Nachtviole (Hesperis matronalis)
Eine Pflanze hat mich in den letzten Jahren besonders begeistert. Es ist die Nachtviole, die sich vom späten Frühjahr bis in den Sommer hinein über meine Stauden erhebt und mit ihrer Leichtigkeit ein zartes Blütenspektakel in die Beete zaubert. Sie wächst sowohl im Halbschatten, als auch in der Sonne und ist deshalb ein gern gesehener Gast in allen meinen Beeten. Deshalb blüht sie seit diesem Jahr bereits in vier meiner zehn Gartenzimmer: im Schattengarten, im Double Border, im Weissen Garten und im Senkgarten. Kaum eine Pflanze lässt sich so gut in die Beete integrieren, wie die Nachtviole. Deshalb muss ich sie Dir unbedingt vorstellen!
Gestatten, Nachtviole! Dieses Jahr blüht sie zum dritten mal im Schattengarten und zum zweiten Mal im Weissen Garten. Sie passt gut in die unterschiedlichen Farbkonzepte meiner Beete, da sie von einem zarten Lila bis hin zu einem reinem Weiß blüht. Je nach Sorte und Kreuzung gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Farbnuancen innerhalb dieser Hauptfarben. Einst war sie eine bekannte Bauerngartenpflanze, aber mittlerweile ist sie etwas aus der Mode gekommen. Vermutlich weil sie eine kurzlebige Staude ist und sich nach rund zwei Jahren auch gerne mal wieder verabschiedet. Das ist auch bei mir so, es sei denn ich schneide die Blütenstängel vor der Samenreife bodennah über ihrer Blattrosette ab. So schaffen es einzelne Pflanzen über mehrere Jahre hinweg, immer wieder zu erstrahlen.
“Nach der Blüte kannst Du die Blütenstängel der Nachtviole bodennah abschneiden. Dann wächst aus der Rosette heraus wieder neues Blattwerk und später auch Blüten. Mit ein bisschen Glück zeigt sie Ihre Blütenpracht sogar schon ein paar Wochen nach dem Schnitt. Ganz sicher aber im nächsten Jahr!”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Alle verblühten Stiele schneide ich jedoch nicht ab. Einzelne Stiele lasse ich ganz bewusst ihre Samen im Garten verstreuen, denn so lässt sie sich problemlos weiter etablieren. Dann spielt die Kurzlebigkeit nur noch eine geringe Rolle. Leider sind die Nachkömmlinge nicht mehr sortenrein und so kann eine ehemals weiße Blüte in der Nachkommenschaft Lila werden. Wer also Wert auf bestimmte Blütenfarben legt, sollte sortenreine Pflanzen oder Samen vom Gärtner beziehen und auf die Selbstaussaat verzichten. Neben der Blütenfarbe variiert auch die Blütenform der Nachtviole. Je nach Sorte gibt es gefüllte oder ungefüllte Blüten. So lässt sich für jeden Garten die passende Pflanze finden.
Kleiner Steckbrief
- Name: Hesperis matronalis (+ Sorten)
- Blütenfarben: weiß, lila
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Höhe: bis 70 cm
- Licht: halbschattig bis sonnig
- Boden: locker, humusreich
- Besonderheit: duftet nach Veilchen
Eines haben alle gemeinsam: Auf Stängeln von bis zu 70 cm Höhe finden sich unzählige Blüten an mehreren Dolden, die wunderbar duften. Besonders in den Abend- und Nachtstunden verströmen die Blüten der Nachtviole einen veilchenartigen Duft. Deshalb macht es Sinn, sie in die Nähe von Terrassen und anderen Sitzplätzen zu pflanzen. Bei mir blüht sie auch am Staketenzaun im Schattengarten. Dort verführt sie die Vorbeigehenden mit ihrem Duft und den wunderschönen Blüten. An dieser Stelle umspielt sie meine Pfingstrosen und wetteifert mit dem Wald-Geißbart um jeden Zentimeter an Höhe. Letztlich gewinnt der Wald-Geißbart, aber die Nachtviole macht es ihm nicht zu leicht und schafft es eine sehr lange Zeit mit ihm mitzuhalten.
Mein Buch
In meinem Buch “Blüh auf! Stressfrei gärtnern und Kraft aus dem eigenen Garten schöpfen” erkläre ich Dir, wie Du schöne Beete anlegen kannst.
Die Nachtviole liebt einen durchlässigen, nährstoffreichen und humosen Boden und wächst mit Vorliebe im Halbschatten. Sie liebt es in Gesellschaft zu sein und lehnt sich gerne an Gehölze oder andere Stauden an. Deshalb ist ein üppiges Staudenbeet oder ein lichter Waldgarten genau der richtige Ort für die Nachtviole. Ansonsten verträgt sie auch gerne eine kleine Stütze. Meist lasse ich sie im Beethintergrund wachsen. Dort bekommt sie im Frühjahr genug Sonne, um gut wachsen zu können und verschwindet nach dem Remontierschnitt hinter den anderen Stauden, bis sie sich im Frühjahr – und mit ein bisschen Glück im Spätsommer – noch einmal mit einer Blütenwolke zurück meldet. Für mich ist sie zu einem bemerkenswerten Dauerbrenner im Garten geworden, da ich nicht mehr auf sie verzichten kann.
“Als Kreuzblütler ist die Nachtviole ach für Insekten sehr interessant. Über 30 Wildbienenarten konnten bereits an ihr beobachtet werden. Aber auch Schmetterlinge laben sich an ihr. Spezialisiert ist sie auf Nachtfalter, die sie mit ihrem Duft anzieht.”
Sven Beck
Beetwunderung.de
Wie geht es Dir mit der Nachtviole? Hast Du sie auch im Garten? Welche Erfahrungen hast Du mit ihr gesammelt? Ich freue mich, wenn Du einen Kommentar hinterlässt und mich und die anderen Leser*innen an Deinen Gedanken, Ideen und Tipps teilhaben lässt.
Viel Spaß in Deinem Frühlingsgarten wünscht Dir,
Dein Sven.
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Hier erfährst Du mehr über einzelne Pflanzen in meinem oder anderen Gärten.
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3 thoughts on “Nachtviole (Hesperis matronalis)”
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich diese feine Staude bis heute nicht in meinem Garten habe, obwohl sie absolut meinem Beuteschema entspricht. Deine schöne Beschreibung hat mein Verlangen wieder ziemlich angespornt. Eine Frage hätte ich noch lieber Sven: “Wie schaut es mit Schneckenfraß aus”?
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. LG Wurzerl
Lieber Sven,
einen wunderschönen hast du geschrieben,er spricht mir aus dem Herzen,Ich kultiviere schon einige Jahre die Nachtviole auch als Schnittblume.Sie hält lange in der Vase und abends duftet sie.
Sie sät sich gut aus.
Freue mich immer über deine neuen Berichte und aus jedem
spricht viel Liebe und Humor und das du gut recherchierst.
Das gefällt mir sehr.
Liebe Grüße und bis bald
Elisabeth