
Kokedamas: Kokette Frühlings-Dekorationen mit Moos
Kokedamas stammen ursprünglich aus Japan und werden dort als Bonsais der armen Leute gehandelt. Im Grunde genommen ist es eine Pflanze, deren Wurzelballen nicht in einem Topf steckt, sondern mit Moos ummantelt ist. Die Japaner verwenden zur Herstellung von Kokedamas ein spezielles Erdgemisch, das aus roter Lehmerde und Schwarztorf hergestellt wird. Mit dieser gut formbaren und reichhaltigen Erde werden die Wurzelballen eingehüllt und anschließend mit Moos umwickelt. Die so bearbeiteten Pflanzen werden auf Platten oder Schalen arrangiert und können sogar über Jahrzehnte – ähnlich der Bonsais – in dieser Ummantelung verbringen. Ich zeige Dir nun eine etwas einfachere Variante, die Du in Deinen Frühlingsgarten als dekoratives Element integrieren kannst.

Ich arrangiere Kokedamas meist zur Frühlingszeit mit den ersten Frühjahrsblühern. So finden Jahr für Jahr diese wunderbaren Mooskugeln Einzug in meinen Garten. Sie sind schnell hergestellt und dienen zur Resteverwertung meines Mooses, dass ich zur Winterzeit im Garten arrangiere. Ich verschönere damit meine Staudentöpfe, die im Winter nur nackte Erde zeigen würden und dekoriere sie mit Moos, Samenständen, Zapfen und Früchten. Im Frühjahr, wenn die Stauden zu wachsen beginnen, wird das Moos wieder herausgenommen und in den Kokedamas erneut verwendet. So wird alles, was ich im Garten nutze möglichst wieder verwertet – auch das Moos!



Kokedamas sind für mich allerdings keine dauerhaften Verschönerungen im Garten, da sie in der Pflege ein wenig anspruchsvoll sind und die Regulation des Wasserhaushalts in den Mooskugeln mit etwas Aufwand verbunden ist. Je wärmer die Temperaturen werden, umso häufiger müssen die Mooskugeln gewässert werden. Hierzu tunkt man die Moosballen in Wasser und wartet, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Je mehr Kokedamas man im Garten hat, umso mehr Zeit braucht es hierfür. Deshalb setze ich bei den Kokedamas auf das Frühjahr, dass in der Regel noch genügend Regengüsse und kühlere Temperaturen verspricht und damit das Tauchen der Mooskugeln nicht so häufig durchgeführt werden muss.
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Da ich auf Torf verzichte und die Kokedamas nur kurze Zeit im Garten verbleiben, verwende ich zur Herstellung auch nicht das typische japanische Erdgemisch, sondern nutze den gewachsenen Erdballen der Frühjahrsblüher, die ich entweder selbst herangezogen habe oder bereits getopft beim Gärtner kaufe. Im Grunde genommen eignen sich alle Frühjahrsblüher – allerdings solltest Du beim Kauf der Pflanzen überlegen, welchen Wasserbedarf sie haben. Je Höher der Wasserbedarf, umso höher ist der Pflegeaufwand, da durch das Moos hindurch viel Wasser verdunstet. Besonders gut eignen sich Zwiebelblüher und Knollenpflanzen, da sie reichlich Wasser in ihren Zwiebeln und Knollen gespeichert haben und einige Tage davon zehren können. Stauden wie Hornveilchen oder Primeln brauchen hingegen schneller Wasser, da sie nur nutzen können, was sich in der Erde befindet. Sie sind pflegeintensiver, aber ebenso schön, wie die weniger aufwendigen Zwiebelblumen.



Ich verwende Kokedamas nicht nur auf Platten oder Schalen, sondern stelle die Mooskugeln auch gerne ohne Unterlage auf Gartentische oder Mauern. Zudem lasse ich sie auch gerne von Bäumen, Pergolen oder Metallständern herunter hängen. So lassen sich die Mooskugeln wunderbar aufhängen und wiegen sich sanft im Wind hin und her. Das bringt Bewegung in den Garten und zieht schnell die Aufmerksamkeit auf sich. So habe ich auch dieses Jahr wieder welche aufgehängt! Du solltest allerdings bedenken, dass sich damit der Pflegeaufwand noch weiter erhöht, da der Wind die Kugeln schnell austrocknen lässt. In diesem Fall müssen die Kokedamas häufiger abgenommen und gewässert werden. Damit ist die Variante in der Schale am leichtesten zu handhaben, da man hier nur hin und wieder etwas gießen muss.

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ANLEITUNG:


- Reiße den Wurzelballen der Frühjahrsblüher leicht an. Das solltest Du besonders bei stark durchwurzelten Stauden tun. Bei Zwiebelblumen ist das nicht notwendig.
- Nutze Pflanzen mit eher kleinem Wurzelballen.
- Bedecke den kompletten Wurzelballen mit Moos und forme ihn zu einer Kugel. Das funktioniert besonders gut, je feuchter der Wurzelballen und das Moos ist.
- Umwickle die Mooskugel mehrfach mit Bindedraht und arbeite so die Kugelform weiter heraus.
- Der Draht sollte so gewickelt werden, dass das Moos dicht am Wurzelballen verankert ist.
- Stelle das fertige Kokedama auf eine Platte oder in eine Schale.
- Zum Aufhängen kannst Du mit Draht oder mit Schnur eine Schlaufe an der Mooskugel festbinden, indem Du sie an zwei Stellen am bereits gebundenen Draht fixierst.
- Nun kannst Du die Mooskugeln in allen möglichen Frühjahrsdekorationen arrangieren!



Ich liebe diese Mooskugeln und freue mich jedes Jahr wieder darauf, sie in meinem Garten Willkommen zu heißen. Meist verschwinden sie spätestens Ende Mai, da dann die Pflanzen verblüht sind oder der Pflegeaufwand zu groß wird. Zu dieser Zeit braucht es auch nicht mehr so viel Dekoratives im Garten, wie zum Frühlingsanfang, da die Beete dann in voller Blüte stehen. Vielleicht hast auch Du Lust bekommen, diese einfachen japanischen Pflanzdekorationen in Deinen Garten zu integrieren? Du hast auch die Möglichkeit Deine Zimmerpflanzen in ein Mooskleid zu stecken und damit Bereiche in Deinem Haus oder Deiner Wohnung zu verschönern. In diesem Fall braucht es allerdings eine gute reichhaltige Erdmischung um die Wurzeln, aber bitte ohne Torf!

Vielen Dank für Deinen Besuch bei beetwunderung.de! Ich wünsche Dir einen blütenreichen Frühling und ein frohes Osterfest,
Dein Sven.
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2 thoughts on “Kokedamas: Kokette Frühlings-Dekorationen mit Moos”
Kokedamas – nie gehört, aber wunderschön!
Eine tolle Idee, damit man das Moos vom Winter noch weiter verwenden kann!
Einen schönen Tag wünscht Dir
Margit
Super dekorativ. Mit dem Moos ummantelt sieht es fast so aus, als wenn man einfach ein Stück aus dem Wald geschnitten hätte. Wunderbar natürlich.