Grabschmuck für Allerheiligen
Wer bereits einen geliebten Menschen verloren hat und Verantwortung für die Grabgestaltung trägt, weiß wie wichtig es sein kann, das Andenken mit einer schön gestalteten Ruhestätte zu ehren. Zu Allerheiligen werden viele der Gräber noch einmal frisch gestaltet, bevor der Winter ins Land zieht. Die üblichen Gestecke, die es zu kaufen gibt, sind eher nicht nach meinem Geschmack. Deshalb gibt es bereits seit Jahren ein knorriges Rindenstück, dass bepflanzt auf das Grab gelegt wird. Gerne zeige ich Dir, wie ich es gestalte.
Was Du brauchst, ist ein Stück Rinde, dass genügend Raum für eine Bepflanzung bereithält. Wer in der Natur kein Glück hat oder erst gar nicht auf Suche gehen möchte, kann auch in die Gärtnerei seines Vertrauens gehen und eine dekorative Rinde bestellen. Dann braucht es Pflanzen, die im Herbst und Winter attraktiv bleiben. Ich nehme Heide, Heuchera, Hauswurzen, Silberblatt und ein Gras. Der Topf dieser Pflanzen sollte möglichst klein sein. In gut sortierten Gärtnereien findet man Pflanzen mit sehr kleinem Wurzelballen. So passt die Pflanze in den zur Verfügung stehenden Raum.
Die Pflanzen werden aus dem Topf genommen und erst einmal in der Rinde arrangiert. Wenn die Anordnung harmonisch wirkt, können die Zwischenräume mit Erde aufgefüllt werden. Alles muss gut angedrückt sein, dass die Pflanzen nicht wieder herausfallen. Nun wird die sichtbare Erde mit Moos bedeckt. Damit das Arrangement an Ort und Stelle bleibt und nicht etwa durch Amseln wieder heraus gepickt wird, fixiere ich alles noch einmal, indem ich mit einem feinen Bindedraht Pflanzen und Rinde in größeren Abständen umwickle. Ein dunkler Draht in schwarz oder grün wird zwischen den Pflanzen gar nicht mehr wahrgenommen.
Zum Schluß kann noch etwas Dekoration in die Pflanzung gebracht werden. Das können Tannenzapfen, getrocknete Pflanzen, Figuren, Metall-, Holzdekorationen oder wie bei mir die getrockneten Samenstände der Lotusblüte sein. Mit einem festeren Draht umwickle ich die Unterseite der Samenstände und stecke sie damit in die Erde zwischen die Pflanzen und dem Moos. Dann ist das Arrangement perfekt. Jetzt muss nur noch gegossen werden. Wer allerdings die Rinde gleich auf das Grab bringen möchte, sollte erst dort gießen.
Die fertig bepflanzte Rinde wird ganz traditionell auf die dunkle Erde des Grabes gelegt. Wer möchte kann noch weitere Pflanzen, die im Gesteck vorkommen, rundherum in die Erde pflanzen. Dann verbindet es sich ganz natürlich mit der Grabbepflanzung. Auch im Garten auf einem großen Tisch oder einem Mäuerchen kann das Arrangement drapiert werden. So hat man eine schöne Tischdekoration über den ganzen Winter hinweg. Für Weihnachten braucht es dann lediglich ein paar schöne Sterne, die mit in die Pflanzung gesteckt werden, oder auch Kerzen. Dann wird die Rinde zum Adventsgesteck.
Hast Du auch Ideen zu Alternativen des herkömmlichen Grabschmuckes? Dafür bin ich immer dankbar und freue mich, wenn Du einen Tipp in den Kommentaren hinterläßt. Gerne darfst Du dort auch Wünsche zu weiteren Artikeln hinterlassen. Ich freue mich auf jeden Fall, von Dir zu hören und wünsche Dir eine schöne Herbstzeit,
Dein Sven.
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Weitere dekorative Herbstideen findest Du hier!
Die Pflanzen habe ich von verschiedenen Händlern zusammen gesucht: Gärtnerei Hamp, Globus Baumarkt und Blumen Dodel.
7 thoughts on “Grabschmuck für Allerheiligen”
Lieber Sven,
das ist eine tolle Alternative zum gewöhnlichen Grabschmuck aus der Friedhofsgärtnerei. Wie immer sehr geschmackvoll – die Kombination Rot, gedecktes Pink und Silbergrau wirkt edel und frisch zugleich. Und das Rindenstück in seiner urigen Form gibt dem Ganzen eine sehr natürliche Note.
Das Moos mit Draht zu fixieren ist eine gute Idee! Aus meiner Deko mopsen sich im Frühling die Vögel das Moos zum Nestbau, und irgendwann sieht alles ganz zerrupft aus.
Liebe Grüße
Susanna
Die Grab— Deko ist sehr schön ein Lob 👍😉💞
Ich finde es immer wieder schön, an diesen Bildern zu sehen, wie vielfältig Grabschmuck ausfällt. Für das Grab meines Opas möchte ich Grabverzierungen kaufen. Dafür suche ich mir heute einen passenden Ansprechpartner.
Lieber Sven,
Dein Grabgesteck ist wirklich wunder- wunderschön! Mit dem Moos, den Gräsern und der Hauswurz gibt es den ganzen Winter durch hoffnungsvolles Grün, und sogar einige Blüten. In der Rinde arrangiert wirkt das Gesteck so natürlich. Ich habe wirklich noch nie so ein hübsches Grabgesteck gesehen!
Auch wir pflegen ein altes Familiengrab, es ist allerdings seit letztem Frühling mit trockenheitstoleranten Stauden bepflanzt und wird von einer Lavendelhecke begrenzt. Da gibt es keine nackte Erde. Ich werde es wohl am Totensonntag mit einem selbstgemachten Herbstkranz mit Hagebutten schmücken.
Herzliche Grüße und vielen Dank für die Inspiration! Marion
Hallo Marion,
das hört sich richtig schön an, wie Du das Grab gestaltet hast. Bei unserem Grab sind Immergrüne verteilt und es gibt eine kleine Ecke, die jedes Jahr neu bepflanzt wird. Ein Kranz mit Hagebutten ist eine tolle Idee. Der wirkt so schön natürlich und passt bestimmt gut in Deine Pflanzung. Ich weiß ja, dass Du bei floralen Ideen ein absolutes Händchen hast.
Liebe Grüße,
Sven.
Huhu,
das ist ein sehr inspirierender, informierender und erfrischend geschriebener Blog!!!
grüßles iris
Dankeschön, liebe Iris. Ich freue mich, wenn er Dir gefällt. Und noch mehr freue ich mich, dass Du mir das auch zurück meldest.