Samenfestes Saatgut
Ein Gastbeitrag von Lukas Günther
Saatgut findet man bereits seit Anfang des Jahres im Supermarkt. Beliebt sind insbesondere Sorten wie Tomaten, Paprika, Kohlrabi, Gurken und Salate. Dabei fällt nicht jedem auf, dass hinter dem Sortennamen häufig die Bezeichnung „F1“ steht. Dies sind sogenannte Hybridsorten. Doch was genau bedeutet das eigentlich?
Fast alle Gemüsesorten, die wir kennen, kommen in ihrer heutigen Form nicht in der Natur vor. Unser geliebter Grünkohl ist zum Beispiel durch Zucht aus einem Wildkohl entstanden. Doch wie entstehen solche Gemüsesorten und wann ist Saatgut “samenfest“?
Eine Sorte wird als „samenfest“ bezeichnet, sobald die gewünschten Eigenschaften, wie beispielsweise Aussehen und Geschmack, konstant weitervererbt werden.
Dies dauert in der Regel viele Jahre und bedarf einiger Planung. Dabei werden bei Neuzüchtungen Pflanzen ausgesucht, die dem gewünschten Ergebnis entsprechen. Damit keine Inzucht entsteht, werden immer Samen von mehreren Pflanzen gemischt. Dadurch bleibt die Vielfalt in der Genetik erhalten. Die Pflanzen bleiben zwar anpassungsfähig allerdings gibt es innerhalb einer Sorte immer ein paar Pflanzen, die am jeweiligen Standort besser gedeihen als die anderen. Wird dies lange genug wiederholt, werden die Sorten immer stabiler und somit „samenfest“.
Die Züchtung von hybridem Saatgut entsteht hingegen durch das Kreuzen unterschiedlicher Sorten.
Eine F1-Hybridsorte bezeichnet demnach die erste Generation der Nachkommen deutlich unterschiedlicher Elterntypen. In der Natur spricht man von einer wilden Mischung. In der Hybridzüchtung versucht man die Eigenschaften der Elterngeneration gezielt zu verbinden, ohne dass dabei zufällige Mischungen entstehen.
Hybridzüchtungen sind besonders interessant für den kommerziellen Anbau, da hierdurch hohe Erträge, planbare Ernten, kombinierbare Resistenzen, gleichmäßiger Wuchs und Reife möglich sind.
Die Sache hat aber einen Haken. Da sich die einzelnen Pflanzen genetisch ähnlich sind, reagieren sie bei Problemen identisch. Leidet eine Pflanze, leiden alle. Zudem wird dem Saatgut die Reproduktionsfähigkeit genommen, das heißt man kann hybrides Saatgut nicht nachzüchten. Für jede Saison muss dann erneut Saatgut von der Industrie erworben werden. Alte, seltene Sorten und Raritäten (siehe Tomate „Old Yellow Candystripe“) sterben aus! Da sich das Saatgut nicht selbst vermehren lässt, werden nicht nur Hobbygärtner, sondern auch Landwirte immer abhängiger. Sie müssen jedes Jahr neues Saatgut kaufen.
Die Vorteile für einen Kauf von samenfestem Saatgut sind vielfältig.
Größter Vorteil ist, dass man Saatgut von den eigenen Pflanzen wiederverwenden kann, um dieses im nächsten Jahr erneut auszusäen. Die Erträge sind dabei oft so hoch, dass man es sogar teilen kann (siehe Tomate „Primabella“). Außerdem trägt man zur Erhaltung von Sorten bei, die es unter Umständen irgendwann nicht mehr geben könnte.
Viele alte Sorten sind längst nicht nur vom Markt, sondern komplett verschwunden, da sie in der kommerziellen Landwirtschaft nicht genutzt und durch Hybride-Sorten ersetzt wurden. Diese Vielfalt ist gerade im Garten und im Hobbybereich wichtig, da sich samenfestes Saatgut im Laufe der Zeit ganz automatisch an den Garten anpasst. Es sind immer Pflanzen dabei, die besonders gut an einem Standort gedeihen. Sammelt man das Saatgut der „besten” Pflanzen und Früchte, züchtet man Pflanzen, die Jahr für Jahr immer besser an das jeweilige Klima, Boden und an die individuellen Vorlieben angepasst sind.
Hybridsaatgut ist nicht generell schlecht und es ist sicherlich kein Problem, auch F1-Sorten anzubauen.
Bereits der eigene Anbau von Gemüse sollte gefördert werden – egal mit welchem Saatgut. Solltest Du jedoch Interesse an samenfestem Saatgut haben und von dem guten Geschmack und der großen Vielfalt an Sorten profitieren wollen, dann ist auch für Dich die samenfeste Variante eine gute Wahl.
Liebe Grüße,
Euer Lukas von Eigengewächs.com
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Ein Gastbeitrag von Lukas (Werbung ohne Gegenwert):
Lukas betreibt den Internetshop eigengewaechs.com. Dahinter verbirgt sich ein junges Unternehmen, dass ausschließlich mit samenfesten Sorten handelt und sich zudem auf alte und seltene Sorten spezialisiert hat. Er arbeitet gerade an einer eigenen Marke namens „Eigengewächs Saatgut“. Schaut mal bei Lukas vorbei!