
Meine Lieblings-Pflanzen für den weißen Garten Teil 2
Weiße Gärten liegen mir besonders am Herzen. Ich mag die Eleganz und die Leichtigkeit die sie verströmen. Dabei ist es gar nicht so einfach einen weißen Garten harmonisch zu gestalten. Neben den weißen Blüten braucht es unterschiedliche Blattformen, die ein Beet bei nur einer Blütenfarbe interessant machen. Das Schönste bei einem weißen Beet ist allerdings, dass man es an lauen Sommerabenden noch lange in die Nacht hinein genießen kann. Weiß reflektiert den kleinsten Lichtstrahl und wird deshalb selbst bei Mondlicht noch sichtbar. Es gibt also viele Gründe für einen weißen Garten oder ein weißes Beet. Deshalb zeige ich Dir weitere schöne Pflanzen für Deinen weißen Gartentraum.
Sterndolde



Die Sterndolde ist unglaublich bezaubernd und wird zudem von vielen Insekten besucht. Die heimische Wildform Astrantia major versorgt Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Schwebfliegen und viele weitere Insekten und sollte deshalb in keinem Garten fehlen. In meinem Garten habe ich die Zuchtform ‚Shaggy‘ auch bekannt als ‚Margery Fish‘, die ebenfalls so viele Insekten anziehen soll, wie die Wildform. Sie wächst im Halbschatten und mag einen eher etwas feuchteren Boden. Deshalb ist sie für Gegenden mit wenig Regen nicht gut geeignet und gehört leider zu den Klimaverlierern. In meinem Garten wächst sie im Senkgarten und im Schattengarten und erfreut mich jedes Jahr von Juni bis August mit ihren Blüten. Wenn man sie vor der Samenreife zurückschneidet, blüht sie sogar noch einmal nach.
Jungfer im Grünen



Die Jungfer im Grünen ist eine einjährige Pflanze, die sich jedes Jahr wieder von selbst aussät. Bei mir wächst sie im Rosengarten und umspielt deren ersten Blütenflor mit ihren zarten Blumen und Blättern. Die meisten kennen nur die blaue Variante dieser Gartenschönheit, aber die weiße ist ebenso prächtig und meiner Meinung nach sogar noch ein kleines Stück edler. Sie brilliert nicht nur mit ihren Blüten, sondern auch mit den Samenständen. Diese können für Trockensträuße und andere Dekorationen genutzt werden. Besonders bemerkenswert ist die lange Blütezeit von Juni bis September, die die Jungfer im Grünen besonders wertvoll für den Garten macht. Als Cool-Flower musst Du Dich nicht selbst um die Aussaat kümmern. Lasse einfach ein paar Samenstände stehen und schon blüht sie auch im nächsten Jahr wieder.

„Anstatt der Jungfer im Grünen kannst Du auch den verwandten Schwarzkümmel Nigella sativa in den Garten säen. Er changiert von blau bis weiß und seine Samen lassen sich sogar in der Küche verwenden. Den würzigen Samen findest Du beispielsweise häufig auf Fladenbroten.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Zinnien



Die Zinnie ist eine einjährige Sommerblume, die Du ab März auf der Fensterbank vorziehen kannst. Es gibt einige Sorten, die weiß blühen. Es gibt sie klein oder groß, gefüllt oder ungefüllt und manchmal sogar zweifarbig. Ein zartes Rosé oder Grün in den weißen Blütenblättern kann auch den weißen Garten bereichern. Ich nutze sie gerne für meine Töpfe und Kübel, da sie mir in den Beeten leider oft von Schnecken gefressen werden. Zudem sind sie ideal für sommerliche Sträuße, denn je mehr Blüten Du schneidest, umso mehr wachsen nach. Sie blüht ab Juni und kann unter Umständen sogar bis in den November hinein blühen. Sobald es Minusgrade gibt, verabschiedet sie sich allerdings. Aus diesem Grund sollte man vorher ein paar Blüten zur Samenreife kommen lassen.
Frühlings-Anemone



In Teil 1 zu den Pflanzen für den weißen Garten habe ich bereits die Japananemone vorgestellt, die im Herbst blüht. Nun geht es um die im Frühjahr blühenden verwandten. Hier finde ich vor allem das Balkan-Windröschen Anemone blanda ‚White Splendour‘ hervorragend für den weißen Garten geeignet. Es liebt Sonne bis Halbschatten und einen durchlässigen, humosen, sowie nährstoffreichen Boden. Genauso, wie das heimische Busch-Windröschen Anemone nemerosa auf das Wildbienen, Raupen, Käfer und Schwebfliegen spezialisiert sind und einen halbschattigen bis schattigen Platz benötigt. Beide wachsen in meinem Garten. Die heimische Art an der Café-Laube und das aus südlichen Gefilden stammende Balkan-Windröschen im Weissen Garten und im Senkgarten. So ist der Garten von März bis April von weißen Sternen überzogen.
Steppen-Iris



Eine Steppen-Iris mit weißen Blütenblättern, die auch in meinem Garten zu finden ist, ist Iris orientalis ‚Frigia‘. Ich bin jedes Jahr wieder aufs Neue begeistert von ihrer Pracht. Sie erklimmt gut Höhen von 1,50 Metern und besticht durch ihre zarte Eleganz. Leider blüht sie nur wenige Wochen im Juni, aber das ist halb so schlimm. Ihre schwertartigen Blätter bringen auch nach der Blüte Struktur ins Beet. Sie gehört in den Hintergrund meines Double Borders und bricht ein wenig mit dem konsequenten Weiß, da sie zarte gelbe Streifen auf ihren Blütenblättern trägt. Sie ist extrem unkompliziert und benötigt zur Pflege lediglich ein wenig organischen Dünger, einen Rückschnitt im Winter und nach ca. 6 Jahren eine Teilung. Wenig Aufwand für so eine Schönheit!
Mein Buch
„In meinem Buch „Blüh auf!“ findest Du weitere Ideen, für die farbliche Gestaltung eines Gartens. Zudem gibt es bereits fertige Beetpläne, die Du in Nullkommanichts umsetzen kannst (Werbung).“

Schneeglöckchen



Natürlich dürfen Schneeglöckchen in einem weißen Garten nicht fehlen! Es gibt Sorten, die bereits im Dezember blühen und andere, die den Reigen fortsetzen, bis in den März hinein. Wer wüchsige Sorten zum Verwildern sucht, ist mit Galanthus nivalis, Galanthus elwesii var. elwesii oder Galanthus nivalis ‚Flore Pleno‘ immer auf der richtigen Seite. Es gibt jedoch so viele unterschiedliche Varianten, dass man den Garten auch mit Raritäten und Besonderheiten bestücken kann, wie beispielsweise Galanthus ‚Ailwyn‘, das ein Gesicht auf den Blütenblättern zeigt. Als erste Nahrungsquelle für Insekten ist es unabdingbar und ist eines der ersten Blüher im weißen Garten.
Kaiserkrone



Zugegeben, wirklich weiß ist die Kaiserkrone Fritillaria raddeana nicht. Eher Creme mit einem Hauch von Grün, aber sie kommt nahe an Weiß heran. Deshalb wird sie auch oft als „weiße“ Kaiserkrone bezeichnet. Im April thront sie über den noch kleinen Stauden und verschönert mein Double Border. Sie mag eher einen durchlässigen Boden, weshalb sie in meinem lehmigen Boden nicht ganz so gut zurecht kommt und trotzdem schafft sie es schon einige Jahre im Beet zu bleiben. Ihre Verwandte die Persische Kaiserkrone Fritillaria persica ‚Ivory Bells‘ ist leider nicht so gut auf Lehmboden zu sprechen und hat deshalb in meinem Garten nicht funktioniert. Diese hat kleinere Glöckchen, die am Stängel emporwachsen und ist bei gut durchlässigem Boden eine attraktive Alternative.
Wald-Geißbart



Aruncus dioicus ist die heimische Wildform des Wald-Geißbarts, von dem es mittlerweile einige Zuchtformen gibt. In meinem Garten wächst die Wildform die von der heimischen Insektenwelt geradezu geliebt wird. Er blüht von Juni bis Juli und erreicht eine beachtliche Größe von 1,00 bis 1,80 Meter. Der Wald-Geißbart liebt es schattig bis halbschattig, schafft es aber durchaus bei genug Bodenfeuchtigkeit auch mal ein paar Stunden mehr in der Sonne. Allerdings können seine Blätter bei zu langer und starker Sonneneinwirkung schnell mal verbrennen. Mit seinen luftigen Doldenblüten lockert er jedes Beet auf und zieht vor allem Käfer magisch an. Er eignet sich auch als sommerlicher Sichtschutz, da sein Blattwerk auch nach der Blüte üppig und grün bleibt.

„Die jungen Triebe des Wald-Geißbarts werden in Italien als Gemüse gegessen. Dort werden sie mit ein wenig Zucker in Wasser gekocht. Roh sollte man sie auf keinen Fall verzehren, da sie giftige Blausäure-Glykoside enthalten, die erst durch den Garvorgang zerstört werden.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Holunder



In meinem Garten wächst der schwarze Holunder Sambucus nigra der gegen Juni mit wunderschönen weißen Blütendolden aufwartet. Diese Dolden lassen sich hervorragend in Teig ausbacken und mit etwas Puderzucker bestreut zur Kaffeezeit genießen. Zudem läßt sich aus den Blüten ein leckerer Holundersirup gewinnen, der sommerliche Getränke versüßt. Als heimische Pflanze ist er gut geeignet für Naturgärten, macht aber auch im weißen Garten eine gute Figur. Er liebt Sonne bis Halbschatten und hat an den Boden keine großen Ansprüche. Die Beeren sind leicht giftig und sollten vor der Verwendung gekocht werden. Sie werden meist zu Saft oder Marmelade verarbeitet.
Sternmagnolie



Bei mir wächst sie im Topf: Magnolia stellata. Dieser Blütenstrauch verzaubert den Senkgarten bereits im April mit zarten sternförmigen Blüten. Das Weiß ist so zart, pur und leuchtend, wie ich es von keiner anderen weiß blühenden Pflanze kenne. Je nach Lichteinfall wirkt es anders. Die Sternmagnolie mag einen feuchten, sauren und nährstoffreichen Boden. Zwar steht sie oft auch in neutralem Boden – und und das scheint sie gut zu verkraften -, trotzdem wächst sie besser, wenn sie in saurer Erde steht. Sie blüht von März bis April und leidet leider etwas unter stärken Frösten. Die können die Blüte dahinraffen. Trotzdem blüht sie bei mir zuverlässig. In unserer Nachbarschaft hat sie gute fünf Meter geschafft und scheint damit ihre Endhöhe erreicht zu haben.
Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig für diese weiße Blütenpracht inspirieren. Vielleicht konnte ich Dich sogar für ein weißes Beet oder gar einen weißen Garten gewinnen? Das würde mich sehr freuen! Gerne darfst Du mir in den Kommentaren Deine Erfahrung über weiße Gärten oder die vorgestellten weißen Pflanzen berichten. Vielleicht hast Du auch schöne Ergänzungen? Ich freue mich auf jeden Fall über Deinen Kommentar.
Auf ein wunderbares Gartenjahr,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Teil 1 der Lieblingspflanzen für den weißen Garten
„In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir weitere schöne Pflanzen für den weißen Garten vor. Es lohnt sich einmal vorbei zu schauen!“

Meine Gartenzimmer: Weisser Garten
„In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir einen weiteren Gartenraum vor – unser Weisser Garten, der wunderschön bis in die Nacht hinein leuchtet.“

Wald-Geißbart: die Klimapflanze
„In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir den Wald-Geißbart vor. Eine imposante und heimische Pflanze, die unsere Klimabedingungen gut bewältigt.“

10 geniale Stauden für den Klimawandel
„Hitzewellen, Regengüsse und sich ständig ändernde Temperaturen. Welche Stauden halten das aus? Hier kommen meine zehn Stauden.“

Mein Buch
„In meinem Buch „Blüh auf!“ findest Du weitere Ideen, für die farbliche Gestaltung eines Gartens. Zudem gibt es bereits fertige Beetpläne, die Du in Nullkommanichts umsetzen kannst (Werbung).“

2 thoughts on “Meine Lieblings-Pflanzen für den weißen Garten Teil 2”
Hallo Sven,
mir gefällt Dein weißer Garten sehr gut. Alles wirkt sehr harmonisch.
Es sind jedoch einige Pflanzen dabei, die mir nicht gedeihen. Das macht aber nichts. Ich habe gelernt, nur solche Pflanzen zu setzen, die ich nicht päppeln muss, die robust sind und meine „Pflege“ überleben! Haha
..
Einen schönen Sonntag wünscht Dir
Margit
Was für ein toller Beitrag! Ich finde weiße Elemente im Garten auch toll, weil sie einen eleganten Touch haben. Da ich bald ein paar neue Pflanzen kaufen wollte, nehme ich deinen Beitrag direkt als Inspiration. Die Sternmagnolie hat es mir besonders angetan, ich denke, die könnte auch gut zur Deko für unseren Hochzeitstisch passen, für den ich schon fleißig Tischkarten gestalte. Ich freue mich definitiv darauf, im Baumarkt wieder einen großen Wagen voller neuer Blumen und Pflanzen zu kaufen und werde mir auch einige deiner anderen Ideen merken! 😊