Wurzelnackte Rosen pflanzen
Endlich ist es soweit! Meine Rosenlieferung ist angekommen. “Von wem die wohl ist? Ich habe doch nichts bestellt?” Naja, einen Versuch war es wert. Natürlich bin ich gleich durchschaut worden! Ich konnte nicht widerstehen, mir eine gelb blühende englische Rose zu kaufen. Vier Mal die Sorte “Vanessa Bell” für das Double Border und einmal die weiße historische Rose “Boule de Neige” für den Schattengarten, in dem es auch ein sonniges Fleckchen gibt. Die Rosen kommen im Herbst wurzelnackt. Dann sind sie um einiges günstiger, als beim Gärtner mühevoll getopfte Ware. Wie man solche Rosen pflanzt, will ich Dir jetzt zeigen. Die Monate Oktober und November sind perfekt dafür!
Die Rosen sind in einem guten Zustand geliefert worden. Es gibt keine Verletzungen und sie sind, sowohl an den Wurzeln, als auch an den Stängeln professionell zugeschnitten worden. Die meisten Rosenanbieter liefern ihre Ware in einem zum Pflanzen fertigen Zustand und Du musst nicht mehr selbst zur Schere greifen. Alles was Du nun tun musst, ist die Stricke zu lösen, mit denen die wurzelnackten Rosen zusammengebunden sind und sie dann vorsichtig auseinander zu nehmen. Karla hat gleich alles inspiziert und ebenfalls für gut befunden. Allerdings schaut sie etwas misstrauisch und denkt sich vermutlich, was ihr Herrchen an diesen stacheligen Stöckchen so toll findet? Wenn sie nur wüsste, wie klasse die Rosen nächstes Jahr blühen werden.
Schön ist, dass die nach Plastik aussehende Tüte aus Stärke gemacht ist und sofort auf dem Kompost landen darf. Nächstes Jahr wird sie zum Dünger für unsere neuen Rosen. Ist das nicht toll? Natürlich habe ich die Rosen gleich ins Wasserbassin gestellt. So sind sie gut mit Wasser versorgt und Du musst Dich in der nassen Herbstzeit kaum noch um sie kümmern. Es gibt allerdings auch einen Nachteil: Wenn in den nächsten Tagen oder in den folgenden Wochen Bodenfrost angesagt ist, solltest Du die Rose auf keinen Fall wässern! Ansonsten gefriert das Wasser in den Wurzeln und bringt diese zum Platzen. Dann kann sie unter Umständen komplett kaputt gehen.
Ist der Bodenfrost erst einmal nicht in Sicht, sollte die wurzelnackte Rose mindestens zwei Stunden im Wasser liegen bleiben. Da ich nicht gleich pflanzen kann, lasse ich sie über Nacht darin stehen. Am nächsten Tag nehme ich sie heraus und kontrolliere noch einmal auf schadhafte Stellen. Du solltest Schadhaftes sofort entfernen oder zurückschneiden, ansonsten können diese Verletzungen als mögliche Eintrittsstellen für Krankheitserreger dienen und Deine neue Rose auf Dauer schwächen. Dies gilt sowohl für die Wurzeln als auch für die Stängel Deiner Neuanschaffung.
So vorbereitet kannst Du zum Pflanzen schreiten. Rosen mögen ein sonniges Plätzchen und lehmigen Boden. Dieser speichert viel Feuchtigkeit. Das solltest Du bei der Auswahl des Pflanzortes unbedingt beachten. Die Pflanzlöcher habe ich einen halben Meter tief gegraben und den Boden noch etwas gelockert. Du tust den Rosen etwas Gutes, wenn Du die Erde zusätzlich mit Kompost versorgst. Bei einer Pflanzung im Frühjahr solltest Du auch noch organischer Dünger, wie Hornspähne oder abgelagerter Pferdemist einbringen. Dieser gibt erst nach und nach und in wohl dosierten Mengen seine Wirkung an die Rose ab. Bei der Herbstpflanzung sollte nicht mehr gedüngt werden.
Nun wird die vorbereitete wurzelnackte Rose in das Pflanzlich gesetzt. Achte darauf, dass die Wurzeln möglichst ihrem Wuchs nach in dem Loch Platz finden. Ich streue auf die Wurzeln zusätzlich noch etwas Mykorrhizapulver. Diese Pilze gehen mit den Wurzeln der Rose eine Symbiose ein und versorgen sie mit Nährstoffen. Das hilft der Rose beim einwachsen. Bevor Du das Pflanzlich auffüllst, muss sicher gestellt sein, dass die Veredlungsstelle der Rose circa fünf Zentimeter unter der Erde liegt. So ist sie bei starken Frösten geschützt. Die Veredlungsstelle erkennst Du als Verdickung am Wurzelansatz, aus der die Stängel heraus wachsen.
Damit Du gut erkennen kannst, ob die Veredlungsstelle auch unter der späteren Erdoberfläche liegt, kannst Du vor dem Zuschütten mit Erde ein Stöckchen horizontal über das Loch legen. So siehst Du genau, ob Du die Rose richtig platziert hast oder ob Du noch etwas nachjustieren musst. Karla hat die Veredlungsstelle auf jeden Fall gut fünf Zentimeter unter der Oberfläche gesehen und mein Unterfangen abgenommen. Nun wird die ausgehobene Erde – gemischt mit Kompost – wieder in das Pflanzloch geschüttet und vorsichtig angedrückt. Lasse um die Rose herum einen Gießrand, der das Gießwasser nicht weglaufen lässt.
Dann braucht man nur noch gut angießen! Hier solltest Du es aber nicht übertreiben. Schon gar nicht, wenn es ein feuchter Herbst ist und Bodenfröste bereits angesagt sind. Eines ist allerdings noch wichtig zu wissen. Rosen möchten nicht dorthin gepflanzt werden, wo schon eine Rose stand, denn dort ist der Boden rosenmüde und verbraucht. Hier sollte die Erde großflächig ausgetauscht und gut gedüngt werden. Der Aushub darf also nicht mehr mit ins Pflanzloch. Hier solltest Du auf jeden Fall das Mykorrhizapulver auf die Wurzeln und in den Boden bringen. Dann kann auch die neue Rose gut durchstarten.
Jetzt kann ich es kaum abwarten, bis alles wächst und gedeiht. Meine erste gelbe Rose und ein großer weiß blühender Strauch. Ich werde berichten, wie sie angewachsen sind und kann sicherlich im nächsten Juni erste Bilder posten.
Bis dahin bleibt die Vorfreude. Liebe Grüße,
Dein Sven.
Nachtrag:
Das ist aus den wurzelnackten Rosen geworden:
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Hier kaufe ich meine Englischen und Historischen Rosen.
Im Landhaus Ettenbühl habe ich ebenfalls schon gekauft.
Rosen Schultheis ist ebenfalls einer meiner Lieferanten.
Und auch der Rosenpark Dräger.
2 thoughts on “Wurzelnackte Rosen pflanzen”
Das habt ihr doch zu zweit 😉 super hinbekommen und ich bin gespannt auf die Rosenbilder im nächsten Jahr.
Schönen Nikolaustag und gemütlichen Adventssonntag, Marita
So schön bin so stolz auf Dich drück Dich 👍❤️🍀🐞🍀🐞