Bei Bildern ist es sonnenklar! Ein gut gewählter Rahmen lässt das Kunstwerk gleich noch besser wirken. Dabei kann der Rahmen die Intensität noch steigern oder sich zurücknehmen und die Wirkung ganz dem Kunstwerk überlassen. So ist es auch mit den Beeten. Sie brauchen ebenfalls einen passenden Rahmen, damit sie ihre Wirkung voll entfalten können. Ein solcher Rahmen kann der Hintergrund eines Beetes sein, der beispielsweise aus einer Hecke, aus einer Hauswand oder einer Mauer bestehen kann. Je nach Farbe und Struktur bringt er das Beet besser zur Geltung oder steuert sogar ein weiteres Highlight hinzu. So ist es auch mit dem Beetvordergrund – der Beeteinfassung. Wie diese gut mit Pflanzen gelingt, zeige ich Dir jetzt!

Sträucher

Sehr typisch für Beeteinfassungen sind niedrige Hecken. Besonders häufig trifft man dabei auf die klassische Variante mit Buchs, die Du vielleicht auch in Deinem Garten hast? Buchs ist sehr schnittverträglich und lässt sich gut auf einer geringen Höhe halten. Durch den gradlinigen Schnitt und die grüne Farbe, weden solch kleine Hecken als angenehm für das Auge wahrgenommen. Dann spielt es keine Rolle mehr, ob Deine Pflanzung im Hintergrund eher wild oder geordnet ist – mit dieser Variante bleibt der Eindruck stets harmonisch. Zumindest wenn Du den Strauch regelmäßig in Form hälst. Dafür musst Du mindestens zweimal im Jahr zur Schere greifen, um das Wachstum etwas bändigen.

Leider ist der Buchs in unserer heutigen Zeit nicht mehr für den Garten geeignet. Der von Asien eingeschleppte Buchsbaumzünsler, ein Schmetterling der in Raupenform nur zu gerne am Buchs nascht, macht ihm ganz schön zu schaffen und rafft ganze Bestände dahin. Und als ob das nicht schon genug wäre, wird der Strauch auch noch von einem Pilz befallen, der letztlich zum Tod der Pflanze führen kann. In meinem Garten bin ich auf Eibe und Heckenkirsche umgestiegen, die den Buchs unglaublich gut vertreten. Ich habe auch Kugeln aus einem Buchsblättrigen Ilex (Ilex crenata ‘Dark Green’) im Garten, der es jedoch sauer mag und auf meinem Lehmboden keine richtige Freude hat. Zudem wird der Japanische Spindelstrauch (Euonymus Japonicus ‘Green Spire’) auch gerne als Beeteinfassung und Buchsersatz genutzt.

In meinem “Rosengarten” und im “Weissen Garten” habe ich kleinere, heckenartige Beeteinfassungen und Quadrate aus der Heckenkirsche (Lonicera nitida). Sie ist extrem wüchsig und hat schon nach einem Jahr wachsen und schneiden in die richtige Form gefunden. Das ist ein großer Vorteil, wenn Du schnell Effekte erzielen willst. Es ist jedoch auch ein immenser Nachteil, denn ich muss das Ganze vier bis fünf mal im Jahr schneiden, damit es dauerhaft in Form bleibt. Also keine gute Idee, wenn Du im Garten Zeit sparen möchtest. Deshalb wird es auch nicht noch mehr Einfassungen mit dieser Pflanze in meinem Garten geben. Am vernünftigsten ist für mich im Moment die Eibe, die ich mit der Sorte Taxus baccata ‘Renke’s Kleiner Grüner’ als Beeteinfassung in der Kaffeelaube nutze.

Mittlerweile gibt es auch einige Blühsträucher, die Du als Beeteinfassung setzen kannst. Der Lavendel ist ein gutes Beispiel hierfür und auch klein bleibende Rosen, dicht wachsende Rhododendren und Mini-Hortensien. Im “Landhaus Ettenbühl” wird der Gemüsegarten von einer Mini-Rosenhecke umgeben. Dafür werden die Rosen “Rose de Meaux” und “Pompon du Bourgogne” verwendet. Wichtig ist immer ein kleiner, kompakter Wuchs und/oder eine gute Schnittverträglichkeit. Dann gliedert sich der (Halb-)Strauch wunderbar in Deinen Garten ein. In diesem Fall blüht es nicht nur in Deinem Beet, sondern auch davor und die Beeteinfassung ist nicht mehr nur trennendes, sondern auch verbindendes Element. Dann wird die Einfassung selbst zu einem Hingucker und Teil Deines blumigen Beetes.

Kulinarische Optionen

Wenn Du es ganz auf die Spitze treiben willst, pflanzt Du Bäume als Beeteinfassung! Das funktioniert wunderbar mit langsam und klein wachsenden Apfelsorten, die als kniehohes Spalier Dein Beet umschließen. In England findet man solche Einfassungen meist in Gemüse- und Kräutergärten und das nicht selten! So kann die Beeteinfassung ganz nebenbei beerntet werden! Neben Äpfeln können auch Birnen gut in diese Form gebracht werden. Wer eher Schatten und einen sauren Boden hat, kann seine Beete mit typischen Beeren, wie Heidelbeeren (z.B. Heidelbeere ‘Brigitta Blue’) oder Cranberries (z.B. Vaccinium macrocarpon ‘Pilgrim’) umranden. Das sind kleine Sträucher, die sich gut als Beeteinfassung machen. Ich habe sogar schon Beeteinfassungen mit Walderdbeeren, aber auch mit Zuchtformen von Erdbeeren gesehen. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt!

Und wenn wir schon bei kulinarischen Beeteinfassungen gelandet sind, dann muss man anführen, dass Du Gemüse ebenfalls als eine Variante zur Einfassung von Beeten nutzen kannst. Wie wäre es mit einer Salatumrandung für Dein Gemüsebeet? Hierbei gibt es zwar den kleinen Nachteil, dass ständig nachgepflanzt werden muss, aber die Vorteile liegen auf der Hand: stetig nachwachsendes Gemüse für eine gesunde Ernährung und eine Vielzahl an Blattfarben und Blattstrukturen, die das Beet noch interessanter machen. Auch um ein Staudenbeet herum! Ganz klassisch kannst Du auch Kräuter, wie Salbei, Thymian, Rosmarin, Schnittlauch oder Lavendel als Beeteinfassung pflanzen. Sie sind in der Regel gut Schnittverträglich und mehrjährig.

Sträucher in Kombination mit Stauden

Neben den geradlinig geschnittenen Hecken, kannst Du auch Sträucher in anderen geometrischen oder organischen Formen als Beeteinfassung anordnen. In Kugelform geschnittene Immergrüne bieten sich als stetig wiederholendes Muster im Vordergrund Deines Beetes und damit als optimale Beeteinfassung an. Auch hier kommt Ruhe in Dein Beet, da alles gleichförmig und in Wiederholung angeordnet ist. Besonders schön ist eine Beeteinfassung in der Sträucher und Stauden miteinander kombiniert werden. Beim “Museum der Gartenkultur” in Illertissen werden die Eibenkugeln von der Dalmatiner Glockenblume (Campanula portenschlagiana) gesäumt. Eine klasse Kombination, die hier und da von den langen Blättern einer Bart-Iris unterbrochen wird.

In meinem Garten habe ich ebenfalls eine Sträucher-Stauden-Kombination als Beeteinfassung. Auf dem Weg zur Haustür, der zwischen Rosengarten und Schattengarten entlang führt, habe ich abwechselnd weißen Lavendel (Lavendula augustifolia ‘Alba’) – der ein Halbstrauch ist – mit dem Wollziest (Stachys byzantina) gesetzt. Eine tolle Kombination, die einerseits viel Nektar für die heimische Insektenwelt bereit hält und andererseits extrem klimaresistent ist. Das letzte Jahr bekam diese Beeteinfassung kein Schlückchen Wasser aus meiner Gießkanne. Eine absolute Win-Win-Situation, die zudem noch wunderschön aussieht und beim Durchschreiten einen tollen Duft abgibt. Das müsstest Du mal erleben!

Eine weitere spannende Kombination von Stauden und Sträuchern als Beeteinfassung habe ich in den “Wallerstein Gardens” bei Nördlingen gefunden. Hier wurden gleich zwei Beeteinfassungen hintereinander angeordnet. Das habe ich so noch nie gesehen! Im Hintergrund findet sich eine Buchshecke wieder, die einen Rosengarten im Zaum hält. Davor ist eine Reihe von Frauenmantel (Alchemilla mollis) arrangiert. Der Frauenmantel blüht im Frühjahr wunderschön gelbgrün und bringt den Vorteil der blühenden Einfassung ins Spiel. Zudem wirkt das Gesamtarrangement nicht so förmlich, wie eine bloße, geradlinige Hecke. Durch die lockere Staudenpflanzung im Vordergrund wirkt alles etwas freier. Ist das nicht klasse?

Stauden

Viele der Immergrünen, die ich bereits vorgestellt habe, lassen sich sowohl in der Sonne, als auch im Halbschatten oder Schatten pflanzen. Bei den Stauden ist das etwas anders! Hier gilt die Devise “right plant, right place”. Ganz nach “Beth Chatto”! Die Pflanze muss also zu den Begebenheiten Deines Pflanzorts passen. Du solltest also genau wissen, welche Bodenart vorliegt, wie feucht oder trocken er ist und wieviel Licht Deine zu bepflanzende Stelle abbekommt. Erst mit diesem Wissen kannst Du die passende Staude auswählen. Bei Beeteinfassungen kommen noch zusätzliche Aspekte hinzu. Die Stauden müssen kleiner bleiben, als die Pflanzen des dahinter liegenden Beetes und sie müssen sich entweder farblich an das Beet anpassen oder einen Gegensatz in Farbe oder Struktur abbilden.

Eine perfekte Liaison geht beispielsweise die Katzenminze mit den lila und blau schimmernden Blütenfarben in einem Beet des “Wallerstein Gardens” ein. So kreierst Du eine perfekte Farbharmonie und ein lebendiges Beet, dass sofort die Aufmerksamkeit erregt. Trotz der “wilden” Katzenminze wirkt es harmonisch, da die Farbe Blau einen beruhigenden Einfluss hat. So macht es auch nichts aus, dass die eher etwas struppige Katzenminze das Beet umrandet. Es wirkt lebendig, aber nicht durcheinander. Eine ähnliche Idee findet sich in einem Halbschattenbeet des “Antikwerks – Gut Glaserhof” in Breitenthal. Hier wird die Bergenie als Beeteinfassung genutzt – eine Halbschattenpflanze. So wird an beiden Standorten darauf geachtet, dass die Pflanzen gut zu den Standortbedingungen passen.

Im “Landhaus Ettenbühl” wachsen große Bäume und Sträucher, so dass es in diesem Garten viel Halbschatten, aber auch viel Schatten gibt. Entsprechend sind die Beete gestaltet. Deshalb braucht es Beeteinfassungen, die diesem Standort gerecht werden. Wenn Du ähnliche Bedingungen in Deinem Garten hast, kannst Du beispielsweise die Schaumblüte (Tiarella) oder auch das Purpurglöckchen (Heuchera) nutzen. Besonders Letzteres hat eine unglaubliche Vielzahl an Sorten mit buntem Blattwerk. Damit lässt sich die Blütenfarbe des Beetes wieder aufgreifen, oder ein Gegensatz dazu schaffen. Im Halbschatten und Schatten gedeihen auch gut Hosta Funkien, das Kaukasische Vergissmeinnicht und Farne, die Du alle perfekt als Beeteinfassung nutzen kannst. Viele Sorten haben sogar ein buntes bzw. panaschiertes Blattwerk, dass das Dein Beet durchaus aufwerten kann.

Vielleicht hast auch Du einen Storchschnabel (Geranium) in Deinem Garten? Der Storchschnabel ist prädestiniert für Beeteinfassungen. Es gibt ihn in unglaublich vielen Farbvarianten und Mustern in den Blüten – und in verschiedenen Höhen. Zudem gibt es Sorten für die unterschiedlichsten Lebensbereiche. So findest Du Pflanzen, die im Schatten, aber auch Pflanzen die gut in der Sonne wachsen können. Die Blüten werten Dein Beet auf und das Blattwerk bleibt auch nach dem Abblühen noch schön und attraktiv. Sollte das mal nicht der Fall sein, kannst Du ihn nach der Blüte einfach bodennah abschneiden und ein paar Tage später ist er wieder saftig grün zurückgekehrt. So kannst Du je nach Sorte auch noch eine zweite Blüte anregen.

Einjährige

Natürlich lässt sich eine Beetumrandung auch mit einjährigen Pflanzen gestalten. Das bringt Dir jedoch meist einen großen Arbeitsaufwand und hohe Kosten ein. Wenn Du in diesem Fall das ganze Jahr über eine Beetumrandung haben möchtest, musst Du zudem mehrmals im Jahr saisonale Pflanzen einbringen. Das könnten im Winter Christrosen, im Frühjahr Primeln, im Sommer kleinbleibende Dahlien oder Zinnien und im Herbst Heide oder Chrysanthemen sein. Auswahl gibt es massenhaft! Wenn Du Geld sparen möchtest, ziehst Du Dir die Pflanzen einfach selbst aus Samen heran. Bei vielen Metern Beeteinfassung brauchst Du jedoch noch zusätzlich viel Platz für die Anzucht. Das ist alles nicht wirklich nachhaltig und umweltschonend! Am besten bestückst Du nur kleinere Einfassungen mit Einjährigen – sofern diese Variante eine Idee für Dich ist.

Ich hoffe, ich konnte Dir viele Ideen und Anregungen zu Gestaltung Deiner lebendigen Beeteinfassungen mitgeben. Vermutlich könnte man noch stundenlang über interessante Varianten referieren und immer wieder auf Neues stoßen. Gerne darfst Du mit Deinen Beeteinfassungen ergänzen, indem Du in die Kommentare weitere Ideen einfügst, oder mir ein Foto mit der Erlaubnis es an diesen Artikel anzuhängen per Mail zusendest. Die e-Mail-Adresse und weitere interessante Links zu diesem Artikel findest Du weiter unten!

Viel Spaß beim Rahmen Deiner Beete wünscht Dir,

Dein Sven.

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Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):

Hier geht es zum englisch angelegten Schaugarten der Wallerstein Gardens!

Das Landhaus Ettenbühl kannst Du hier besichtigen!

Zum Museum für Gartenkultur geht es hier entlang!

Das Antikwerk – Gut Glaserhof ist ebenfalls gut zu besuchen!