Der Herbst hat die Kraft Gärten in ein wahres Märchenparadies zu verwandeln. Besonders dann, wenn es sich dabei um einem so wild verwunschenen Garten, wie dem von Sarah Stiller handelt. Ihr Cottage-Garten erfüllt den lang ersehnten Traum nach einer heilen ländlichen (Garten-)Welt, den sie bis ins Detail großartig umgesetzt hat. Eine Vielzahl an Rosen, Sommerblumen und schattenspendenden Bäumen machen diesen Ort zu einem wahren Gartenjuwel. Wenn dann noch der Herbst die Blüten und Blätter in die schönsten Gelb-, Orange- und Rottöne taucht, wird dieses Paradies zu einem ganz besonderen Ort. Deshalb nehme ich Dich nun mit in Sarah’s herbstlichen Cottage-Garten. Gemeinsam werden wir ihre Wunderwelt erkunden und lernen, was es braucht, damit ein Garten auch im Herbst noch attraktiv aussieht.

Ein moderner Cottage-Garten lebt vor allem von der Königin der Blumen: der Rose. Eine Pflanze, die sich öfter in Sarah’s Garten finden lässt. Sie liebt vor allem die ungestümen Rambler, die sich bei ihr an Pergolen, Wänden und Rosenbögen entlang winden. Im Sommer sind sie mit ihrer Blütenfülle ein absoluter Hingucker. Aber auch im Herbst möchte Sarah sie nicht mehr missen. Dann sind sie über und über mit roten und orangenen Hagebutten übersäht. Ein traumhafter Anblick, der neben den wilden Zieräpfeln in keinem Herbstgarten fehlen darf. Die Hobbygärtnerin nutzt die Früchte allerdings nicht nur im Garten, sondern auch zum Dekorieren von Tischen, Türen und Regalen. Sie sind Sarah’s absolutes Muss im herbstlichen Cottage-Garten und zudem auf jeder festlichen Herbsttafel zu finden.

Zur Herbstzeit dekoriert Sarah ihren Tisch am liebsten mit Dahlien, Kürbissen und Hagebutten. Sie liebt es ihre leuchtenden Dahlien in mehreren Vasen auf dem Tisch zu verteilen. Ganz im Sinne des aktuellen Herbsttrends nutzt sie dazu intensive, “krachige” Farben, die sofort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Blüten kombiniert sie zudem mit Zweigen aus dem Garten, die mit prallen Früchten bestückt sind, wie beispielsweise der Brombeere oder Hagebutte. Diese reihen sich wunderbar in das Farbspiel der Blüten ein. Die restliche Tischdekoration nimmt sich im Gegensatz dazu eher zurück und changiert in zarten Grün-, Beige- und Rosatönen. Damit es auch eine klare Herbstdekoration bleibt, gesellen sich Zierkürbisse in unterschiedlichen Größen, Farben und Formenen, weitere Früchte und typische Herbstblumen dazu, die wie zufällig auf den Tisch gelegt aussehen. Das ganze wirkt unkapriziös und doch so traumhaft schön, dass man sich an dieser Tafel augenblicklich wohl fühlt.

Damit der Herbstgarten bis weit in die kalte Jahreszeit hinein gut aussieht, verschönern ihn nicht nur Früchte und bunte Blätter. Er braucht auch Blüten mit später oder langer Blüte. Es soll vom Sommer bis weit in den Herbst hinein richtig schön bunt sein. Deshalb setzt Sarah auf Dahlien, den Storchschnabel “Rozanne” und natürlich auf Rosen. Alles besonders eifrige Dauerblüher, die vom späten Frühjahr, bis zum Frost Blüten tragen. Bei den Rosen nutzt sie besonders die Sorten “Rose de Resht”, “Parade” und “Perennial Blush”. Sie remontieren ebenfalls bis in die frostige Winterzeit hinein. Als späte Blüher nutzt sie vor allem Herbstanemonen, Astern und Fetthenne. Letztere gehört zu den unkomplizierten und einfach zu pflegenden Herbstpflanzen, die auch typisch für einen Cottage-Garten sind. Alles zusammen lässt den Garten zur Herbstzeit wundervoll erblühen.

Der Herbst gehört definitiv zu Sarah’s liebsten Jahreszeiten: “Alles dreht nochmal so richtig auf, die Natur zeigt was sie hat, es leuchtet in kräftigen Farben und die Erntekörbe sind prall gefüllt. Man genießt so bewusst die letzten warmen Tage.” Besonders schön wirken dann verblühte Hortensienbälle, bunt gefärbte Blätter und prall gefüllte Samenstände. Sie werden durch das Licht der niedrig stehenden Sonne ganz besonders in Szene gesetzt: Feine Sonnenstrahlen scheinen durch das zarte Geäst und werfen Schattenspiele an die Wand des Hauses. Es scheint als würde das herbstliche Bühnenbild mit gezieltem Scheinwerferlicht zu einem spannenden Schauspiel wachgeküsst. Auch Sarah bewegt das sich verändernde Licht in ihrem Cottage-Garten: “Das Licht liebe ich auch ganz besonders.” So hofft sie auf viele sonnige Herbsttage.

Wie jeder Garten, braucht auch ein wild wirkender Cottage-Garten im Herbst Pflege. Sarah spricht dabei allerdings nicht gerne von “Gartenarbeiten”. Sie gärtnert! Und Gärtnern ist für sie absolut keine Arbeit, sondern einfach nur “Genuss”! So genießt sie es im Herbst die Pflanzen ein wenig zu bändigen. Auch wenn ein Cottage-Garten nicht perfekt aussehen muss, braucht es der Form halber hier und da noch einen kleinen Schnitt – damit es nicht gar zu wild aussieht! Sie erntet auch stetig Dahlien, damit sie weiterhin prächtig blühen, denn nur so garantieren diese zauberhaften Blumen Blüten bis zum Frost. Ungeachtet der herbstlichen Schnibbelei erfolgt der eigentliche Staudenschnitt erst im Frühjahr. Zu schön sehen die Früchte, Samen und Blätter aus, wenn sie mit Raureif überzogen sind! Trotz der schönen herbstlichen Gartenzeit denkt Sarah auch noch an den Frühling und pflanzt ganz nebenbei Blumenzwiebeln für das nächste Frühjahr. Hierfür kann sie mittlerweile sogar ihre eigene Tulpenkollektion nutzen.

Auch wenn der Garten mit leuchtenden Blüten und Früchten aufwartet und überall ein dezenter aber effektvoller Tischschmuck zu finden ist, bepflanzt Sarah zusätzlich Töpfe mit typischen Herbstpflanzen. Scheinbeeren und Heide gehören für sie einfach zum Herbst dazu. Dabei braucht es gar keine große Inszenierung der herbstlichen Pflanzen. Es reichen ein paar Tontöpfe und ein Regal aus einem alten Trockengestell. Kombiniert mit Früchten, Zweigen und verschiedenen herbstlichen Kränzen, entsteht so ein schönes dekoratives Herbstarrangement. Wer auch die nützlichen Gartenaccessoirs, wie Gießkannen, Gartenwerkzeuge oder Vogelhäuschen in attraktiven Farben und Formen auswählt, kann auch diese mit dazu arrangieren. Dann erfüllen sie neben ihrem praktischen Zweck auch noch dekorative Aspekte. So entsteht Stück für Stück ein herbstliches Gesamtbild.

Auch wenn der märchenhaft anmutende Cottage-Garten bestimmt noch viele weitere herbstliche Überraschungen bereit hält, heißt es nun Abschied nehmen von Sarah’s Gartenparadies. Sicherlich bleiben einige besonders schöne Inspirationen von diesem Besuch zurück, die Du nun auch in Deinem Garten umsetzen kannst. Dann steht einem herbstlichen Spektakel nichts mehr im Wege. Vielleicht hast auch Du noch ein paar Inspirationen für mich und die anderen Leserinnen parat? Diese darfst Du gerne in den Kommentaren zur Verfügung stellen. Dort darfst Du auch berichten, wie Dir dieser Garten gefällt, der so lockerlässig und trotzdem zauberhaft daher kommt. Ich freue mich auf Deine Rückmeldung.

Einen schönen und bunten Herbst wünscht Dir,

Dein Sven.

_{Die Fotos dieses Beitrags wurden freundlicher Weise von Sarah Stiller und Janina Laszlo zur Verfügung gestellt.}

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