Die Flügel der Fantasie.
Großbritannien ist “DAS” Gartenland. Hier ist Garten Kunst. Besonders interessant wird es, wenn sich verschiedene Kunstrichtungen an einer Stelle verdichten und der Fantasie “freien Lauf” gelassen wird. So einen Ort gibt es etwas versteckt in der Grafschaft Kent.
Smallhythe Place ist, oder besser gesagt, war das zu Hause der Shakespear-Darstellerin Ellen Terry (1847-1928). Betritt man ihr Wohnhaus, hat man das Gefühl, als würde sie noch immer hier leben. Dies obwohl das Gebäude mittlerweile zu einem Museum umfunktioniert wurde. Trotzdem strahlt es eine Gemütlichkeit und Ruhe aus, die die Schauspielerin vermutlich zwischen ihren Auftritten als willkommenen Rückzugsort nutzte.
Nicht nur das Haus, sondern auch der Garten zeugen von einer unglaublichen Gelassenheit. Genau das ist es, was Smallhythe Place besonders macht und von anderen Gärten unterscheidet.
Hier bekommt das Sprichwort “Abwarten und Tee trinken” eine erlebbare Komponente. Die Besucher drängen sich nicht so sehr, wie in anderen großen Gärten. Das hat mehrere Gründe. Smallhythe Place ist eher bekannt für seine Theateraufführungen und das Museum von Ellen Terry. Zudem liegen die großen bekannten Gärten, wie Sissinghurst und Great Dixter nicht weit entfernt und sind für Gartenfans weitaus größere Anziehungspunkte. Deshalb lässt es sich hier vortrefflich lustwandeln ohne den Lauf der Zeit zu spüren.
Der wunderbar angelegte Rosengarten kann gut mit den großen Nachbargärten mithalten und ist das Garten-Highlight des Künstlerortes.
Von Weiß, über Rosa und Lila leuchten Rosen, Katzenminze und Ziersalbei um die Wette. Besonders im Juni möchte man nicht mehr weg von diesem magischen Ort. Von Hecken und einem Zaun umgeben, sind die Pflanzen gut geschützt und nicht auf den ersten Blick erfassbar, so dass es unumgänglich ist die kleine Gartenpforte zu überschreiten und den Duft der Rosen und Kräuter zu genießen.
Der größte Teil des Gartens ist eine Art Parkanlage, die mehrere Gebäude beherbergt: das Hauptgebäude, das Theater, das Teehaus und den Schuppen.
Das Gelände ist weitläufig und neben dem Entré und dem Rosengarten, durch Obstwiesen und eine Nussplantage in verschiedene Räume gegliedert. Diese Räume sind deshalb so beruhigend, da sie vornehmlich grün und nicht übergepflegt sind. Die Leichtigkeit und Ruhe, die so entsteht, kann an verschieden platzierten Bänken genossen werden. Besonders dann, wenn der Wind über die Blumenwiesen streift und die alten knorrigen Obstbäume zum ächzen bringt. Dann kommt ein Gefühl des Friedens auf. Es gibt keinen besseren Platz, um die Gedanken schweifen und der Fantasie freien Lauf zu lassen.
Kunst, Kunst, Kunst! Hier trifft Garten Schauspiel und Schreibkunst.
Im Garten Lustwandeln, sich ausruhen und das Farbenspiel der Blumen bewundern. Dann einer Theateraufführung folgen und schließlich einen Tee mit Milch im Teezimmer genießen. All das kann man auf Smallhythe Place erleben. Bereits zu Zeiten Terry´s und deren Kindern wurden hier Stücke aufgeführt. Dieser Tradition wird auch heute noch gefolgt.
Im hintersten Gartenraum befindet sich ein kleines Gartenhaus, dass eine Schreibstube beherbergt, in der sicherlich das eine oder andere Theaterstück bearbeitet und gelernt wurde.
Von Blumen gerahmt.
Überall um die Gebäude herum lassen sich Stauden finden, die einen wunderbaren Rahmen zum üppigen Grün hin bilden. Besonders zarte Pastelltöne schaffen einen sanften Übergang und lassen die Gebäude noch malerischer aussehen. Wer Rosamunde Pilcher liebt, wird hier den passenden Ort zu den Romanen finden – auch wenn der Garten in Kent liegt und nicht in Cornwall, wie die bekannten Romane. Genauso stellt man sich die Umgebung der Liebesgeschichten vor. Hierzu steht Ellen Terry im übrigen in nichts nach. Sie war nicht nur einmal verheiratet…
Auch mit “Features” kann der Garten aufwarten.
“Features” im Garten sind für den Briten besondere Gartenelemente, wie z.B eine Pergola oder ein Brunnen. Natürlich hat auch Ellen Terry´s Garten solche besonderen Hingucker. Ein kleiner aber feiner Kräutergarten beherbergt alles, was zum Kochen notwendig ist. Ein von Rosen berankter Wandelgang verströmt süße Düfte und mehrere Teiche und Brunnen stillen die Sehnsucht nach Wasser. So gibt es auch in diesem Garten hinter jeder Biegung und hinter jeder Hecke neues zu entdecken.
Kunst, Kunst, Kunst, aber vor allem Ruhe und Gelassenheit und viel Platz für Fantasie. Es war schön noch einmal mit den Flügeln der Fantasie diesen Ort zu bereisen und sich ganz der Kunst hinzugeben – besonders mit Dir.
Viel Spaß beim Träumen,
Dein Sven
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