
Gartentraum mit Schatten
Auf der Jungviehweide in Illertissen gibt es einen ganz besonderen Schaugarten. Dieser Garten zeigt die unglaubliche Gartenkunst eines Gartenbauunternehmens, dass nicht wie ein Sammelsurium an Schauelementen wirkt, sondern traumhaft harmonisch anmutet.

Wenn ich könnte, würde ich diesen Garten am liebsten versetzen und an unseren eigenen Garten anbauen. Ich komme nicht umhin, jedesmal wenn ich auf der Jungviehweide bin, diesen Garten zu besuchen. Er ist ein Schattengarten, der seinesgleichen sucht. Bogig wachsende Bäume, die mit ihren schwungvoll drapierten Ästen lichte Schattenbereiche schaffen, spannen ihre Äste schützend über den Gartenbesucher. Wenige Sonnenstrahlen durchbrechen das Blätterdach und schaffen eine mystische Stimmung aus Licht und Schatten.

Struktur geben Pergolen aus Metall, Holz und Bambusstäben. Sie bringen zusätzlich Höhe und erweitern den formalen Bereich nach oben. Am Boden geben Eibenhecken, Mäuerchen und ein hohes Metallregal, gefüllt mit Töpfen, ebenfalls Struktur. Immer wieder begegnet man unterschiedlichen Wasserstellen. Einmal ruhig und sanft, ohne Bewegung, dafür aber mit Seerosen bestückt. Ein anderes Mal sprudelt und blubbert es fröhlich.

Viele der Pflanzen sind in Weiss gehalten. Sie bringen in die Schattenbereiche die notwendige Helligkeit. Dunklere Blütenfarben würden kaum wahr genommen werden. Besonders Rispen- und Ballhortensien bringen das Dunkel zum leuchten. Neben blühenden Pflanzen wurde vor allem auf Blattstrukturen Wert gelegt. Funkien und Bergenien sorgen mit ihren auffallenden Blättern für Struktur im Grün. Gräser bringen Leichtigkeit ins Beet. Hecken und Sträucher sorgen für den passenden Hintergrund.

Imposant ist das große runde Tor, durch das der Garten betreten wird. Es ist, als würde man in eine andere Welt treten. Heraus aus dem hektischen Alltag, hinein in einen ruhigen, harmonischen Ort. Das ist es, was den Garten so besonders macht. Durch die harmonische Verbindung von Stein, Erde, Wasser und Licht, schafft es dieser Garten, dass man sofort zur Ruhe kommt. Dieser Garten ist Meditation!

Verstreut findet man neben großartigen Gartensituationen auch Plätze, die zum Verweilen einladen. Große Steine, Bänke und eine sternförmige Holzbank, die eine mehrstämmige Birke umschließt, zeigen welche Möglichkeiten es gibt, Sitzplätze zu gestalten. Passend zu den Sitzmöglichkeiten ist der dazugehörige Platz gestaltet: mal ist es Kies, mal sind es schöne Natursteine, die den Platz zu den Beeten hin begrenzen.

Alles in Summe schafft einen Garten, der zwar klar gegliedert und modern wirkt, aber das Flair eines alten mystischen Ortes verbreitet. Es ist ein Garten für die Zukunft, der den Bereich um das Haus kühl hält und vor der Sonne schützt. Er schafft ein Kleinklima, dass den Widrigkeiten des Klimawandels trotzen kann.

Und wäre das nicht schon genug, findet man immer wieder kleine dekorative Objekte. Eine Skulptur aus Weiden schmiegt sich unter einen mehrstämmigen Baum, ein Metallquader lässt die Bäume in seinem mit Wasser gefüllten Inneren widerspiegeln und schöne große Töpfe bringen Grün in Ecken, wo sonst nur Stein und Mauer wäre.

Wer sich für Schattengärten interessiert, sollte auf jeden Fall einen Besuch wagen und sich selbst von dem Flair dieses Gartens überzeugen lassen. Es gibt kaum ein besser Beispiel für einen harmonisch angelegten Garten unter Bäumen. Und wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann noch durch weitere Schaugärten des „Museums für Gartenkultur“ wandern oder in der Staudengärtnerei gleich die passenden Pflänzchen kaufen.
Ich hoffe, Dir hat der Artikel gefallen. Vielleicht kommst Du mal wieder mit auf eine Reise? Ich freue mich von Dir in den Kommentaren zu hören.
Liebe Grüße,
Sven.
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Dieser Garten wurde gestaltet von der Firma Bergles & Schauer. Weitere Informationen erhält man unter: http://www.bergles-et-schauer.de/index.php?id=570 (Werbung ohne Gegenwert).
8 thoughts on “Gartentraum mit Schatten”
Ein sehr schön geschriebener Bericht mit noch schöneren Bildern. Sicher ein Erlebnis, dieser Gartenteil. Wenn ich irgendwann mal dort hin komme, werde ich mir das ansehen. Fast mein ganzer Garten besteht zwar aus Stauden von der Jungvieweide, aber dort war ich selbst noch nie. Das muss sich ändern nach deinem Bericht hier.
Viele Grüße Achim
Hallo Achim, das ist ja eine Überraschung hier von dir zu lesen! Ja komm doch unbedingt mal in die Gegend wenn Corona mal kein (großes) Thema mehr ist – dann kannst du mich auch gleich in meinem tollen neuen Garten besuchen! Oder wir treffen uns in Illertissen… Liebe Grüße, Barbara
Hallo Barbara,
was für eine schöne Überraschung. Du meine Güte, wir haben ja sicher Jahre nichts voneinander gehört. Schön, dann ist dein Garten mittlerweile ein Garten. Damals war es eher nur ein Plan, wenn ich mich recht erinnere oder eine Absicht und erste Schritte. Ich muss mal auf deinem Blog stöbern gehen. Ich muss mal schauen, wo du genau wohnst, ist das weit weg von der Jungvieweide? Wir wollen unbedingt mal dort hin und irgendwann wird Corona ja zu Ende sein. Wollte letztes Jahr schon hin, habe das grad Sven geantwortet. Und jetzt 2 Wochen Frost mit Nachts 17 Grad in der ersten Woche und Tags kälter als es oft den Ganzen Winter nicht wird. Na da wird meine Palme kaputt sein danach und vieles andere. Da macht die Jungviehweide gute Geschäfte heuer. Wenn denen nicht auch alle erfriert.
Liebe Grüße und hoffentlich begegnen wir uns nun öfter, der Achim
Lieber Achim,
ein Besuch ist die Jungviehweide auf jeden Fall wert. Hier kann man locker den ganzen Tag verbringen. Vielleicht ergibt sich irgendwann doch eine Möglichkeit. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass Dir der Artikel gefallen hat. Auf weitere Gartenbegegnungen und schöne Grüße, Sven.
Hallo Sven,
diesen speziellen Garten liebe ich auch sehr! Es ist unglaublich, wieviel Garten auf dieser relativ kleinen Fläche untergebracht ist und was für eine Aufenthaltsqualität er hat. Ich fotografiere dort jedes Mal wenn ich in Illertissen bin, das ist mehrmals im Jahr weil ich nicht allzu weit weg im Allgäu lebe. Vielleicht sollten wir dort mal ein Gartenbloggertreffen machen wenn das wieder möglich ist…
Grüne Grüße, Barbara
Hallo Barbara,
ich freue mich, dass Du den Weg zu mir auf den Blog gefunden hast. Eine Verbindung haben wir ja: die Staudengärtnerei Gaißmayer. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn wir uns auf einem „Blogger*Innentreffen auch persönlich kennen lernen könnten. Vielleicht lässt es Corona dieses Jahr mal zu. Deinen Blog habe ich auch entdeckt und gleich eine schöne Buchempfehlung erhalten. Melde Dich doch einfach, wenn Du mal wieder in Illertissen bist. Ich wohne nicht unweit davon.
Liebe Grüße,
Sven
Lieber Sven,
ich habe einen Besuch in der Gärtnerei fest geplant. Hatte ich vergangenes Jahr schon. Wir haben den Schottergarten neu angelegt und ich wollte die Pflanzen vor Ort aussuchen und die Gärtnerei endlich mal besuchen. Dann kam Corona und hörte nicht auf und ich bestellte wieder und da war schon fast alles ausverkauft im April oder Mai. Dieses Jahr legen wir wieder einiges neu an und ich habe gleich Anfang Januar bestellt, dass ich nicht wieder leer ausgehe. So können wir uns dann bei einem Besuch dort ganz auf die schönene Dinge konzentrieren und müssen keine Entscheidungen treffen,was nun mit darf oder nicht, da ja alles schon daheim sein wird.
Moment mal, ich und Gärtnerei und keine Entscheidung, was mit darf, weil daheim schon alles ist? Ich lach mich grad kringelig über meine eigene Aussage….
In diesem Sinne, lass uns die Woche mit -17 Grad erst mal überstehen, wahrscheinlich muss ich mehr neu kaufen, als mir lieb ist. Viele Grüße der Achim
Lieber Joachim,
ein Gärtnereibesuch ohne den Kauf von Pflanzen? Ob das gelingt? Ich würde es nicht hinbekommen, es sei denn die Auswahl wäre so miserabel, dass wirklich nichts dabei ist, das man gebrauchen kann. Aber das ist ganz sicher nicht der Fall! Und wenn nun durch die Kälte doch etwas kaputt gehen sollte, dann hat man wieder Platz für Neues. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Sven.