Café-Laube – Makeover
Die Café-Laube ist ein geschützter Sitzplatz in meinem kleinen grünen Refugium. Von dort aus habe ich einen guten Blick in den Garten, ohne selbst gesehen zu werden. Mittlerweile ist dieser Platz gut eingewachsen und unterliegt immer wieder der Neugestaltung. Diese reicht von großen Veränderungen zum Entstehungszeitpunkt der Laube, bis hin zu kleinen Veränderungen mit dekorativem Charakter. Die Ideen gehen mir jedenfalls nicht aus und so wird es auch dieses Jahr wieder etwas Neues in diesem Gartenraum geben.
Zur Zeit des Einzugs in Lissie’s Haus gab es vor allem viel Rasen. So auch in der Ecke des Gartens in der heute die Kaffeelaube steht. Ein Gartenbereich der nicht viel Sonne abbekommt, da die Thujen der Nachbarn eine grüne Mauer gen Süden bilden. Erst am Nachmittag berühren die Sonnenstrahlen diese Gartenecke. Einige Jahre verschönerte kaum etwas diesen Ort. Bis auf eine sehr dunkelrot blühende Pfingstrose, die dort ganz in die Ecke gedrängt stand und ihre Blütenblätter sehr schnell verlor. Aus diesem Grund habe ich sie auch nicht in den neuen Gartenraum integriert. Dafür hielten mit der Zeit ein paar Hosta-Töpfe und ein Liegestuhl Einzug in diesen Gartenbereich.
Ich kann mich nicht daran erinnern, oft in diesem Liegestuhl gesessen zu haben. Damals war alles von der Straße her einsichtig und deshalb auch nicht wirklich gemütlich. Letztlich versuchte ich mit ein paar Funkien-Töpfen und Weinkisten etwas Wohnlichkeit einziehen zu lassen. Mehr war zu dieser Zeit nicht zu machen. Die Renovierung der Außenfassade stand kurz bevor und erst danach sollte der Garten verschönert werden. Voller Vorfreude begann ich damit alte Betonwege und -mauern mit einem Schlagbohrer zu entfernen. Auch die Pflanzung nahe am Haus habe ich weiter nach Außen verlegt, damit das Gerüst an der Hausfassade nichts davon zerstören konnte.
So wurde auch diese Ecke des Gartens zur Herberge von Schattenpflanzen, die vornehmlich aus dem Vorgarten dorthin gerettet wurden. Während der Fassadenrenovierung wanderte auch die Sitzgruppe der Terrasse in diese Ecke. Dort machten die Handwerker ihre Pausen und wir planten dort unter all dem Bauschutt die Gartenumgestaltung. Dort zu sitzen war letztlich so angenehm, dass bei der Planung schnell klar wurde, dass dort ein Sitzplatz entstehen sollte. Es war jedoch noch nicht klar, wie er gestaltet werden sollte.
Deshalb gab es für diesen Platz erst einmal ein Betonplatten-Pflaster. Der Weg vom Double Border in den hinteren Gartenteil macht hier eine Kurve und schließt das kleine Plätzchen elegant mit ein. Auch Strom haben wir dorthin verlegt. So gibt es genügend Licht, um auch etwas länger sitzen zu können oder um weihnachtlich beleuchtete Dekorationen anzuschließen. Nach dem Gartenumbau kam Corona und aus einer Laune heraus war die Idee zu einer Laube geboren. Ausschlaggebend waren lange Bambusstangen, die wir frisch geerntet von unseren Nachbarn bekommen haben.
So entstand die Idee, die Bambusstäbe als lockeres Flechtwerk in eine Art Überdachung zu verwandeln. Wie bei einem Rankgitter sollte das Dach mit Klematis und Ramblerrosen überwachsen werden. Die Klematis sind schließlich sehr schnell gewachsen und haben das Dach bereits im ersten Jahr erklommen. An der Seite, an der die Thujen stehen, mussten einige von ihnen aufgegeben. Dort ist der Boden einfach zu trocken. Als weiteres Highlight habe ich die Rambler Rose “Seagul” an einen der Pfosten gepflanzt. Ein gewagtes Projekt, denn der Boden ist sehr schattig und ich hoffte, dass die Rose auch ohne viel Sonne den aufstieg wagt.
Nach einem Jahr sah die Café-Laube schon recht grün aus. Auf der einen Seite ist sie gesäumt vom Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch der das Ende des Double Borders markiert. Auf der anderen Seite von einer Eibensäule, die viereckig geschnitten ist. Ab hier beginnt der Weisse Garten. Nach und nach sind zwei moderne, filigrane Metallsessel, eine Blumentreppe für meine Mini-Hosta-Sammlung und einige Töpfe mit Schattengewächsen in die Café-Laube gezogen. So entstand ein grüner Ort, der gemütlich und bereits uneinsichtig zu einer Kaffeepause einlädt.
Mittlerweile gehört die Café-Laube zum festen Standort unserer Rituale. Zwar ist zur Kaffeezeit die Sonne im Sommer viel zu stark und zu heiß, um dort Kaffee zu trinken, aber am Vormittag ist dort noch genug Schatten für eine kleine Pause bei der Gartenarbeit. Damit dieser Platz zu einem Wohlfühlort wird, dekoriere ich ihn immer wieder neu. So passe ich ihn stetig an die Jahreszeiten an. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Jahreszeit es sich handelt. Selbst im Winter hat dieser Gartenraum seinen Charme.
In den kleinen Beeten hinter der Café-Laube wachsen nicht nur Klematis und die Ramblerrose “Seagul”, sondern auch Narzissen der Sorte “Minnow”, Buschwindröschen, Hosta Funkien, Götterblumen und Eisenhut. Alles vornehmlich in Weiß oder zartem Gelb. Im letzten Jahr habe ich noch Frühlingsanemonen gesteckt, die jetzt zum ersten Mal blühen sollten. So bleibt es grün in der Laube.
Letztes Jahr (2022) war es dann klar. Die Rambler Rose “Seagul” hatte es geschafft. Das Dach war erklommen und die Zweige bekamen nun genügend Licht. So fiel die Rosenblüte recht üppig aus. Sicher wird das Dach in diesem Jahr noch reichhaltiger blühen. Zur Feier des Blütenreichtums und dem in Laupheim wieder stattfindenden Rosenmarrkts gab es kleine Gestecke mit Rosen, die ich in der Café-Laube drapiert habe.
Letztes Jahr zogen weitere dekorative Elemente in die Laube, die alles noch gemütlicher machen sollten. Eine Lichterkette mit fünf großen Rattanlampen wurde am Geflecht des Daches befestigt, ein kleines schwarzes Beistelltischchen wurde zum Mittelpunkt des Platzes und ein Outdoor-Teppich rundete das gesamte Ensemble sprichwörtlich ab. Aufgehübscht mit ein paar Kissen ist dieser Platz nun da angekommen, wo er schon immer sein sollte: ein gemütliches, verstecktes Plätzchen für eine kleine Pause im Garten.
So vergehen die Tage des Jahres, doch die Café-Laube bleibt ein attraktiver kleiner Platz, der sich Monat um Monat, Jahr um Jahr weiter entwickelt und weiter entwickeln wird. Bis in den Herbst hinein zelebriere ich dort die Jahreszeiten. Selbst jetzt im Winter macht sie noch etwas her. Irgendwann wird es hier wieder ganz anders aussehen. Ideen habe ich noch viele. Was sich umsetzen lässt, muss man noch sehen. Du darfst auf jeden Fall weiter gespannt sein, denn nach dem Makeover ist vor dem Makeover…
Ich hoffe, Dir hat die kleine Reise in die Vergangenheit des Gartens gefallen und Du bist wieder dabei, wenn es ein neues Makeover gibt. Ich freue mich über Deine Anregungen und Ideen zu diesem Gartenraum. Gerne darfst Du in den Kommentaren eine Nachricht hinterlassen.
Einen guten Start ins neue Gartenjahr wünscht Dir,
Dein Sven.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Hier findest Du weitere Entstehungsgeschichten zu meinen Gartenräumen.
6 thoughts on “Café-Laube – Makeover”
Das ist einfach unglaublich schön geworden und hat mich inspiriert, sowas ähnliches zu planen. Auch der runde Outdoor Teppich gefällt mir sehr gut und packe ich ebenfalls in meine Ideen-Ecke 🙂
Liebst, Maja
Liebe Maja,
das ist so schön, dass ich Dich inspirieren konnte und ich bin ganz gespannt, wie Du die Idee umsetzt. Es wäre schön zu sehen, wie etwas Neues aus einer meiner Ideen entsteht. Vielleicht schickst Du mal ein Bild. Das würde mich riesig freuen.
Liebe Grüße,
Sven.
Hallo Sven ,
Deine Geschichte beweist mal wieder , dass Gute Gartengestaltung am besten nach dem Motto “EILE MIT WEILE” oder “KOMMT ZEIT KOMMN GUTE IDEEN” .
Ein Garten ist eben immer am Wachsen .
Dein Ergebnis beweist mal wieder , dass es besser ist nichts zu übereilen im Garten
V.G.
Reinhold
Lieber Reinhold,
Du hast vollkommen Recht! Meist ist es sinnvoll nichts zu übereilen. Vor allem dann, wenn es um beständige Dinge geht. Mir war es wichtig eine gute Grundstruktur zu schaffen. Das musste gleich passieren – aber auch nach sorgfältiger Planung. Alles andere darf dann warten und sich nach und nach einfinden.
Liebe Grüße,
Sven.
Das hat mir gut gefallen, die Entstehung und die Gestaltung rund ums Jahr nur von ein paar Quadratmetern Garten. Da zeigt sich dann der Könner, denn irgendwie denkt immer, man ist zu jeder Jahreszeit in wieder einem neuen Garten. Toll umgesetzt!
LG Wurzerl
Liebe Renate,
ganz lieben Dank für Dein Lob. Ich bemühe mich alles schön zu machen. Ich möchte mich im Garten einfach rundum zufrieden fühlen. Ich denke, wenn man sich selbst wohl fühlt, fühlen sich auch die Besucher des Gartens gut. Das hoffe ich zumindest.
Liebe Grüße,
Sven.