Ein Feld voller Herzblut
So könnte man beschreiben, was sich versteckt in einem kleinen oberschwäbischen Dorf zwischen ganz gewöhnlichen landwirtschaftlichen Flächen entdecken lässt. Andrea Köttner hat zwischen Roggen, Gerste und Mais ein ausgedehntes Stück Feld bewirtschaftet, das mit den wunderschönsten Schnittblumen bestückt ist. Neudeutsch werden sie Slowflowers genannt, da sie ohne Pestizide in heimischen Gefilden wachsen und damit ganz nachhaltig Floristen und Endverbraucher vor Ort mit Blumen versorgen.
Bei einer Führung durch ihr Schnittblumenparadies kann man Andrea ganz in ihrem Element erleben. Es ist Juni und die Pfingstrosen stehen in voller Blüte. Gekonnt erklärte sie die Sorten, schneidet immer wieder eine Blüte ab und überreicht sie den interessierten Besuchern, damit sie sich von Farbe, Form und natürlich Duft ein klares Bild machen können. Die meisten Besucher sind interessiert an den Pflanzen, die sie jetzt in ihrer vollen Pracht bestaunt werden können. Eifrig notieren sie sich die Namen ihrer zukünftigen Gartenbewohner. Im Herbst können die gut entwickelten Knollen dann abgeholt oder zugeschickt werden.
Aber nicht nur die Knollen sind bei den Besuchern begehrt, denn Andrea verkauft auch Blüten und bindet wunderschöne Sträuße daraus. Kein Wunder, dass nach der Führung über das Blumen-Feld liebevoll gestaltete Bouquets oder auch einzelne Blüten ihren Besitzer wechseln. Am liebsten sind Andrea Sträuße, die gestaffelt arrangiert werden und sowohl Pfingstrosen, als auch Stauden und Einjährige beinhalten. Alles baut sie selbst auf ihrem Feld an. An einer Scheuer stellt sie täglich frisch gefertigte Sträuße bereit, die man zu jeder Tageszeit gegen eine kleine Vergütung ganz unkompliziert mitnehmen kann.
Von ihren Blumen kann sie nur bedingt leben. Müsste sie Miete oder eine Immobilie bezahlen, wäre klar, dass sie das Gärtnern aufgeben müsste. In diesem Fall würde sich das Geschäft nicht lohnen. Sie kann auch keine Helfer einstellen, die ihr bei der Blumenernte behilflich sind. Beim derzeitigen Mindestlohn müsste sie die Blumen so teuer verkaufen, dass sie niemand mehr abnehmen würde. So arbeitet sie fast ausschließlich allein in ihrem grünen Refugium, baut Pflanzen an, vermarktet sie und macht hin und wieder Führungen oder Blumenbindekurse. Viel Arbeit für eine Person allein!
Man merkt jedoch, dass sie trotz aller Anstrengung auch viel Liebe und Herzblut in ihre Pflanzen und Blumensträuße steckt. Sie sind Andreas Leidenschaft und geben ihr Kraft und Motivation weiter zu machen! Auch wenn am Abend mal der Rücken weh tut. So sind bereits wieder Dahlien, Kosmea und Löwenmäulchen gepflanzt, die ich zwischen den Reihen der Schnittstauden entdecke. Sie werden im Sommer für genügend Nachschub an Sträußen sorgen. Jetzt stehen erst einmal die Blüten der Jungfer im Grünen und des Frauenmantels bereit, die sie bereits für eine Floristin geerntet hat.
Im Pflanzenverkauf findet man neben den Pfingstrosen auch Taglilien und Iris. Alle werden im Herbst geerntet und an die Kunden versendet. Mittlerweile findet man alle ihre Arten und Sorten im eigenen Onlineshop, den sie so ganz nebenbei auch noch betreut. Kaum zu glauben, was Andrea in ihrer One-Women-Show noch so alles leistet. Dort findet man übrigens auch ihre erste eigene Päonien-Züchtung namens “Duftikus”, die wie der Name schon erahnen lässt, besonders gut und intensiv duftet.
Nachdem Andrea für mich noch ein zweites Bouquet gebunden hat und wir uns über Pflanzen, Sträuße und Gartenbücher unterhalten haben, muss ich leider wieder gehen. Ich gehe mit dem beeindruckenden Bild eines Päonien-Feldes und einer Frau, die Superkräfte zu haben scheint. Das würde sie allerdings nie von sich behaupten und auch sonst ist sie im Gespräch mehr als Bescheiden. Sie macht kein großes Aufheben von sich. Dabei leistet sie Großes. Eine Frau mit viel Herzblut, dass in ihrem Feld vom Frühjahr bis zum Frost Wurzeln schlägt und Blüten treibt.
Vielleicht lässt auch Du Dich von Andrea beeindrucken? Dann schau doch einfach mal bei ihr vorbei! Weiter unten findest Du alle Informationen dazu.
Liebe Grüße,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Hier findest Du Andrea Köttners Website und Onlineshop.
Andrea hat auch eine Facebook– und Instagramseite.
Hier findest Du weitere Betriebe der Slow-Flower-Bewegung
Auch ich versuche mich an eigenen Schnittblumen.
Es ist nie zu spät für Staudenpfingstrosen – so werden sie gepflanzt!
2 thoughts on “Ein Feld voller Herzblut”
Hallo Andrea,
bin total begeistert von Deinen Blumenfeldern und Deinen Sträußen. Wo lebst Du? Ich bin Redakteurin bei der SWP und überlege, ob ein Artikel möglich wäre.
Liebe Beate,
wenn Du am Ende des Artikels den Links folgst, kannst Du Andrea direkt anschreiben. Sie freut sich bestimmt.
Liebe Grüße,
Sven.