Rosenträume
Kennst Du das auch? Du hast etwas neu gepflanzt. Vielleicht noch im Herbst oder im zeitigen Frühjahr und das Wetter will nicht besser werden. Es ist kalt und regnerisch. Ein Wetter, das Rosen so nicht mögen. Und dann fangen sie eine gefühlte Ewigkeit nicht an zu wachsen, geschweige denn zu blühen. Die Ungeduld steigt! Doch jetzt übernimmt die Vorfreude das Feld! Die Ersten öffnen ihre Knospen.
Ich habe letztes Jahr beschlossen noch eine gelbe Rose in das Double Border zu integrieren. Lange habe ich gesucht und bin dann bei der Rose “Vanessa Bell” gelandet. Ich wollte eine Rose, die nicht knallgelb ist, sondern eher als Pastell bezeichnet werden kann. Zudem muß sie duften. Schließlich ist im Double Border immer etwas duftendes zu finden.
Vanessa Bell ist zudem eine unglaublich faszinierende Persönlichkeit und darf gerne namentlich in meinem Garten verewigt werden. Im Herbst habe ich zwei dieser wunderbaren Strauchrosen ins Double Border gesetzt und im Frühjahr mit weiteren zwei Vanessas, erfrorene Fackellilien, im gleichen gleichen Beet ersetzt. Sie kamen schon mit gut gefüllten Knospen bei mir an und haben deshalb früh geblüht. Ich war entzückt! So schön und so duftend!
Auch die Ramblerrosen “Guirlande D’Amour” haben einen Schub nach oben gemacht und sind mittlerweile fast zur Spitze der Obelisken emporgewachsen. Die Klematis machen zwar noch etwas Konkurrenz, werden jedoch das Wachstum nicht mehr bremsen können. Ich freue mich schon auf die vielen kleinen weißen Blüten, die gerade Stück für Stück ihre Blütenblättchen preis geben. Sie machen es richtig spannend. Sehr gut wächst “Kew Gardens”. Mit ihren einfachen Blüten lockt sie Insekten an und verschönert Bereiche des Double Borders und des Weissen Gartens.
Die Ramblerrose “Seagull” bekommt ebenfalls kleine weiße Blüten und ist im Wachstum noch etwas verhalten. Sie bekommt nur wenig Sonne ab und trotzdem schiebt sie dieses Jahr einige Knospen. Wenn sie noch etwas wächst, erreicht sie das Dach der Café-Laube und wäre doch noch an einem Sonnenplätzchen gelandet. Ich drücke ihr ganz fest die Daumen. Ich hoffe, sie schafft es und gibt vorher nicht auf.
Besonders gut gefällt mir die Rosenkombination im Weissen Garten. Dort harmoniert die Rose “Winchester Cathedral” besonders gut mit Fingerhut, Königskerze und Storchschnabel. Ein Traum in weiß, an dem ich mich kaum satt sehen kann. Es fehlt allerdings noch etwas an Üppigkeit, die das nächste Jahr bestimmt bringen wird. Die Rosen sind auf jeden Fall schon sehr ansehnlich. Nur die Stauden müssen noch nachlegen.
Im Rosengarten geht es nun richtig los. Alles ist auf Start. Wenn nichts dazwischen kommt, wird diese Woche aus dem Rosengarten auch wirklich ein Rosengarten. Und das in besonderer Cottagemanier! Hier ist Cottage Programm! Rosen werden kombiniert mit Stauden, wie Katzenminze, Salbei und dem Patagonischen Eisenkraut. Ein Hauch von Rosa, Lila und Violett weht über diesem Gartenraum. Das ist, wie ich finde, sehr romantisch.
Hier blühen “New Dawn”, “Gertrude Jekyll”, “Alma de l’Aigle”, “Margaret Merril”, “Schloß Ippenburg”, “Constanze Mozart”, “Alabaster”, “Tranquility” und “Schneewittchen”. Die Strauchrose „Félicité Parmentier“ wollte das letzte Jahr nicht wachsen und ist fast eingegangen. Nun treibt sie zaghaft aus. Ich gebe ihr die Chance weiter zu wachsen und schaue mal, ob doch noch etwas aus ihr wird.
Im Schattengarten ist die Strauchrose “Queen of Sweden” ganz schön in die Höhe gewachsen. Heute habe ich ihr etwas Luft verschafft und die Stauden die sich zu eng an sie schmiegen, etwas gekürzt. Schließlich lehnt man sich nicht an eine Königin! Damit sie im Schattengarten nicht so einsam ist, ist im letzten Herbst eine weitere Strauchrose hinzu gekommen. Ganz am Ende dieses Gartenraums befindet sich nun “Boule de Neige”. Noch sehr klein und etwas bedrängt von der Eselsdistel. Da muss ich noch Abhilfe schaffen.
Ich konnte nicht widerstehen eine weitere Rose in den Kräuter- und Gemüsegarten zu setzen. Die Kletterrose “Kiss me Kate” darf an einer Seite unseres Viktorianischen Gewächshauses hochklettern und mit ihrem Duft die Würze der Kräuter verfeinern. Noch hat sie keine Blüten angesetzt. Sie ist noch etwas zickig und fand die Reise zu uns vermutlich zu stressig. Deshalb darf sie auch noch etwas Ruhen, bevor sie sich in Schale wirft.
Ich bin froh, dass die Rosen nun ins Blühen kommen. Jetzt geht es schließlich schnurstracks in den Sommeranfang über. Meine Ungeduld hat ein Ende und die Vorfreude ist unglaublich groß. Ich bin schon in keine Gärtnerei mehr gegangen. Zu groß wäre die Gefahr eine bereits blühende Rose zu kaufen. Sobald allerdings die Gartenhütte im Rosengarten steht, gibt es noch einen Rambler, der sein duftiges Gewand darüber werfen darf. Hier braucht es allerdings noch viel Geduld…
Jetzt schaue ich mal, was noch aufgeblüht ist. Jeden Tag wartet eine neue Überraschung auf mich. Ich werde sicherlich nicht umhin kommen, zu berichten. Bis bald.
Dein Sven
2 thoughts on “Rosenträume”
Jeg er vild med dine rosebilleder Især de med det flyvende insekt.
Jeg dyrker ikke roser mere, da jeg syntes, det var et hårdt job med beskæring, vinterdækning, lus, svampesygdomme og meget mere, men når jeg ser dine hvide, pastelfarvede, elegante og sprøde roser, kan jeg næsten svime og fortryde. Duften må være vidunderlig.
Mange hilsener Lisbeth
Hallo Sven, sehr schöne Rosen hast Du, einige davon habe ich auch in meinem Garten. Und dieses Warten kenne ich auch, bei mir hat es noch eine Woche länger gedauert bis sich die ersten Rosensorten bequemten, mir Audienz im Blütenspiegel zu geben. Aber kaum ging es los, war die Freude auch schon vorbei (erst einmal). Aber das habe ich ja gerade in meinem Monatsrückblick beschrieben. Ich hoffe, Du hast an Deiner Rosenpracht uneingeschränkte, nicht wetterbeeinflusste Freude und wünsche Dir eine schöne Restwoche. LG Wurzerl