Experiment Topinambur
Topinambur ist eine Knolle, ähnlich der Kartoffel. Sie soll wie eine Artischocke schmecken, blüht wunderbar gelb, ähnlich der Staudensonnenblumen und kann gut drei Meter hoch werden. Ich hatte noch nie einen Berührungspunkt mit dieser Knolle. Vielleicht finde ich es deshalb so spannend sie anzubauen.
Zuerst wollte ich die Knolle im Supermarkt besorgen, doch dann fand ich sie in einer Staudengärtnerei. Mehrere kleine Knollen waren bereits getopft und vorgetrieben. Ich habe zwei Töpfe mitgenommen, da ich noch nicht wusste, wieviel der Knollen darin gepflanzt waren. Damit das wuchernde Gewächs nicht den ganzen Garten einnimmt, habe ich mir schöne Pflanzsäcke besorgt. In Schwarz nehmen sie die Wärme der Sonnenstrahlen gut auf.
Topinambur pflanzt man am Besten Anfang April bis Mitte Mai oder im Herbst. Die Knollen sind winterhart und treiben bei der Herbstpflanzung erst im nächsten Jahr aus. Wer sie direkt ins Beet pflanzen möchte, sollte eine Wurzelsperre einbauen. Sonst wandert sie durch den ganzen Garten. Zumindest wenn man nicht alle Knollen nach der Ernte entfernt.
Ich habe die vorgetriebenen Wurzeln vorsichtig vereinzelt und ca. vier Stück in jeden Pflanzsack gesteckt. Die verwendete Gemüseerde habe ich mit organischem Dünger angereichert. Nach oben hin ist noch Platz für mehr Erde, damit ich die Jungpflanzen anhäufeln kann. Damit sollen sie noch mehr Knollen bilden.
Die Pflanzsäcke stehen im Halbschatten. Im Sommer werden die hohen Pflanzen jedoch in voller Sonne stehen. Je sonniger, umso mehr Knollen werden gebildet. Sie werden sicherlich mit ihrem sonnigen Charakter den Kräuter- und Gemüsegarten bereichern. Vielleicht lassen sie sich sogar gut als Schnittblumen verwenden. Für mich ist es ein Experiment auf ganzer Linie. Vom Anbau bis zum Teller werde ich mich dieses Jahr überraschen lassen.
Jetzt müssen sie erst einmal wachsen und gedeihen. Ich freue mich auf Deine Begleitung. Gerne darfst Du Tipps und Ideen in den Kommentaren hinzufügen.
Update 21.06.21:
Die Topinambur sind gut gewachsen. Allerdings habe ich das ganze Projekt bereits verloren gehen sehen. Im Mai und Anfang Juni hatte es so sehr geregnet, dass Schneckenhorden über die Beete gewandert sind. Ich kam mit dem Absammeln nicht mehr hinterher. Die Topinambur standen hoch im Kurs und die etwas schattiger stehenden, waren schon fast abgefressen. Doch dann kam die Hitzewelle und die Pflanzen waren gerettet. Im Moment trauen sich kaum Schnecken ins Grün.
Zwei Mal habe ich die Pflanzen noch angehäufelt, damit sie auch viele Knollen produzieren. Der Pflanzsack, der etwas mehr im Schatten steht, hat noch kleinere Pflänzchen. Der Pflanzsack in der Sonne ist Wachstumssieger. Jetzt warte ich allerdings erst einmal auf die Blüten. Mal schauen, ob man sie als Schnittblumen verwenden kann. Das wäre super.
Liebe Grüße,
Sven.
3 thoughts on “Experiment Topinambur”
Interesting project. And very interesting plant sacks. I have never seen anyting like them.
Lisbeth
These plant sacks are new to mee, too. I found them in a internet shop. You can get three different sizes. This is the middle sized. I will use the big ones to let the tulips dry. I hope they will be right for this use. I send you a lot of greetings to the north.
Sven.
Dass Topinambur “wie Artischocken” schmecken, kann ich nciht bestätigen. Nicht mal von weitem ähneln sich die Geschmäcker, Topinambur hat einen ureigenen Geschmack, völlig unverwechselbar – es gibt nichts, was ähnlich schmecken würde.
Wir haben sie seit langem im Garten, den wir gerne etwas “wild” entwickeln lassen – Wurzelsperre also nur zum Nachbarn hin. Bisher sind die Topinambur ca. 1,50 Meter weiter gewandert. Dafür wird der ursprüngliche Standort “verlassen”, dort werden sie nicht mehr hoch, wir rupfen sie aus und haben jetzt etwas anderes dorthin gepflanzt.
Küchentechnisch ist mir die Verarbeitung zu etwas anderem als Suppe zu mühdam geworden. Dafür muss man sie nur genügend lang kochen und kann das Innere dann einfach heraus drücken. Gemischt mit einem Kartoffelanteil eine tolle Suppe!