Frostfrust und Blumenlust
Egal wohin ich gehe, überall springen mir die ersten Blüten der Frühjahrsblüher entgegen. Selbst in den Supermärkten sind die Regal vollgestopft mit Primeln, Narzissen und Hyazinthen. Alles vorgetriebene und empfindliche Gewächshausware, die bei stärkeren Minusgraden auch mal das Leben lassen kann. Lohnt es sich trotzdem bereits im Februar den Frühling in den Garten zu bringen? Oder gibt das Frostfrust anstatt Blumenlust?
Eines muss ich vorab sagen: Für mich sind Blüten im Februar ein Muss. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die geduldig bis in den März hinein warten können. Ich falle den Verlockungen anheim und bringe massenhaft Blühendes in meinen Garten. Vornehmlich bepflanze ich Töpfe oder mache Kokodamas mit Moos, die ich zu den Töpfen drapiere oder von Bäumen und Pergolen herunter hängen lasse. Für mich stellt sich die Frage des Frostfrusts überhaupt nicht. Die Blumenlust überwiegt.
Damit Du jedoch nicht dem Frostfrust anheim fällst habe ich ein paar Tipps für Dich zusammen getragen, die Dir helfen, Deinen Garten bereits ab Februar Blütenreich zu gestalten:
Pflanzen statt dekorieren
Was über den Winter aus der Erde spickt, ist immer besser als gekaufte Gewächshausware. Deshalb fülle ich meine Beete im Herbst mit Blumenzwiebeln. Vor allem mit solchen, die bereits im Februar Blüten tragen. Das sind ganz klar Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse. Aber auch Stauden können über den Winter, bis ins Frühjahr hinein blühen. Allen voran Christ- und Lenzrosen, aber auch heimische Primeln. Sie sind gut gewappnet gegen starke Minusgrade und überstehen diese problemlos. Wenn Du sie für ein Topfarrangement vorsichtig ausgräbst, sind sie besser geeignet für frostige Zeiten, als vorgetriebene Pflanzen, die bereits wärmere Temperaturen gewohnt sind. So trotzt auch ein Topfarrangement dem Frost!
An der Natur orientieren
Die Natur zeigt sehr deutlich, welche Pflanzen in freier Natur bereits im Februar blühen. Was also schon im Garten wächst, kann auch gekauft und in Töpfen arrangiert werden. Deshalb solltest Du Dich im Februar auf die bereits genannten Pflanzen, wie Schneeglöckchen oder Primeln beschränken. Sie halten auch Minusgrade aus und lassen bei Frost höchstens mal die Köpfe hängen. Manchmal ist eine einzelne Blüte so in Mitleidenschaft gezogen, dass man sie ausknipsen muss. Aber das ist in der Regel kein Problem, da die meisten der zeitigen Blüher weitere Knospen bereit halten.
Tragbare Dekorationen
Ideal ist eine Bepflanzung in kleinere Töpfe oder Körbe. So können auch etwas empfindlichere Frühjahrsblüher bei zu starken Frösten ins Haus oder an eine geschützte Stelle im Garten gebracht werden. Ich nutze gerne Körbe mit zwei Henkeln. Allerdings sollte man beachten, dass man keine zu großen Körbe nutzt. Sie werden mit Erde und Blumen oft zu schwer und lassen sich dann nicht mehr so einfach in Sicherheit bringen. Wer auf opulente Töpfe nicht verzichten möchte, kann sie bei starken Frösten mit Flies oder Teppichen abdecken. Das spart zumindest das Herumtragen.
Nach dem Frost ausputzen
Wenn Du darauf geachtet hast frostempfindliche Pflanzen auszuwählen, hinterlassen Minusgrade meist keine dauerhaften Schäden. Trotzdem kann es sein, dass bei voll aufgegangenen Blüten z.B. von der Primel einige zerstört werden. Bei genauerer Betrachtung wirst Du jedoch merken, dass bereits viele ungeöffnete Knospen im Herzen der Pflanze auf die nächste wärmere Phase lauern, um aufzugehen. Beschädigte Blüten kannst Du deshalb einfach ausknipsen. Auch Hyazinthen oder Lenzrosen lassen bei starkem Frost ihre Stengel zu Boden gleiten. Sobald es jedoch wärmer wird, stehen die Stiele langsam auf, bis von der frostigen Zeit nichts mehr zu bemerken ist. Die Natur ist gut gerüstet!
Ware aus Kalthäusern
Wer im Supermarkt vorgetriebene Pflanzen kauft, hat zwar günstige Blumen für sein zu Hause erstanden, aber nicht unbedingt für den Garten. In den Supermärkten ist es zu warm und die Pflanzen gewöhnen sich an die angenehmeren Temperaturen. Kommen sie ins Freie und erleben sie starke Minusgrade, bekommen sie mindestens einen Kälteschock oder gehen im schlimmsten Fall sogar ein. Deshalb solltest Du in Gartenfachmärkten oder beim Gärtner Deines Vertrauens Pflanzen kaufen, die in kühlen Gewächshausern oder sogar im Freien angeboten werden. Diese Frühjahrsblüher sind noch nicht so stark verwöhnt und kommen mit Frost wesentlich besser zurecht.
Natürlich kann es trotz aller Vorsicht bei Frost zu Ausfällen kommen. Beachtest Du jedoch diese Tipps, wird die Gefahr von Verlusten deutlich gemindert. Und wenn Du auf Nummer Sicher gehen möchtest, pflanzt Du einfach eine kleine Menge an Blumen in Deine Beete oder Töpfe. So hält sich zwar die Blütenlust in Grenzen, dafür aber auch der Frostfrust.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Freude mit den ersten Blüten,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
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One thought on “Frostfrust und Blumenlust”
Genau so händele ich das auch, Sven. Allerdings kaufe ich auch in Gärtnereien nur da, wo auch Angebote draußen stehen. Wenn es nur ein “drin” gibt, gehe ich davon aus, dass die Pflanzen auch “drin” vorgezogen sind, also nicht frosthart. Wünsche Dir ein schönes Wochenende. LG Wurzerl