Countdown zum Rosenmarkt – 3 Tage verbleibend
Die Rose ist und bleibt die Königin der Blumen. Welche Pflanze kann sonst behaupten, in vielen Städten einen jährlichen Markt für sich zu beanspruchen? So ist es nach langer Coronapause auch in Laupheim wieder soweit. Einer der schönsten Rosenmärkte Süddeutschlands öffnet seine Pforten. Für mich ist es das Ereignis des Jahres und ich fiebere schon Tage vorher darauf hin. Der Countdown startet. Gerne möchte ich Dich an den Tagen davor und am Rosenmarkt selbst teilhaben lassen. Kommst Du mit?
Um mir die Zeit bis zum Rosenmarkt zu verkürzen, habe ich beschlossen, den Rosengarten des Schlosses Großlaupheim zu besuchen. Das ist der Ort, an dem der Markt stattfinden wird. Ich bin schon einige Zeit nicht mehr dort gewesen und mache mich deshalb auf eine kleine Erkundungstour. Zuerst steure ich in den Schlosspark, der unterhalb des Schlosses und des Rosengartens liegt. Der kleine Aufstieg führt mich an einigen Strauchrosen vorbei, die leider nicht richtig geschnitten wurden. Ihre nackten Beine tragen jedoch wundervoll duftende Rosen. Ich überlege mir, wie üppig sie erst mit dem richtigen Schnitt aussehen würden. Fast gehe ich noch einmal zurück um die Rosenschere zu holen, aber dann wäre für den Rosenmarkt sicherlich keine Blüte mehr übrig. Keine gute Idee. Deshalb setze ich den Weg fort.
Oben angekommen, stehe ich vor einem Rosenpavillion, an dem der wunderbar duftende Rambler “Ghislaine de Feligonde” empor wächst. Er hat das Metallgestell des Sitzplatzes fest im Griff und bietet damit einen fantastischen Anblick. Nur zu gerne setze ich mich ich das beschattete Plätzchen und genieße den Duft und den Ausblick. Gegenüber entdecke ich eine kleine Öffnung in der Schlossmauer. Ganz märchenhaft rankt eine rote Kletterrose links und rechts eines grottenartigen Durchgangs hinauf. Für einen Moment fühle ich mich in das Märchen “Rapunzel” hineinversetzt und erwarte in dem Fenster eines Türmchens, das Herablassen des Haarzopfes. Doch nichts geschieht! Ich atme noch einmal den süßen Duft der Rosen ein und mache mich daran, durch die kleine Grotte den Rosengarten zu betreten.
Leider ist der Rosengarten selbst ist in keinem guten Zustand. Zwar sind die Rosen gepflegt und Verblühtes ausgeschnitten, aber die Art der Bepflanzung und der Zustand der Infrastruktur lassen zu wünschen übrig. Die meisten Rosen stehen hier in Monokultur, was für einen Rosengarten nicht untypisch, aber trotzdem nicht mehr zeitgemäß ist. Laupheim unternimmt viel, um dem Insektensterben mit vielen blühenden Kreisverkehren und innerstädtischen Bepflanzungen entgegen zu wirken und hat sogar den Insektenschutz-Wettbewerb des Verkehrsministeriums gewonnen. Doch der Rosengarten scheint völlig vergessen zu sein.
So liegt er etwas verwunschen und wie ein Flickenteppich mehrerer Pflanzaktionen zu Füßen des Schlosses. Trotz aller Widrigkeiten hat dieser kleine blühende Bereich des Schlossgartens einen besonderen Charme. Es ist vielleicht das Alter oder die fehlende Perfektion, die ihm das gewisse “Etwas” verleihen und trotzdem oder gerade deswegen attraktiv machen. Auch ich verfalle dieser Anmut und wandere eine Weile zwischen den Rosen und den wenigen Stauden hin und her. Im Schatten finde ich einen schönen Platz, an dem ich die ganze Situation überblicken kann und gerate in einen kreativen Prozess. Vor meinem inneren Auge gestalte ich den Rosengarten neu.
Wäre es nicht eine Idee, hier den ersten insektenfreundlichen Rosengarten anzulegen? Einen Garten mit vielen ungefüllten Rosen und blühenden Begleitstauden? Ein Eldorado für geflügelte Wesen. Auch für die Besucher hätte ich Ideen: Rosenbögen, Pavillons und viele gemütliche Sitzecken. Von dort aus könnte man den Duft und die Farben in vollen Zügen genießen. Es wäre sicherlich sinnvoll, diesen Garten von Grund auf neu zu gestalten. Trotz dem rüden Charme ist der Rosengarten eine Stipvisite wert, zumal es in Laupheim auch viel anderes zu besichtigen gibt, wie der “Jüdische Friedhof”, das “Jüdische-” und das “Karl Lämmle Museum”, Schloss und Park, der Baggersee, ein Hochseilgarten und vieles mehr.
Zuletzt steige ich die restlichen Stufen zum Schloß hinauf. Dort erblicke ich auch das wunderschöne Eingangsportal des Schlosses, dass von zwei Häuschen und Türmen gesäumt wird. Hier werde ich in ein paar Tagen den Rosenmarkt betreten, auf den ich bedingt durch Corona so lange warten musste. Das Gartenfieber steigt und ich kann es kaum erwarten wieder inmitten von tausenden Rosenbegeisterten durch dieses Ambiente zu wandeln. Doch nun genug der Träumerei! So langsam muss ich wieder nach Hause und meinen Garten auf Vordermann bringen. Schließlich erwarten wir zum Rosenmarkt Besuch. Deshalb soll nicht nur der Markt, sondern auch unseren Garten in vollen Zügen genossen werden können.
Der Countdown geht weiter und führt mich am Tag 2 – vor dem Rosenmarkt – in meinen eigen Garten. Dort muss auf jeden Fall der Rosengarten, der direkt von der Straße eingesehen werden kann, ins beste Licht gerückt werden. Hier braucht es noch etwas Wellness für die Rosen!
Rosige Grüße,
von Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Alles über meinen Rosengarten kannst Du hier abrufen.
Die Dekoration für die Gäste habe ich ebenfalls in einem Artikel verewigt.
5 thoughts on “Countdown zum Rosenmarkt – 3 Tage verbleibend”
Schöne Eindrücke hast du mitgebracht und da meine ich hauptsächlich die alten Gemäuer und verwunschenen Wege der Schlossanlage mit den blühenden Beeten, liebe Sven. Rosen sind schon klasse anzusehen, aber ohne ihren Hofstaat wirken sie nur halb so attraktiv wie du es schon beschreibst.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Rosenmarkt – lieben Gruß von Marita
Liebe Marita,
die Umgebung ist auf jeden Fall eines Rosengartens würdig. Wenn das Ganze jetzt auch noch von der Stadt so gesehen würde, wäre das Prima. Vielleicht liest diesen Artikel jemand von der Stadtverwaltung und es kommt etwas in Gang. Ich hoffe es…
Liebe Grüße,
Sven.
Lieber Sven,
dass du überlegt hast, die Rosenschere zu holen, beruhigt mich ja. Ich habe manchmal den Impuls, in einem fremden Garten hier und da ein Kräutchen auszuzupfen – hab es aber noch nicht wirklich gemacht. 😅
Auch wenn der Rosengarten eine Neugestaltung vertragen könnte, sind die Rosen wunderwunderschön. Die ‘Ghislaine de Feligonde’ haben wir auch im Garten, leider reicht der Platz nicht für einen so stattlichen Pavillon. Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Rosenfest und mit eurem Besuch! Ich bin gespannt, ob du noch Platz für eine weitere Rose in deinem Garten findest und welche es wohl sein wird?
Herzliche Grüße
Susanna
Du machst es ja richtig spannend mit Deinem Count-Down. Da fiebere ich ja gleich mit. Und… ich kann es einfach am Computer genießen, ohne mich in eine Menschenmenge begeben zu müssen. Und den Duft der Ghislaine hole ich mir aus meinem Garten, lach. Die hat ja noch nicht einmal den Rosenbogen seit dem Hagel im Juni 21 bekommen. Aber gut. Neue Rosen braucht das Land. Ich bekomme bald einige Lens-Rosen, die sind sehr insektenfreundlich und ich bin gespannt, was Du so entdeckst und … nicht stehenlassen kannst. LG Wurzerl
Liebe Renate,
der Spannungsbogen hat sich außerplanmäßig etwas verlängert. Ich darf im Moment das Bett hüten und mein Kopf kann sich so gar nicht auf das Schreiben einlassen. Jetzt kann ich zumindest mal ein Stündchen etwas tun und bin ganz froh. Eine Rose habe ich nicht erstanden. Langsam fehlt dazu auch der Platz, aber man findet durchaus auch andere schöne Dinge… Dazu aber mehr im Rosenmarkt-Blogpost.
Im ersten Moment dachte ich, Du sprichst von Lenzrosen. Aber Du meinst wohl den Rosenzüchter Lens. Wie toll, dass gleich mehrere Rosen in Deinen Garten finden. Ich bin schon ganz gespannt, was Du dazu berichtest.
Auch ich verbleibe in Spannung… Liebe Grüße,
Sven.