Meine Gartenräume: Entré
Das Entré ist ein Gartenzimmer, dass als Übergangsort dient. Es verbindet das Haus mit dem Garten und ist damit ein Empfangszimmer. Zudem schafft es Zugang zu den privaten Gartenräumen, die verborgen hinter dem Haus liegen. Geprägt wird es von einer großen Treppe, die zur Haustür hinauf führt und einem kleinen gepflasterten Platz, der zum Nachbarn durch eine Eibenhecke und zum hinteren Gartenteil durch eine Backsteinmauer eingefasst ist. Dieser Gartenraum ist sehr flexibel. Alle Pflanzen, die hier in Töpfe gepflanzt sind und das Gartenmobiliar lassen sich schnell umstellen und bieten je nach Anlass Raum zur Neugestaltung. So nutze ich ihn im Hochsommer als ein kühler Schattenbereich, an dem mittags Kaffee getrunken wird. Bei großen Festen empfange ich hier die Gäste mit kleinen Häppchen und einem Aperitif und manchmal halte ich hier einfach nur ein Schwätzchen mit den Nachbarn.
Der kleine Platz im Entré
Die Treppe und der Platz dienen zum Empfang der Gäste, Lieferanten, Nachbarn und als Blickpunkt für vorbeigehende Menschen. Dieser Platz muss also Lust machen hereinzukommen und muss zudem dafür sorgen, dass sich die Menschen Willkommen fühlen und ankommen können. Das erreiche ich durch unterschiedliche Aspekte: Zum einen ist das Entré offen gestaltet und einsichtig, damit man weiß wohin man geht. So wird dieser Gartenbereich von der Straßenseite her sehr gut eingesehen. Wenn man sich allerdings wohl fühlen soll, bedarf es zusätzlich eines gewissen Schutzes. Die Eibenhecke, die Backsteinmauer und das Haus schützen also andererseits diesen Gartenraum. Das schafft eine besondere Wohlfühlatmosphäre, die durch eine Sitzmöglichkeit nochmals gesteigert wird. Weiterhin ist eine einladende und harmonische Dekoration wichtig, die dafür sorgt, dass die Umgebung ansprechend wahrgenommen wird.
“Auf der Treppe verwende ich in der Regel “monoflorale Topfgestaltungen”. Das sind solche, die pro Topf nur eine Sorte Pflanze beherbergen und diese in mehreren Töpfen vorkommt. Durch eine Zusammenstellung der Töpfe mit unterschiedlichen Sorten entsteht ein ähnliches Bild, wie im Blumenbeet.”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Das Mobiliar verändert sich immer wieder. Bei der Veränderung spielt zum einen der gegebene Anlass eine wichtige Rolle, aber auch die vorherrschende Jahreszeit. Im Hochsommer ist es beispielsweise wichtig eine Sitzgelegenheit mit Tisch zu haben. An extrem heißen Tagen wird es nachmittags auf unserer Terrasse, die nach Süden ausgerichtet ist, sehr ungemütlich und man hält die Hitze kaum aus. Da das Entré Richtung Osten liegt, ist es zu dieser Zeit beschattet und damit ein Gartenraum, der zur Kaffeezeit eine angenehme Temperatur bietet. Deshalb braucht es für die gewöhnliche Sommer-Nutzung immer einen Tisch mit mindestens zwei Stühlen. Vom Herbst bis zum Winter reicht eine Bank. In der kalten Jahreszeit ist eine Feuerschale nicht ungeschickt. So können sich die Gäste bei der Ankunft wärmen und ganz unkompliziert eine längere Zeit draußen verweilen.
Mein Buch
In meinem Buch “Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen” erkläre ich Dir, wie Du unterschiedliche Topfarrangements harmonisch bepflanzen kannst!
Die große Treppe im Entré
Die große Treppe steht hier schon seit der Entstehung des Hauses und ist eine typische Betontreppe aus den sechziger Jahren. Das Schöne ist, dass sie von zwei Seiten betreten werden kann. Von dem Weg der von der Straße her zum Haus führt und von dem kleinen Platz des Entrés aus. So bietet sie sowohl einen praktischen und direkten Zugang zum Haus, als auch die Möglichkeit den kleinen Platz als Umweg zu nutzen und diesen bequem vom Haus aus zu bespielen. Das macht es vor allem leicht, uns selbst oder auch unsere Gäste zu bewirten. Die Treppe wird von mir vor allem als dekoratives Element genutzt und jahreszeitlich verschönert. Im Winter stehen hier vor allem Christrosen in Töpfen und zu Weihnachten kommen dann noch Sterne, Kränze, ein Schlitten oder andere weihnachtliche Dekorationselemente hinzu.
Im Frühjahr liebe ich es wunderschöne Blumenarrangements auf die Treppe des Entrés zu zaubern. Das bringt Farbe ins Spiel. Vor allem auch zu den Jahreszeiten, wenn noch nicht so viel in den Beeten blüht. Damit es im Frühjahr wunderbar blüht, stecke ich bereits im Herbst Blumenzwiebeln in Töpfe und bewahre sie bis zur Blüte im Garten auf. Sobald sie Knospen ansetzen wird die Winterdekoration entfernt und wild mit anderen Frühjahrsblühern kombiniert. Dabei probiere ich gerne mal Farbkombinationen aus, die sich ansonsten schlecht in meine Beete integrieren lassen. Meine liebste Kombination ist die Farbe Orange mit Lila, die letztes Jahr der Renner war. Dieses Jahr hatte ich vor allem Narzissen und andere Frühjahrsblüher in den Farben Weiß bis Gelb arrangiert.
“Damit die Töpfe mit den Blumenzwiebeln auch wirklich üppig aussehen, nutze ich zum Bepflanzen die “Lasagne-Methode”, in der ich zwei Lagen Blumenzwiebeln in den Topf einarbeite. Dazwischen kommt immer Erde, die das Wasser im Topf gut ablaufen lassen muss. Damit dies gelingt, kann sie mit Sand und Splitt durchlässiger gemacht werden.”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Im Sommer stehen im Entré meine Hosta Funkien in Töpfen. Ich habe eine große Sammelleidenschaft für diese wunderbaren Blattschmuckstauden, die fast in jedem meiner Gartenräume zu finden sind. Auf der Treppe gibt es genügend Platz zur Präsentation meiner Sammlung. Manchmal dekoriere ich die Hostas nur für sich allein. Manchmal kombiniere ich sie mit anderen Pflanzen. Löwenmäulchen, Pelargonien, Zauberschnee und Goldlack sind gute Begleiter in diesem Gartenzimmer. Meist bleibe ich in den Farben Weiß, Creme, Gelb, da diese wunderbar mit den verschiedenen Farbnuancen der Hostas harmonieren. Die Treppe ist übrigens auch der Lieblingsplatz unseres Havaneserrüden Austin und auch ich setze mich schon mal gerne mit einem kühlen Bier dazu.
Besonders viel Spaß macht es, das Entré für den Herbst zu dekorieren. Letzten Herbst habe ich Pink mit Orange und Silber kombiniert, aber es gab auch schon Kombinationen mit Weiß und Orange oder mit Weiß und Rosè-Tönen. Der Herbst läßt mir die Narrenfreiheit aus gewohnten Farbmustern auszubrechen. Durch das Färben der Blätter in allen Farbspielen, brauche ich nicht mehr penibel auf meine Farbkonzepte zu achten und kann auch wild durcheinander mischen. Allerdings versuche ich auch hier Farbregeln einzuhalten, so dass das Gesamtergebnis harmonisch wirkt. Schließlich soll mich der Garten entspannen und nicht völlig aus der Bahn werfen.
Einen Gartenraum immer wieder völlig neu gestalten zu können, ist einerseits eine Herausforderung. Andererseits macht es unglaublich viel Freude, immer wieder kreativ zu sein. Jedes Jahr überlege ich mir neue Variationen, damit sich möglichst wenig wiederholt und immer wieder etwas Neues entstehen kann. Zudem ist es unglaublich hilfreich, wenn ein Gartenraum flexibel an die vorherrschenden Bedürfnisse angepasst werden kann. So ist das Entré stets wie ein leeres Zimmer, dass im Jahresrhythmus neu möbliert wird. So können Farben, Formen und Materialen immer wieder eine neue Sprache sprechen und damit unterschiedliche Geschmäcker bedienen.
Ich freue mich, dass Du mit mir das Entré über mehrere Jahre hinweg in den verschiedensten Jahresrhythmen betrachtet hast. Vielleicht hast Du bei diesem virtuellen Rundgang sogar eine dekorative Idee besonders schön gefunden? Gerne darfst Du mir diese Idee in den Kommentaren zurückmelden. Ich freue mich immer auf Deine Anregungen und Rückmeldungen. Weiterhin viel Spaß beim Gärtnern im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon.
Liebe Grüße,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Weitere Blogbeiträge über oder aus dem Entré findest Du hier!
Wenn Du mehr über die anderen Gartenräume in Erfahrung bringen möchtest, dann schau mal hier nach!
4 thoughts on “Meine Gartenräume: Entré”
Großartig ist Dein “Willkommens-Gartenzimmer” und Deine Topfgarten-Philosophie ist sehr gut durchdacht. Dadurch kannst Du variieren ohne Ende und immer wieder neue Bilder schaffen. Das ist ja sowieso eine Stärke von Dir. LG Wurzerl
Wunderschön dein Entrée, Sven. Da fühlt man sich wirklich willkommen – zu jeder Jahreszeit. Ich könnte mich überhaupt nicht entscheiden, welches Bild ich am schönsten finde. Gerade die Abwechslung zwischen ruhigem, frischen Grün-Weiß im Sommer und den üppigen, warmen, fast barocken Herbstfarben macht für mich den Reiz aus.
Viele Grüße
Claudia
Das sieht traumhaft aus und man bekommt sofort Lust ebenfalls einen solchen Gartenraum anzulegen. Wie machst du das denn mit deinen ganzen Pflanzen, die ständig wechseln? Pflanzt du sie irgendwo ein oder landet das auf dem Kompost?
Das kommt immer darauf an: manche landen auf dem Kompost, manche stelle ich woanders hin, manche verschenke ich… In der Regel landen Einjährige auf dem Kompost und auch solche die krank sind. Stauden kommen in die Beete, werden einfach woanders hingestellt oder verschenkt. Die werfe ich sehr selten weg. Im Herbst lasse ich auch Pflanzen überwintern, wie beispielsweise das Greiskraut oder die Stiefmütterchen. Die machen sich auch im Frühjahr noch gut und kommen erst weg, wenn sie gar nicht mehr zu retten sind.