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Tulpen – So blühen sie im nächsten Jahr wieder!

Mit den Tulpen ist das so eine Sache, denn häufig Blühen sie nach dem Setzen nur ein bis drei Jahre und verschwinden dann auf nimmer Wiedersehen aus den Beeten. Besonders ärgerlich ist das, wenn Du eine große Menge der bezaubernden Frühjahrsblüher gepflanzt hast und sie nach einem Blütejahr nicht mehr auftauchen. Deine ganze Mühe und Dein eingesetztes Geld haben sich dann kaum gelohnt. Dies passiert meist bei neueren Züchtungen, die zum Beispiel gefüllt, gezeichnet oder mehrfarbig sind. Umso ausgefallener sie aussehen, umso schneller verschwinden sie wieder. Bei älteren Sorten ist das nicht unbedingt der Fall. Sie blühen jedes Jahr wieder, wie die gelb, orange oder roten Tulpen aus Oma’s Garten. Deshalb habe ich ein paar Tipps für Dich, wie sich die Wahrscheinlichkeit einer Blüte im nächsten Jahr weiter erhöhen lässt.

Tulpe
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Langlebige Tulpensorten

Alles beginnt mit der Auswahl langlebiger Tulpensorten. Neue hochgezüchtete Sorten halten leider nicht immer die Widrigkeiten unserer Gärten aus. Deshalb solltest Du auf Sorten setzen, die sich über Jahre hinweg im Garten bewährt haben. Die altbekannten gelb, orange oder roten Tulpen aus Oma’s Garten, die jedes Jahr wieder eifrig blühen sind eine Züchtung aus den 1950er Jahren – die Darwin-Hybriden. Es gibt sie mittlerweile auch in anderen Farbnuancen und sie gehören zu den ausdauerndsten Tulpen-Züchtungen im Garten. Auch ihre Verwandten, die lilienblütigen Tulpen, gelten als langlebig und sehen mit ihren schmalen Blütenblättern ziemlich elegant aus. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit den bezaubernden Viridiflora-Tulpen gemacht, die alle einen grünen Streifen in den Blütenblättern haben. Eine der bekanntesten Sorten aus dieser Gruppe ist Tulipa ‚Spring Green‘, die auch in meinem Garten zu finden ist. Sie ist auf Herz und Nieren getestet und hat das „beetwunderung.de-Prädikat“ für besondere Langlebigkeit erhalten.

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Passender Standort

Wie bei allen Pflanzen braucht es den passenden Standort, damit sie gesund bleiben und ihr volles Potenzial entwickeln können. So ist das auch mit der Tulpe! Wer sie in den feuchten Schatten setzt, wird sie schnell wieder verlieren oder zumindest die Blüten einbüßen. Tulpen brauchen für ein optimales Wachstum einen leichten, humosen und sandigen Boden. Staunässe vertragen sie überhaupt nicht. Diese sorgt dafür, dass die Zwiebeln zu einem matschigen Klumpen verfaulen. Je mehr Sonne sie abbekommen, umso eher setzen sie Blüten an. Ein vollsonniger Standort ist deshalb ein Muss. Wenn also die Grundvoraussetzungen stimmen, kannst Du vielleicht sogar den Versuch starten, heiklere Sorten zu pflanzen. Mit etwas Glück bringt man sie unter den optimalen Bedingungen ein, zwei Jahre länger zum Blühen.

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Optimale Pflanztiefe

Generell gilt für Blumenzwiebeln, dass sie zweimal so tief gesetzt werden, wie sie hoch sind. Eine Regel, die Du auch bei den Tulpen anwenden solltest. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass ein tieferes Pflanzen noch besser für Tulpen ist. In der Regel pflanze ich dreimal so tief, wie die Zwiebel hoch ist. Das sorgt auf jeden Fall für eine bessere Standfestigkeit. Ich habe jedoch auch die Erfahrung gemacht, dass so die Langlebigkeit weiter gesteigert werden kann, da die Zwiebeln bei dieser Tiefe besser geschützt sind. Die Darwin-Hybriden schieben sich ebenfalls mit der Zeit weiter in den Boden und es wird schwer, sie nach ein paar Jahren wieder auszugraben. Vermutlich gehören sie auch aus diesem Grund zu den langlebigen Tulpen.

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In meinem Buch „Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen“ findest Du wunderschöne Pflanzideen – auch für schattige Gartenbereiche! (Werbung)

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Grün stehen lassen

Wenn Du zur Spezies „Ordentliche Gärtner“ gehörst, wirst Du Dich mit dem nächsten Tipp vermutlich etwas schwer tun. Bei der Tulpe gehört verblühtes, braunes Blattwerk zum Lebenszyklus, der bei zu früher Beseitigung zum Tod Deiner Tulpen führen kann. Damit sie im nächsten Jahr wieder austreiben können, müssen sie sämtliches Leben aus Blatt und Stil wieder zurück in die Zwiebel ziehen. Erst wenn alles Leben aus den oberirdischen Pflanzenteilen gewichen ist, sie also braun und trocken sind, darfst Du zur Schere greifen und das unschön gewordene Blattwerk aus dem Beet entnehmen. Dann ist alle Kraft wieder zurück in der Zwiebel und sie kann dann nicht nur austreiben, sondern auch wieder schön blühen. Sofern Dich das gelbe und braune Blattwerk stört, pflanze Deine Tulpen zwischen Stauden, die sie nach der Blüte verdecken.

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Düngen

Auch Tulpen brauchen hin und wieder etwas Nahrung. Allerdings musst Du beim Düngen sehr vorsichtig sein, da sie keine Starkzehrer sind. Am besten Düngst Du mit organischem Dünger, wie Hornspähnen oder Algenkalk. Auch Kompost ist in geringen Mengen gut für Tulpen. Allerdings hält er das Wasser im Boden und kann deshalb die Gesundheit der Zwiebel gefährden. Tulpen mögen generell einen kalkhaltigen und mineralischen Boden. Er hält für sie die passenden Nähstoffe von Haus aus bereit. Bei Wildtulpen und Tulpen die für Steingärten gezüchtet sind, solltest Du allerdings auf das Düngen verzichten oder maximal Algenkalk verwenden. Deshalb freuen sich eher die gezüchteten Gartentulpen auf eine geringe Menge organischen Dünger, der ein Überdüngen verhindert. Bei anorganischem Dünger kann die Tulpe schnell überdüngt werden und die Blühfreudigkeit schwindet oder wird zumindest verringert. Deshalb solltest Du Dich vorab über den Düngebedarf Deiner Tulpensorte erkundigen oder folgender Faustregel folgen: „Je größer die Blüte, umso größer darf die Düngermenge sein!“

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Samenbildung verhindern

Besonders wertvoll für die Blüte im nächsten Jahr ist das koppen der Blütenstempel nach der Blüte. Wenn die Blütenblätter abgefallen sind, bleiben am Ende des Blütenstils diese Verdickungen übrig. Dort reifen die Tulpensamen heran. Für das Heranreifen braucht sie viel Kraft, die nicht wieder zurück in die Zwiebel fließen kann und im nächsten Jahr nicht mehr zur Blütenbildung zur verfügung steht. Deshalb solltest Du den Blütenstempel vor der Samenbildung abbrechen. Zwischen Blütenstempel und Blütenstil befindet sich eine Sollbruchstelle, an der Stil und Stempel ganz einfach getrennt werden können. Wenn Dich die langen Stile im Beet stören, kannst Du den Stil auch oberhalb des letzten Blattes vor der Blüte abschneiden. Je mehr jedoch an der Pflanze bleibt, umso besser für das nächste Blütenjahr!

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Körbe gegen Mäuse

Mäuse sind ein weiterer Grund, weshalb Tulpen unter mysteriösen Umständen auf „nimmer Wiedersehen“ verschwinden. Sie schmecken den kleinen Nagern einfach zu gut! Wenn Du also Wühl- oder Feldmäuse im Garten hast, musst Du schon etwas kreativ sein, damit im nächsten Jahr die Tulpen wieder blühen. Am einfachsten geht das, wenn Du die Tulpen in ein selbstgefaltetes Körbchen aus Hasendraht (Maschenweite ca. 12 mm) pflanzt, dass in das Pflanzloch eingesetzt wird. So können die Mäuse nicht mehr an die Zwiebeln gelangen. Solche Körbe gibt es auch fertig zu kaufen. Meist sind sie jedoch aus Plastik und haben deshalb meiner Meinung nach nichts im Garten zu suchen. Neben Pflanzkörben gibt es auch andere Methoden: Du kannst Kaiserkronen zu den Tulpen pflanzen. Den Geruch dieser Zwiebeln mögen Mäuse gar nicht. Ebensowenig mögen sie den Geruch von Knoblauch. Wenn Du also Deine Tulpenbeete regelmäßig mit Knoblauchsud gießt, fallen sie möglicherweise nicht einem Fressgelage zum Opfer.

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Liebevolles Rooien

Wenn Du Deine Tulpen liebst, dann scheust Du sicherlich auch nicht die Arbeit, oder? Denn wenn Du die Tulpen nach dem Einziehen wieder aus der Erde nimmst, sind sie nicht den Widrigkeiten des sommerlichen Gartenlebens ausgesetzt und Du kannst sie kontrolliert bis zum Auspflanzen im Herbst lagern. Hierzu nimmst Du die Tulpen, wenn die Blätter braun und trocken sind, wieder aus der Erde. Das nennt man im Fachjargon „Rooien“. Am einfachsten geht das, wenn Du im Herbst in das Pflanzloch einen speziellen Pflanzkorb für Blumenzwiebeln legst und die Tulpen in diesen Pflanzkorb pflanzt. Das erleichtert Dir das herausnehmen gegen Ende Mai. Sie werden dann einzeln aus dem Korb genommen und ein Tag lang getrocknet. Danach kannst Du die Erde, Tochterzwiebeln und die Wurzeln entfernen. Du darfst sie auf keinen Fall mit Wasser reinigen! Das könnte zu Fäulnis oder Schimmelbildung führen. Jetzt sind sie Lagerfertig und können in Papier eingeschlagen oder in Eierkartons verpackt im dunklen Keller oder einem anderen Ort bei +/- 15 Grad gelagert werden. Wichtig ist, dass sie in ihrem Behältnis atmen können! Im Oktober kommen sie dann wieder in die Erde.

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Tulpentöpfe

Wenn Dein Garten so gar nicht zu den Anforderungen der Tulpen passt oder Du nur einen Balkon hast, kannst Du optimale Bedingungen in Blumentöpfen herstellen. Dort kannst Du den Lichteinfall, die Erde und den Dünger optimal kontrollieren. Wenn Du dann noch die Blütenstempel koopst, sie nach dem Einziehen rooist und bis zum Herbst im Keller lagerst, kannst Du dauerhaft perfekte Lebensbedingungen herstellen. Das hat zudem den Vorteil, dass Tulpenkrankheiten nicht in die Beete geschleppt werden und kranke Tulpen einfach über die Mülltonne entsorgt werden können. Tulpen pflanze ich jedes Jahr im Herbst in Töpfe. Das geht ideal mit der Lasagnemethode, bei der Du mehrere Schichten Tulpen übereinander pflanzt, damit es im Frühjahr üppig blüht. Auf meiner Eingangstreppe zum Haus werden sie dann mit anderen Frühjahrsblühern arrangiert und begrüßen meine Gäste.

Wenn Du all diese Tipps beherzigst, werden Deine Tulpen ganz sicher einige Jahre im Garten verweilen. Damit steigerst Du die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehrere Jahre blühen, extrem. Es gibt jedoch auch andere Zwiebelblüher, die Dir weniger Arbeit machen. Ich pflanze gerne Narzissen. Sie brauchen deutlich weniger Pflege und viele Sorten vermehren sich sogar ohne Dein zutun. Zwar musst Du auch hier darauf achten, dass Dein Beet deren Voraussetzungen erfüllt, Du die Blütenstempel koopst und das Laub erst entfernst, wenn alles eingezogen ist, aber sie sind deutlich härter im Nehmen und verzeihen auch Fehler. Deshalb pflanze ich Tulpen nur im Senkgarten. In den restlichen Gartenzimmern dürfen andere Zwiebelblüher das Frühjahr verschönern.

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Ich hoffe die Tipps haben Dir geholfen? Gerne darfst Du in den Kommentaren weitere Tipps ergänzen oder von Deinen Erfahrungen berichten. Ich freue mich von Dir zu hören! Liebe Grüße und weiterhin einen schönen Frühling wünscht Dir,

Dein Sven.


Tulpenfieber

„Ich brenne für diese wunderbaren Frühjahrsblüher. Manchmal bekomme ich richtiges Tulpenfieber und kann mich beim Zwiebelkauf nicht bremsen. Geht es Dir auch so? Dann schau doch mal hier vorbei!“

Tulpen in Töpfen

„In diesem Blogbeitrag zeige ich Dir, wie Du mit Hilfe der Lasagnemethode wunderbare frühlingshafte Tulpentöpfe zaubern kannst.“

Tulpengesteck

„Aus eigenen Tulpen ein Tulpengesteck zaubern? Das geht! Ich versuche mich an Slow Flowers und baue Tulpen an. Damit gibt es am Ende ein wunderschönes Gesteck.“

Nelkenwurz (Geum)

„Suchst Du nach einem schönen Tulpenbegleiter? Dann solltest Du Dir die Nelkenwurz etwas genauer betrachten. Hier stelle ich sie Dir vor!“

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One Comment

  • Petra

    Super Tipps! Ich hatte tatsächlich schon oft das Problem, dass sie im nächsten Jahr nicht wieder geblüht haben, was natürlich schade ist. Der Tipp mit der Pflanztiefe hat mich besonders angesprochen, darauf habe ich ehrlich gesagt nie wirkliche geachtet. Und auch auf das Düngen werde ich in Zukunft wohl achten müssen. Momentan kann ich leider noch keine Gartenarbeit machen, da ich mich noch von der OP meines grauen Stars auskuriere, aber sobald ich fit bin werde ich meinen Garten wieder verschönern und deine Tipps beherzigen!

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