Topfgarten-Tipps aus dem Entré
Im Entré werden Besucher und Gäste begrüßt. Es ist ein kleines Gartenzimmer, aber dafür ein wichtiger Sozialraum. Dort soll man sich sofort wohl fühlen und von einem Meer an Blüten empfangen werden. Auf unserer großen Treppe und an dem kleinen Sitzplatz sorgt deshalb das ganze Jahr über ein Topfarrangement für den positiven “Ersten Eindruck”. Dort wird mein Topfgarten jedes Jahr üppiger und ich lerne, worauf es beim Gärtnern mit Töpfen und Kübeln ankommt. Was zu beachten ist, damit alles schön grünt und blüht, möchte ich Dir gerne zeigen.
Topfauswahl
Töpfe und Kübel müssen für den Außenbereich ein Abflussloch haben, ansonsten wird es schwierig den Wasserbedarf zu regulieren und man muss nach jedem Regenguss alle Töpfe einzeln kontrollieren. Zudem müssen kleine Töpfe im Sommer mehrmals am Tag gegossen werden. Deshalb sind größere Töpfe oder Kübel besser geeignet. Ich nehme unterschiedlich große Töpfe. Das macht das Arrangement in der Zusammenstellung abwechslungsreich. Damit es noch spannender wird, verwende ich Töpfe aus unterschiedlichen Materialien und Formen. Ich nehme allerdings nie mehr als drei Sorten, sonst wirkt das Endresultat sehr unruhig und unaufgeräumt. Hier gilt: Größen und Materialien wiederholen!
Pflanzen
Pflanzen wähle ich standortgerecht aus. Das heisst, dass Töpfe im Schattenbereich mit Schattenpflanzen bestückt werden und Sonnenliebhaber in sonnige Gartenbereiche gehören. Zwar kann man im Topfgartens mit vorgezogenen Pflanzen etwas tricksen und durch entsprechende Pflege die eine oder andere Pflanze am falschen Platz durch die Saison bringen, das führt jedoch meist zu einem extrem hohen Pflegeaufwand. Auch der Farbauswahl sollte man Beachtung schenken. Damit das Arrangement harmonisch wirkt, wähle ich ein Farbkonzept, an das ich mich strickt halte. Ich mag es sehr gerne, die verschiedenen Nuancen einer Farbe zu kombinieren oder verwende drei Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen. Auch Komplementärfarben wirken sehr gut miteinander. Der Trick ist, dass sich Farben und Pflanzen wiederholen. Ich nutze jede Pflanze mindestens drei Mal im Gesamtarrangement.
Pflanzsubstrat
Die Erde in einem Topf sollte humos und gut durchlässig sein. Zu schweres Substrat kann mit Sand, Blähton oder Kies aufgelockert werden. Ich nehme für meine Töpfe immer eine hochwertige, torffreie Erde. Spezielle Kübelerde hat den Vorteil, dass sie bereits mit wasserspeichernden Stoffen angereichert und gut durchlässig ist. Ich achte jedoch darauf, dass als Wasserspeicher nicht das erdölbasierte Polyacrylat verwendet wird. Deshalb macht es Sinn, die Hinweise auf der Verpackung genau unter die Lupe zu nehmen. Sind Pflanzen sehr empfindlich gegenüber Staunässe, kann im unteren Bereich des Topfes eine Drainageschicht eingebracht werden. Diese Schicht kann aus Tonscherben, Kies oder Blähton bestehen. So bestückt, fließt das Wasser schneller ab und Staunässe hat keine Chance.
Pflege
Gerade Pflanzen in Töpfen brauchen viel Pflege. Besonders wichtig ist, dass immer genug Wasser zur Verfügung steht, sich aber gleichzeitig keine Staunässe bildet. Beides schwächt die Pflanze im Topf. Deshalb mulche ich viele meiner Töpfe. Als Mulchschicht eignet sich Gras, Stroh oder Splitt. Ich nutze meist einen dunkelgrauen Splitt, da er neben der Mulchfunktion auch gut aussieht. Neben Wasser brauchen Pflanzen Nährstoffe. Ich dünge meine Kübelpflanzen einmal in der Woche mit einem Bio-Flüssigdünger oder arbeite Hornspäne in das Substrat ein. So sind sie gut versorgt und man hat lange etwas von ihnen. Viele Einjährige brauchen zudem das “Dead-Heading” – damit ist das Abschneiden von Verblühtem gemeint. Damit keine Samen ausgebildet werden, wird stets Verblühtes entfernt. So bilden die meisten Pflanzen neue, und sogar in einer größeren Anzahl, Blüten.
Vor- und Nachteile
Ein Topfgarten ist unglaublich flexibel. Schnell sind Töpfe neu arrangiert, Verblühtes ausgetauscht oder Platz für etwas anderes gemacht. Das macht diese Art von Garten perfekt für unser Entré. Wer nur einen Balkon oder eine Terrasse hat, kann so Leben in triste Bereiche bringen. Die Insekten freut es, wenn das Nahrungsangebot gesteigert wird. So gibt es viele Vorteile. Der Nachteil liegt aber eindeutig auf der Hand: ein Topfgarten muss gegossen werden. Während sich die meisten im Garten ausgepflanzten Blumen durch das Bilden tiefer Wurzeln auch in weniger regenreichen Perioden selbst versorgen können, haben Pflanzen in Töpfen keine Gelegenheit zur Selbstversorgung. So braucht es viel Wasser, dass einerseits viel kostet, andererseits die Wasserspeicher in Trockenperioden belastet. Deshalb muss immer gut abgewägt werden, wann ein Topfgarten Sinn macht.
Während ich diesen Artikel schreibe, ist der Topfgarten in dieser Form verschwunden und die Sommerversion hat Einzug gehalten. Jetzt kommt meine Funkiensammlung gepaart mit Pelargonien zum Einsatz. Die Tulpen sind bereits verblüht und die Veilchen so gut gewachsen, dass sie umgekippt sind. So entwickelt sich der Topfgarten saisonal weiter.
Ich hoffe, Du hattest Spaß mit meinem Topfgarten in Schrift und Bild. Gerne darfst Du in den Kommentaren über Deine Tipps und Erfahrungen berichten. Ich freue mich von Dir zu hören.
Liebe Grüße,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Topfgartenideen rund um das Jahr.
2 thoughts on “Topfgarten-Tipps aus dem Entré”
WOW das schaut so wahnsinnig schön aus, ich bin total begeistert und freue mich schon auf die Sommerbepflanzung.
Blumige Grüße
von Anke,
die auch eine Vorliebe für Topf- und Kübelpflanzen hat …
Hallo Anke,
vielen lieben Dank. Mittlerweile ist die Sommerbepflanzung schon ins Entré gezogen. Es sind hauptsächlich Hosta-Funkien mit ein paar Sommerblumen. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt.
Liebe Grüße,
Sven.