
Buchtipp: „Der Garten der Virginia Woolf“
Es gibt Bücher, die einem so ans Herz wachsen, dass man sie nie wieder hergeben würde. So ein Buch möchte ich Dir heute vorstellen. Es trägt den Titel „Der Garten der Virginia Woolf“ und stellt den Garten von „Monks House“ und das Leben der Bewohner Virginia und Leonhard Woolf in einem wunderschönen Bildband vor. Die Verbindung der schönen Gartenbilder mit Geschichten aus dem Leben der Besitzer macht dieses Buch so besonders.

Das Buch beginnt damit, dass die Woolf’s 1919 ein Haus kaufen. Es ist ein einfaches Cottage namens „Monks House“, dass sie aufgrund von gesundheitlichen Problemen Virginias als Rückzugsort und Sommerfrische erstehen können. Die berühmte Schriftstellerin schreibt in einer Kate im Garten viele ihrer Romane. So wird der Garten dreh und Angelpunkt des Paares, die das Haus gerade auch wegen seines schönen Gartens gekauft hatten.

Das Buch beschreibt in mehreren Kapiteln, wie Virginia und Leonhard das Haus und den Garten zu ihrem eigenen, persönlichen Refugium machen. Stück für Stück entstehen verschiedene Gartenräume, die beispielsweise von Auslandsreisen oder anderen Gärten inspiriert sind. Dabei gibt es immer wieder Rückschläge und Tragödien, aber auch viel Herz und Freude. Aus Briefen und Tagebüchern kann vieles rekonstruiert werden. Die Woolf’s und viele ihrer Freunde waren fleißige Schreiber. So verbindet dieses Buch den Leser auf ganz besondere Weise mit den Protagonisten.

Die Autorin Caroline Zoob war dem Garten und Haus zehn Jahre sehr nahe. Sie hatte das besondere Privileg, in dem Haus wohnen zu dürfen. Dabei brachte sie den bis dato eher etwas verwahrlosten Garten wieder in einen Zustand, den auch die Woolf’s geliebt hätten. So konnte sie mit viel Zeit und dem Gespür für die ehemaligen Besitzer nach und nach ein weiteres Kunstwerk schaffen: dieses Buch! Sie hat es auf grandiose Art und Weise geschafft, den Garten und die Erlebnisse der Woolf’s so ineinander zu verweben, dass man nach dem Lesen das Gefühl hat, bei der Entstehung des Gartens dabei gewesen zu sein.

Sowohl Virginia, als auch Leonhard werden von Haus und Garten bis an ihr Lebensende begleitet. Sie waren mit diesem Fleckchen Erde tief verwoben und ihr Geist und Wirken ist dort heute noch spürbar. Eingebettet in einem malerischen Ort namens Rodmell, können der Garten und Teile des Hauses besichtigt werden. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Es ist, als könnten die Besitzer jederzeit wieder durch das Gartenportal schreiten.

Dieses Buch berührt. Man leidet und freut sich mit den Protagonisten. Ist aufgeregt, wenn neue Gartenräume entstehen und traurig, wenn der Band zu Ende gelesen ist. Da das Buch jedoch wunderschöne Fotos bereit hält, kann man es jederzeit wieder heraus holen und einfach nur die Bilder betrachten. Oder man macht es wie ich und liest es immer mal wieder.
Wer Lust auf Garten und interessante Menschen aus der britischen Geschichte hat, liegt mit diesem Buch genau richtig. Vielleicht hast Du es sogar schon im Regal stehen? Über Deine Meinung würde ich mich sehr in den Kommentaren freuen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Dir,
Dein Sven.
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Buchtitel (Werbung ohne Gegenwert):
Zoob, C. & Arber, C. (2013): Der Garten der Virginia Woolf. Deutsche Verlagsanstalt: München.
Weiterführende Links (Werbung ohne Gegenwert):
Hier findest Du meinen Gartenbesuch in „Monks House“.
Hier geht es zu „Monks House“.
Hier geht es zur „Deutschen Verlagsanstalt“ DVA in der das Buch erschienen ist.
2 thoughts on “Buchtipp: „Der Garten der Virginia Woolf“”
Hi Sven,
Da kann ich dir voll zustimmen! Dieses Buch besitze ich schon seit einigen Jahren und habe es auch schon mehrmals gelesen. Es ist definitiv eins meiner liebsten Gartenbücher. An langen Winterabenden kann man da wunderbar schmökern, die tollen Fotos betrachten und sich ein bisschen hineinträumen.
Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
dankeschön für Deinen Kommentar. Ich finde auch, dass dieses Buch zu den besten Gartenbüchern gehört. Man merkt sehr deutlich, dass die Autorin viele Jahre in diesem Garten lebte und ihn liebevoll gepflegt hat. Das spürt man auch überall im Buch. Mir geht es wie Dir: ich hole es auch immer mal wieder raus.
Liebe Grüße,
Sven.