Und wenn wir mal wieder in der Nähe sind, bin ich auf die Veränderungen des Gartens sehr gespannt.
Sonnige Tage wünscht Dir,
Sven
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Weitere Informationen findest Du hier (Werbung ohne Gegenleistung):
http://www.giardinodicasabiasi.it/-allgemeine-informationen.html