Strukturen für den Winterzauber
Sieht Dein Garten zur Winterzeit dunkel, öde und matschig braun aus? Dann ist er kein Ort an dem man sich gerne aufhält oder aus dem Warmen heraus betrachtet! Zugegeben, zu dieser Jahreszeit blüht nur wenig und der Garten wirkt schnell unattraktiv, nachdem Blätter und Blüten vergangen sind. Einjährige existieren meist nur noch in Form von Samen und die meisten Stauden haben sich zurück in die Erde gezogen. Kein schöner Anblick! Wie kann Dein Garten trotz der winterlichen Ödnis ein Hingucker bleiben? Das zeige ich Dir jetzt!
Immergrün
Wenn der Garten auch im Winter attraktiv bleiben soll, braucht es immergrüne Pflanzen, denn die meisten Einjährigen, Stauden und Laubgehölze, die in unseren Breitengraden gedeihen sind Laubabwerfend, sich zurückziehend oder sterben ganz über den Winter ab. So können sie ihr attraktives Grün dem Winter nicht zur Verfügung stellen. Deshalb braucht der Garten wintergrüne Glanzpunkte! Hierzu gibt es eine Reihe von schönen Pflanzen: Efeu, wintergrüne Klematissorten, viele Nadelbäume, Eibe, Stechpalme, Christrosen, Bambus, Geißblatt, Kriechspindel, Kirschlorbeer, Thuja, Buchs, Kleinblättriges Immergrün, Lavendel und viele mehr! Damit der Garten im Winter attraktiv bleibt, solltest Du in regelmäßigen Abständen, Immergrüne pflanzen. So ist der winterliche Garten nicht komplett kahl und leer, sondern mit interessanten Hinguckern bestückt. Das macht Lust in den Garten zu gehen. Dabei sollten sowohl hohe Pflanzen, wie Bäume und Sträucher Verwendung finden, wie auch niedrig wachsende Stauden.
Mobiliar
In unseren Breitengraden ist es üblich das Gartenmobiliar, wie Stühle und Tische in der kalten Jahreszeit einzuwintern. Sie kommen dann meist in den Keller oder in die Garage und verschwinden ganz aus dem Gartenbild. So wird der Garten nicht nur um die Blütenpracht beraubt, sondern auch um dekorative Wohnaccessoirs. Gerade dann, wenn er sowieso schon leer wirkt, wird er weiter ausgeräumt. In meinem Garten mache ich das nicht, sondern achte darauf, dass ich das ganze Jahr über schönes Mobiliar im Garten stehen habe. Neben Sitzgruppen können auch Regale, Truhen oder Beistelltischchen verwendet werden, so dass das Gartenzimmer weiterhin attraktiv ausgestattet ist. Wenn Du die Möbel noch schön dekorierst, sind sie auf jeden Fall ein Hingucker und ziehen auch im Winter die Blicke auf sich.
Formschnittgehölze
Innerhalb der wintergrünen Pflanzen gibt es auch solche, die schnittverträglich sind und damit besonders gut in Form geschnitten werden können. Die Formen können sowohl geometrisch sein, wie Kugeln, Quadrate oder Zylinder, aber auch ausgefallenere Figuren, wie Tiere, Gebrauchsgegenstände oder Menschen darstellen. Der Fantasie sind beim Gestalten solcher Formschnittgehölze keine Grenzen gesetzt! In der Regel nutzt man für diese Art der Gartengestaltung Sträucher oder Bäume, wie Eibe, Buchs, Stechpalme, Lorbeer, etc. Aber auch immergrüne Kletterpflanzen können an einem geformten Gerüst entlangwachsen und so eine Figur entstehen lassen. Diese Art der Gartengestaltung lässt nicht nur das Grün zur geltung kommen, sondern weckt zudem das Interesse durch die besondere Form. Ein weiterer Aspekt, der den Garten im Winter attraktiv macht!
“Formschnittgehölze schaffen das ganze Jahr über Struktur im Garten. Am liebsten nutze ich dazu die Eibe. Sie ist gesund und heimisch und bietet den Vögeln zudem noch leckere Beeren. Aber Vorsicht bei kleinen Kindern! Die Eibe ist mit Blatt und Beere giftig!”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Winterliche Dekorationen und Töpfe
Auch im Winter kann der Garten schön gestaltet werden. Zum einen gibt es eine Vielzahl an Pflanzen, die in Töpfen, auf einer Treppe oder an ausgewählten Plätzen den Garten verschönern können, zum anderen lassen sich im Winter auch schöne Dekorationen im Garten arrangieren. In meinem Garten gibt es in der Regel Topfideen mit Christrosen und Immergrünen. Sie machen den kompletten Winter hindurch eine gute Figur! Aber auch Kränze und Gestecke können im Winter arrangiert werden. Hier empfiehl es sich gut haltbare Materialien zu verwenden, wie Zweige oder Moose. Damit lassen sich bereits schöne Arrangements zaubern und mit winterfesten Dekorationsgegenständen, wie Kugeln, Figuren oder Laternen ergänzen. Hier gibt es nur eine Einschränkung: Pflanzen und Materialien müssen winterfest sein. Alles andere ist Geschmacksache!
Winterblüher
Neben den wintergrünen Pflanzen, gibt es sogar welche, die in der kalten Jahreszeit blühen. Allen voran ist das die Christrose die von November an, bis in den März hinein mit ihren weißen Blüten den Garten zum Leuchten bringt. Ihre Verwandten, die Lenzrosen können bereits schon Ende Januar aufgehen und bringen ein Farbspektrum von weiß über gelb, bis hin zu rosa, rot und lila mit. Viele der Blüten sind sogar gemustert! Es gibt auch Schneeglöckchensorten die im Dezember zu blühen beginnen und natürlich die altbekannten, späteren Sorten, die im Januar oder Februar aufgehen. Auch Winterlinge und Primeln gehören zu den ganz Frühen im Jahr, die meist schon das Ende der Winterzeit einläuten! Neben den Zwiebelblühern und Stauden gibt es auch Gehölze, die zur Winterzeit blühen. Zum Beispiel die Zaubernuss, der Winterjasmin, die Winterduft-Heckenkirsche und der Winterschneeball. Es gibt also keinen Grund mehr, den Winter als blütenlos zu bezeichnen!
Grundstruktur
Mit einer gut geplanten Grundstruktur sieht der Garten auch im Winter tiptop aus! Dazu gehören Mauern, Wege und Plätze. Es ist egal, ob sie gerade oder geschwungen sind, wichtig ist, dass sie proportional zueinander passen. Dann entsteht Harmonie. Am Besten Du zeichnest vor der Umgestaltung einen maßstabsgetreuen Gartenplan und fügst Wege und Mauern in der passenden Größe ein. Auf dem Plan erhält Du bereits einen ersten Eindruck, ob sie in Form und Größe zueinander passen. Dann kannst Du mit Hilfe von Seilen oder Schläuchen Wege und Mauern im Garten auslegen und sehen, ob das ganze auch im Übertrag gut aussieht und letztlich auch praktisch ist. Jetzt kannst Du ausprobieren wie es ist, wenn der Weg größer oder kleiner ist, oder ob man ihn noch etwas nach links oder rechts verschieben muss. Sehr harmonisch wirkt Deine Grundstruktur, wenn sich Materialien, Strukturen und Farben wiederholen. Das solltest Du zudem bedenken!
“Pflanze Formschnittgehölze in Töpfe und Kübel. So kannst Du sie immer dort arrangieren, wo es gerade an Struktur fehlt. Das kann je nach Jahreszeit verschieden sein und so bleibst Du flexibel!”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Staudenskelette
Im Herbst habe ich oft keine Lust mehr für Ordnung in den Beeten zu sorgen. Dann lasse ich die abgestorbenen Stauden einfach im Beet stehen. Mittlerweile weiß ich, dass das nicht nur meiner “Herbstfaulheit” entgegenkommt, sondern auch dem Naturschutz dient. An und in den abgestorbenen Pflanzenteilen überwintern eine Menge Insekten. Unter anderem auch viele Nützlinge, die im Frühjahr sofort wieder den Garten bevölkern können. Zudem fressen die Vögel nur zu gerne die Sämereien der Pflanzen und ihr Speisezettel erfährt so eine Erweiterung. Daneben ist es ein unglaublich schönes Naturschauspiel, wenn der Raureif die Staudenskelette überzieht. Dann ist alles weiß und glitzert wunderschön in der Sonne. Auch bei Schnee bringen die Pflanzenreste Struktur in den Garten, wie man unschwer an den Bildern sehen kann. Deshalb sind Staudenskelette im Winter auch ein optisches Muss im Beet. Wie öde sieht dagegen eine leere Fläche aus?
Schnee und Eis
Der absolute winterlich, dekorative Moment im Garten ist von uns Gärtnern nicht beeinflussbar. Nichts geht über Gartenszenarien die entweder mit Eis oder Schnee überzogen sind. Dann ist das matschige Braun für eine kurze Zeit verschwunden und alles liegt unter einer wunderbaren weißen Schicht verborgen. In solchen Momenten sieht man nicht einmal mehr die Unordnung, die man im Herbst hinterlassen und noch nicht verräumt hat. Ist das nicht klasse? Damit Eis und Schnee so richtig wirken können, brauchen sie Strukturen. Schneehäubchen auf vertrockneten Samenständen der Stauden sehen wunderschön aus! Eiskristalle an Backsteinmauern bringen die eher raue Struktur zum glitzern und Nadelgehölze bekommen ein weißes Gewand übergeworfen unter dem hier und da noch etwas Grün hervor spitzten sieht. Dann ist alles perfekt! Deshalb lohnt es sich, die Ideen auch in Deinem Garten umzusetzen und den Winter für Deine Gartenbesuche oder dem Blick aus dem Fenster fit zu machen.
Wie hältst Du es mit Deinem winterlichen Garten? Hast Du eine gute Grundstruktur oder musst Du noch etwas nachbessern? Hast Du noch weitere Ideen, wie ein Garten die Winterzeit mit größtmöglicher Attraktivität überdauern kann? Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar.
Liebe Grüße aus dem Winter-Garten wünscht Dir,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Mehr Ideen und Tipps für den winterlichen Garten findest Du hier!
Mein Buch
In meinem Buch “Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen” findest Du noch weitere Ideen für Deinen frühlingshaften Garten, Balkon oder Terrasse.
2 thoughts on “Strukturen für den Winterzauber”
Lieber Sven,
danke für den wunderschönen,liebevollen Bericht und die tollen Winterbilder.
Ja,dein Garten und deine Zeilen lassen Kreativität ,Wissen,Leidenschaft
und Liebe erkennen.Ich freue mich deinen Blog gefunden zu haben.
Für mich ein riesiger Motivationsschub mehr aus meinem Garten zu machen.Habe schon sehr viel Ideen aufgegriffen zB meinen Topfgarten wieder zu aktivieren .
Ganz liebe Grüße und bis bald.
Elisabeth