Herbsttag in Orange
Dieses Jahr habe ich mich an eine Farbe gewagt, die ich sonst nicht im Garten habe. Orange! In meinem Garten ist sie nicht so leicht zu integrieren, da meine Beete alle ein striktes Farbkonzept haben, in das Orange so gar nicht passt. Deshalb habe ich im Entré ein Experiment gestartet. Dort gibt es ausschließlich Pflanzen in Töpfen und das Farbkonzept ist schnell verändert. Ich habe mich für eine Kombination mit Weiss und Silber entschieden, da ich damit bereits im Double Border erfolgreich Gelb integriert habe. Das Ergebnis gefällt mir ausgesprochen gut! Nachdem nun noch die vermeintlichen lila blühenden Dahlien orange aus dem Beet heraus leuchten, ist klar welche Farbe der diesjährige Herbst haben wird.
Zum herbstlichen Nachmittagskaffee ist unser Gartentisch mitsamt den schwarzen Metallstühlen in den Senkgarten gewandert. So langsam beginne ich den Garten winterfest zu machen und die Liegestühle, die sonst im Senkgarten stehen, sind bereits in den Keller geräumt. So ist Platz für den Kaffee unter Platanen entstanden. Eine schöne Idee, die ich vielleicht im nächsten Jahr wieder aufgreifen werde. Dekoriert ist der Tisch mit dem Kürbis “Crown Prince” den ich selbst heran gezogen habe. Er ist bestückt mit dunkelorangenen Chrysanthemen und der Stacheldrahtpflanze. Apricotfarbenes Schleierkraut und Eukalyptus ergänzen das Arrangement und macht es etwas luftiger.
Zudem habe ich aus den selben Materialien kleine Serviettenringe gebunden und um weisse Stoffservietten drapiert. Nostalgische Teelichter aus Bauernsilber habe ich in schwarze kleine Drahtkörbe gestellt, die alles etwas moderner aussehen lassen. So ist schnell herbstliche Stimmung auf den Tisch gezaubert und die Gäste werden sich nicht nur vom köstlichen Zwetschgenkuchen verführen lassen, sondern auch von der traumhaften Tischdekoration. Da ich schon etwas mutiger bin und der Herbst den Garten sowieso in Gelb, Orange und Rot tauchen wird, darf jetzt der eine oder andere Topf mit orange blühenden Pflanzen im Senkgarten seinen Platz finden.
Irgendwie scheint mich die Farbe Orange immer mehr zu begeistern. Das ist auch kein Wunder denn Orange steht für Lebensfreude und soll sogar stimmungsaufhellend wirken. In Studien konnte gezeigt werden, dass Orange zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin führen kann. Also ist Orange ein richtiger “Glücklichmacher” und die richtige Medizin bei melancholischen Verstimmungen. Neben der Lebensfreude wird dieser Farbe auch Kreativität, Vitalität, Genuss und Vergnügen zugeschrieben. Wenn das nicht die perfekte Voraussetzung für meine Tischdekoration ist!
So wandern die dekorativen Elemente immer wieder durch den Garten. Mal sind sie im Senkgarten, mal im Entré oder im Schattengarten. Mal sind sie auf dem Weinfass am Eingang zu finden, mal auf der Kaffeetafel. Immer wieder wird umdekoriert oder Neues hinzugefügt. So gibt es mittlerweile immer mehr Dekorationselemente mit der Farbe Orange im Garten. Natürlich dürfen da Tischdecke und Kissen nicht fehlen! Der herbstliche Garten kleidet sich immer mehr in Orange. So kommen schließlich auch ein paar Kürbisse in der traditionellen Halloween-Kleidung dazu und harmonieren wunderbar mit meinen selbst gezüchteten silbernen “Crown Prince”. Dabei bleibe ich meinem Farbkonzept treu und verwende hauptsächlich orange, weiss und silber.
Natürlich macht es Sinn, gleich von der Farbe Orange empfangen zu werden. Überall dort, wo es um das soziale Miteinander oder Freude geht, kommt sie nun zum Einsatz. Im Entré möchte man gerne nach einem ermüdenden Arbeitstag zu Hause mit Vitalität und Freude überrascht werden. Im Vorgarten wird es deshalb immer mehr Orange, da hier die Gäste ankommen und mit einem Schwung Lebensfreude empfangen werden sollen. Zufällig entpuppen sich gerade dort die Dahlien – die falsch geliefert wurden und nun anstatt lila in orange blühen – als Glücksfall. Sie ergänzen die Arrangements und verbinden Beet und Dekoration zu einem Gesamtkonzept. Besser hätte ich es nicht planen können.
Vielleicht ist meine Farbzusammenstellung oder Dekoration auch etwas für Dich? Orange kann durchaus modern und hipp wirken und möglicherweise findest Du gefallen an der positiven Wirkung dieser Farbe?Gerne zeige ich Dir, wie ich meinen Blumenkürbis gestaltet habe. Hierfür habe ich den Kürbis “Crown Prince” ausgesucht, der außen zwar Silber ist, aber dessen Fruchtfleisch leuchtend Orange aus dem Arrangement hervorspritzt. Als ersten Schritt empfehle ich, den Kürbis oben rundherum mit einem scharfen und stabilen Messer aufzuschneiden und den so entstandenen Deckel heraus zu trennen. So entsteht ein Zugang ins Innere des Kürbisses.
Jetzt kann man mithilfe eines Eisportionierers den fasrigen Teil des Kürbisses, der auch die Kerne enthält, heraus schaben. Übrig bleibt nur das feste Fruchtfleisch, dass nicht so schnell verdirbt wie die Fasern. So vorbereitet kann der dekorative Teil des herbstlichen Gestecks beginnen. Zuerst wird das Innere des Kürbisses mit einer Plastikfolie ausgekleidet und anschließend der Steckschaum hineingedrückt. So kommt der Kürbis nicht direkt mit Feuchtigkeit in Kontakt und hält damit etwas länger. Ohne direkten Kontakt zum Kürbis kann später auch die Steckmasse wieder verwendet werden. Nun fülle ich Wasser zum Steckschaum in die Folie.
Jetzt kann damit begonnen werden, die Blumen und das Grün zu dekorieren. Die Stacheldrahtpflanze im Topf wird nun komplett abgeschnitten und mithilfe eines Drahtes im Steckschaum arrangiert. Dazwischen stecke ich Eukalyptus, der mit seinen langen Zweigen aus der Dekoration heraus hängen soll. Ist das Grün soweit verarbeitet, wird das herausgetrennte Oberteil des Kürbisses mithilfe von Holzspießen über der Öffnung drapiert. Es soll den Eindruck einer leichten Öffnung vermitteln aus dem die Blumen und das Grün hervor spitzen.
Dann kommen die Blumen zum Einsatz. Ich habe mich dazu entschieden Chrysanthemen in einem dunklen Orange – fast schon rot – zu nehmen. Sie harmonieren wunderbar mit dem silbernen Laub und nehmen dem leuchtenden Orange des Kürbisses die Schärfe. Eine weitere Nuance und auch etwas Leichtigkeit bringt zum Schluß ein Apricot gefärbtes Schleierkraut. Nun ist der Kürbis fertig. Ich nutze keine Sprays oder Leim zum Haltbar machen des Kürbisses, da ich ihn später noch auf den Kompost bringen möchte. Schließlich will ich immer nachhaltiger werden, auch wenn ich an der einen oder anderen Stelle noch weit davon entfernt bin.
In dieser Form hat sich der Kürbis über eine Woche gehalten. Auch er wanderte durch Garten und Haus und war abwechselnd Wärme, Regen und Wind ausgesetzt. Im Gegensatz zu den orangenen Halloweenkürbissen hat er eine dickere Schale und mehr Fruchtfleisch. Deshalb hält er weitaus besser, als seine gruseligen Vettern. Wer also länger etwas von seinem Gesteck haben möchte, greift zu Sorten mit dickerer Schale und Fruchtfleisch.
Ich hoffe, Dir hat mein Herbstgarten in Orange gefallen. Gerne darfst Du Ideen, Wünsche und Anregungen unten in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich immer von Dir zu hören.
Liebe Grüße sendet Dir,
Dein Sven.
3 thoughts on “Herbsttag in Orange”
Oh, das gefällt mir sehr gut, ist auch nicht aufdringliches Orange in seiner massiven Signalform. Das hast Du richtig gut gemacht. Ich kann auf der Terrasse farblich machen was ich will, da meine Rose ‘Veilchenblau’ einmalblühend ist. Und orange gehört zum Herbst, um dann eine Verbindung zum Beispiel zum Rosenrondell zu bekommen, verwende ich dort die gleichen Deko-Materialien, aber wegen der späten Rosen natürlich keinen orangen Kürbis, sondern einen grünen oder grauen und die Chrysanthemen wiederholen sich in weißrose. Wünsche Dir einen guten Sonntag. LG Wurzerl
Lieber Sven,
so wunderbar herbstlich hast du dekoriert…einfach zauberhaft und ich bin total begeistert.
Lieben Gruß und eine feine neue Woche wünscht dir Marita
Lieber Sven,
die Kombination aus Orange und Silber gefällt mir sehr. Das i-Tüpfelchen ist das apricotfarbene Schleierkraut, das ich noch gar nicht kannte. Du bist einfach ein Künstler der feinen Nuancen!
Die orange-rote zweifarbige Dahlie hat einen zauberhaften Farbverlauf.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend
Susanna