So wird der Garten pflegeleicht
Einen Garten zum Genießen. Wer möchte das nicht? Bei einem Glas Wein die Staudenrabatten vom Liegestuhl aus bewundern, mit Freunden ausgelassene Feste feiern und morgens draußen frühstücken. Romantische Vorstellungen, die schnell zu einem Alptraum werden können. Denn ein Garten macht Arbeit und das sollte im Vorfeld bedacht werden! Wie kann der Garten pflegeleicht und dennoch schön gestaltet werden? Ich zeige Dir die Zeitfresser der Gartenarbeit und wie Du sie minimieren kannst.
Töpfe
Ich verschönere meinen Garten gerne mit Töpfen. Mit ihnen kann ich immer wieder umdekorierten und neue Gartenbilder schaffen. Ich habe in meinen Töpfen saisonale Bepflanzungen, Stauden und Gehölze. Auch Pflanzen, die im Winter ins Haus oder Gewächshaus müssen. Allerdings ist der Pflegeaufwand extrem groß. Einpflanzen, umpflanzen, gießen, schneiden, düngen, überwintern und vieles mehr nimmt einen Großteil meiner Pflegearbeiten im Garten ein. Deshalb sollten Töpfe stark reduziert werden. Hier einige Tipps zu Töpfen, um die Arbeit möglichst minimal zu gestalten:
- Die Anzahl der Töpfe reduzieren oder ganz eliminieren.
- Anstatt vieler kleine Töpfe lieber wenige große Töpfe arrangieren.
- Pflegeleichte und winterharte Pflanzen für Töpfe verwenden.
- Frostfeste Töpfe kaufen.
- Seltener aber dafür durchdringend gießen.
- Töpfe mulchen, damit die Feuchtigkeit besser gehalten wird.
Schnittgut
Im Sommer sollte Verblühtes ausgeschnitten, Wucherndes reduziert und Kaputtes entfernt werden. Im Herbst und Frühjahr werden die Staudenskelette abgeschnitten. Doch was tun mit den Pflanzenabfällen? Kompostieren? Das ist mit ziemlich viel Arbeit verbunden. Das Schnittgut muss zerkleinert, gewendet, umgeschichtet und wieder in die Beete gebracht werden. Leichter geht es, wenn das Schnittgut an Ort und Stelle belassen wird. Klein geschnitten kann es im Beet verrotten und kommt so gleich den Pflanzen zu Gute. Der Umweg über den Komposter bleibt erspart. Sollte viel an Schnittgut anfallen, kann mit Schnellkomposter nachgeholfen werden. Er hilft, dass das Material schneller verrottet.
Mulch
Das erwähnte Schnittgut ist eine wunderbare Mulchschicht für die Beete. Mulch verhindert das Austrocknen der Böden und man muß weniger oft gießen. Als Mulchschicht bietet sich auch Grasschnitt an. So muß er nicht extern entsorgt oder auf den Kompost geworfen werden. Der Boden bleibt feucht und die Mikroorganismen sind geschützt. Ein gesunder Boden bringt gesunde Pflanzen hervor.
Unkraut
Mich wird man selten Unkraut jäten sehen, denn es gibt kaum Unkraut in meinem Garten. Wie ich das mache? Ich pflanze meine Beete so dicht, dass es gar keinen Platz für Unkraut gibt. Diesen Trick habe ich aus Großbritannien mitgebracht. Lediglich im Frühjahr, wenn die Stauden noch nicht groß genug sind, wächst etwas Unkraut zwischen den Pflanzen. Ich entferne es sofort und ehe noch etwas nachkommen kann, ist alles wieder bewachsen.
Gehölze
Viele Gehölze sind Pflegeleicht und müssen nicht oft geschnitten werden. Dies gilt besonders für klein bleibende heimische Gehölze. Sie bringen Höhe in den Garten und bestücken die Beete auf unkomplizierte Art und Weise. Im Gegensatz hierzu sind Formschnittgehölze arbeitsintensiver. Sie müssen regelmäßig geschnitten werden. Nur dann entfalten sie ihre volle Wirkung. Deshalb empfehle ich die Anzahl an Formschnittgehölzen zu reduzieren. Nur dort, wo sie gut wirken können oder als Strukturgeber gebraucht werden, sollte man sie pflanzen. Ansonsten reichen Wild- und einheimische Gehölze.
Spaß
Gartenarbeit macht mir unheimlich Spaß. Für mich ist diese Arbeit Ausgleich zu meiner meist sitzenden Tätigkeit. Ich habe meinen Garten so arrangiert, dass fast ausschließlich Arbeiten anfallen, die ich mag. Ich habe zum Beispiel keinen Rasen mehr. Neben Naturschutzgründen habe ich den Rasen ausgemustert, weil mir das Mähen, Vertikutieren und Unkraut ausstechen absolut keine Freude macht. Ich arbeite lieber im Staudenbeet. Deshalb besteht mein Garten zum Großteil aus Stauden. Aus diesem Grund solltest Du Dir Deinen Garten so anlegen, dass Dir die anfallenden Arbeiten Spaß machen.
Stauden
Ein- und zweijährige Pflanzen sind zwar schön, müssen jedoch jedes Jahr oder jedes zweite Jahr ersetzt werden. Wer nicht viel Geld investieren möchte, muss sie zusätzlich noch selbst aus Samen heran ziehen. Das ist eine Menge Arbeit. Es ist besser, wenn man hauptsächlich Pflanzen verwendet, die winterhart sind. Bei Blühpflanzen bieten sich Stauden an, die jedes Jahr wieder neu aus der Erde sprießen. So entfällt das lästige Pflanzen zu den Saisonzeiten. Wer pflegeleichte Stauden sucht, wird in diesen Artikel fündig: hier gehts zum Artikel.
Ort
Wenn bei der Pflanzenauswahl darauf geachtet wird, dass die Pflanze zum Pflanzort passt, hat man weniger Arbeit. Dabei ist es wichtig, die Bodenart, das Lichtverhältnis und die Feuchtigkeit des Bodens mit der Pflanze abzustimmen. Hat man die richtige Pflanze für den ausgewählten Ort, ist die Chance, dass sie wuchert oder kümmert eher gering. Somit minimiert sich der Pflegeaufwand und die Pflanze wächst quasi von selbst.
Gießen
Beim Gießen ist es, wie bei der Kindererziehung. Wer zu oft gießt, verwöhnt seine Pflanzen. Sie verlassen sich dann auf ihren Gärtner und beginnen nicht selbstständig tiefe Wurzeln zu bilden. Dann bekommen sie in wärmeren Zeiten viel zu oft Durst und man muß ständig wässern. Besser ist es, seltener, dafür aber mehr zu gießen. Das Wasser kann dann in tiefere Erdschichten vordringen und die Pflanze wird angeregt, ihre Wurzeln noch tiefer auszustrecken. Je tiefer die Wurzeln vordringen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Pflanze selbst mit Wasser versorgen kann und das Gießen entfällt fast vollständig.
Ich hoffe, die Tipps helfen Dir Deinen Garten weniger Arbeitsintensiv zu gestalten. Da Gartenarbeit für mich Leidenschaft ist, beherzige ich selbst nicht alle Tipps. Schließlich bin ich gerne im Garten und die Arbeit macht mir Spaß. Solltest Du noch weitere Tipps für einen pflegeleichten Garten haben, dann schreibe sie in die Kommentare. Ich freue mich darauf.
Jetzt wird es Zeit für den Liegestuhl. Ich verabschiede mich. Bis bald,
Dein Sven.
4 thoughts on “So wird der Garten pflegeleicht”
Oh – just my way of gardening: No grass, lushness and a deckchair.
I too leve the cuttings in the beds. Some visitors consider it untidy, and I found out that they better can accept it when I call it ‘vertical composting’ 😊
Lisbeth
HORIZONTAL composting of course. Sorry!
Ich hab zwar selbst keinen Garten, sondern leider nur Balkon und Terrrasse. Aber auch für mich waren einige tolle Tipps dabei – Danke!
Schön, dass Du mich besuchst. Viele meiner Artikel lassen sich auch auf dem Balkon umsetzen. Beispielsweise die Aktion Topfgarten, Dekotipps und die meisten Stauden lassen sich auch gut in Töpfen ziehen. Vielleicht findest Du noch mehr? Ich freue mich sehr über Deinen lieben Kommentar. Grüße, Sven.