Nie zu spät für Stauden-Pfingstrosen
Ich liebe die üppigen Blüten der Pfingstrosen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die gefüllten oder um die ungefüllten Varianten dieser Schönheiten handelt. Sie machen immer etwas her und bereichern jeden Garten. Bei mir blühen sie entlang des Gartenzauns im Schattengarten. Ein Bereich der zuwider seines Namens entlang des Zauns noch eine Menge Sonne abbekommt und damit das ideale Zuhause für meine Staudenpfingstrosen ist. Aber auch im Senkgarten blühen sie. Sinnvoller Weise pflanze ich sie im späten Herbst oder dem frühen Winter. Deshalb zeige ich Dir jetzt wie es geht!
Für Staudenpfingstrosen ist es im Jahr nie zu spät. Sie gehören zu den Pflanzen, die auf jeden Fall an frostfreien Tagen – im Herbst oder frühen Winter – in den Garten gepflanzt werden wollen. Dann haben die Wurzeln genug Zeit um anzuwachsen, bevor im Frühjahr das opulente Blütenfeuerwerk startet. Ausgesucht habe ich mir die Pfingstrosen bereits im zeitigen Frühjahr. Geliefert wurden sie vor ein paar Wochen. Dieses Mal habe ich mir Sorten ausgewählt, die vor allem ins Aprikot tendieren. Weiße, rosa und pinke Sorten habe ich bereits im Garten. “Serene Pastel” und “Coral Charm” sind nun also ins Beet gewandert. Am Zaun entlang gibt es noch ein paar freie Plätzchen die gut mit Pfingstrosen verschönert werden können.
Im Herbst werden Staudenpfingstrosen “wurzelnackt” angeboten. Mit ihren verdickten, fast knollenartigen Wurzeln werden sie in Tüten, mit ein wenig Substrat verkauft. Im Frühjahr kannst Du sie in der Regel getopft kaufen. Beides hat den Vorteil, dass sie schon nach der Pflanzung blühen können. Allerdings ist die Herbstvariante noch etwas sicherer, da die Pflanze bis zur Blüte im Frühjahr ein umfangreiches Wurzelwerk aufbauen kann. Deshalb empfehle ich immer die Pflanzung im Herbst. Staudenpfingstrosen mögen einen lehmigen Boden, der nicht zu feucht sein sollte, aber auch nicht austrocknet. Humosen Boden mögen sie eher nicht. Deshalb solltest Du den Boden auf keinen Fall mit Humus aufarbeiten!
“Im ersten Jahr sollten die Blüten direkt nach dem Aufgehen abgeknipst werden. Das fördert die Blütenbildung in den nächsten Jahren, da in diesem Fall die Pflanze mehr Kraft für die Wurzelbildung aufbringen kann. So hast Du einerseits das Blüherlebnis, andererseits wird Deine Pflanze zukünftig noch prächtiger blühen!“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Das Pflanzloch sollte tief genug sein, dass die langen Wurzelstücke komplett eingegraben werden können. Die verdickten Austriebe sollten direkt unter der Erde liegen. Auf keinen Fall tiefer als fünf Zentimeter unter der Erde. Besser ist es, wenn die Spitzen der Triebe leicht aus der Erde herausschauen. Hierauf sollte man unbedingt achten, da sie bei einer zu tiefen Pflanzung nicht mehr blühen. Generell möchten Staudenpfingstrosen nicht gerne verpflanzt werden und strafen ihre Besitzer gerne damit, dass sie nicht mehr blühen oder erst Jahre später zu blühen beginnen. Deshalb solltest Du Dir im Vorfeld gut überlegen, an welchen Platz Du sie setzen möchtest. Dort sollte sie bleiben dürfen!
Staudenpfingstrosen sind richtige Sonnenanbeter! Sie sollten deshalb immer ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen bekommen. Wurzeldruck von Sträuchern oder Bäumen halten sie nicht gut aus. In diesem Fall verschwinden sie schnell wieder oder hören auf zu blühen. Deshalb lieben sie eine Einzelstellung, kommen aber auch mit weniger verbreitungsfreudigen Stauden im Beet gut aus. Ich mag sie unheimlich gerne im Beet, da sie im Mai und Juni richtige Glanzpunkte setzen. Allerdings sollte man bereits bei der Pflanzung bedenken, dass sie gut einen Quadratmeter Raum brauchen und eher nichts für kleine Beete sind, sofern man sie nicht in Einzelstellung haben möchte.
“Es gibt eine unglaublich große Auswahl an Staudenpfingstrosen. Um die richtige Sorte für Deinen Garten zu finden, empfehle ich Dir bei Staudengärtnereien oder direkt bei speziellen Päonienzüchtern die Schau- und Zuchtbereiche zur Blütezeit Ende Mai und Anfang Juni anzuschauen.“
Sven Beck
Beetwunderung.de
Staudenpfingstrosen gehören übrigens zur Gattung “Paeonia”, die drei Bereiche Umfasst. Zum einen gibt es die Staudenpfingstrosen, die krautig wachsen und ihre Blätter zum Winter hin einziehen. Zum anderen gibt es sogenannte Strauchpfingstrosen, die verholzen und aus dem Holz wieder neu austreiben. Den dritten Bereich bilden die “Intersektionellen Hybriden”, die aus der Kreuzung von Stauden- und Strauchpfingstrosen entstanden sind – die Itoh-Hybriden. Diese haben stärkere Stängel und größere Blüten als die Staudenpfingstrosen, verholzen jedoch nicht, wie die Strauchpfingstrosen. Diese Anleitung gilt deshalb für die Staudenpfingstrosen und für die Itoh-Hybriden. Die Strauchpfingstrosen brauchen eine andere Art der Pflanzung!
Wenn Du für Deinen Garten Pfingstrosen haben möchtest die Insektenfreundlich sind, solltest Du halbgefüllte, ungefüllte oder gleich Wildsorten pflanzen. Du solltest jedoch gut darauf achten, ob die gelbe Mitte tatsächlich aus Staubfäden besteht, oder ob es kleinere gelbe Blütenblätter sind, wie beispielsweise bei der Sorte “Jan van Leeuwen”. Diese Staudenpfingstrose führt den Betrachter ganz schön an der Nase herum und letztlich auch das fleißige Bienchen. Viele gefüllte Sorten öffnen mit der Zeit ihre Blütenblätter so stark, dass auch hier noch etwas Nektar gefunden werden kann. Für mich gilt die Devise “die Mischung macht’s”! Wer also im Garten viele Insektenfreundliche Pflanzen hat, darf auch hier und da auf romantische, gefüllte Sorten zurückgreifen.
Ich liebe die Vielfalt! Und da bietet die Pfingstrose unglaublich viel. Letztlich lässt sie sich auch gut zu Sträußen und Kränzen verarbeiten. Es gibt einige Sorten, die sich hervorragend für die Floristik eignen und nicht zu schnell ihre Blütenblätter verlieren. So steht auch der Kreativität im Garten nichts mehr im Wege!
Welche Sorten kannst Du empfehlen? Was wächst bei Dir gut oder eignet sich für die Vase? Gerne darfst Du in den Kommentaren den Beitrag mit guten Sorten oder weiteren Tipps erweitern. Ich freue mich immer über eine Rückmeldung von Dir. Dann heißt es jetzt Staudenpfingstrosen pflanzen! Solange der Boden nicht gefroren ist, ist es nicht zu spät! Zudem findest Du jetzt noch ein paar Schnäppchen in den Gärtnereien, die gekauft werden wollen!
“Frohes Pflanzen” wünscht Dir,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Hier kaufe ich meine Pfingstrosen! Zudem findest Du dort oft tolle Schaugärten und Mutterpflanzenquartiere, in denen Du die Pflanzen in Wuchs und Blüte vor dem Kauf genauer anschauen kannst:
Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin
Pfingstrosen-Paradies Tetzlaff
Hier findest Du noch weitere Pfingstrosenbeiträge auf meinem Blog. Es lohnt sich weiter zu lesen:
2 thoughts on “Nie zu spät für Stauden-Pfingstrosen”
Dein Beitrag über Staudenpfingstrosen hat mir so viel Vorfreude auf den Frühling beschert! Es ist nie zu spät, sich von der Schönheit dieser Pflanzen verzaubern zu lassen. Deine Leidenschaft für Staudenpfingstrosen kommt richtig gut rüber, und die Tipps zur Pflege sind goldwert.
Ich kann es kaum erwarten, meinen eigenen Garten mit diesen zeitlosen Blüten zu verschönern. Danke für die inspirierenden Einblicke und die motivierenden Worte!
Liebe Katja,
vielen lieben Dank für Deinen schönen Kommentar. Ich freue mich, wenn Dir mein Artikel zu den Pfingstrosen gefallen hat. Es tut gut so liebevolle Rückmeldungen zu erhalten.
Weiterhin viel Spaß beim Gärtnern wünscht Dir,
Sven.