Knoblauch stecken
Knoblauch gehört für mich zu der Sorte Gemüse, das immer im Haus sein muss. Es passt einfach zu allem! Gemüsegerichten verleiht es den nötigen Pfiff, Fleisch wird schmackhafter und Soßen schmecken erst richtig rund. Vor allem die italienische Küche profitiert von dem Zwiebelgemüse. Die berühmten Spaghetti “aglio e olio” benötigen nicht viel, um den Gaumen zu locken. Lediglich Olivenöl und Knoblauch machen die Nudeln zu einem Erfolg der kulinarischen Geschichte. Warum also nicht Knoblauch selbst anbauen?
Da ich keinen großen Gemüsegarten habe, muss ich meine Anbauflächen gut nutzen. Deshalb habe ich mir erst einmal überlegt, wo ich das Zwiebelgemüse anbauen möchte. Ich erinnere mich, dass ich vor ein paar Jahren Knoblauch zwischen Erdbeeren gepflanzt hatte. Die beiden sind wunderbare Partner, denn Knoblauch hilft gegen Grauschimmel (Botrytis), von dem die Früchte der Erdbeeren zu gerne befallen werden. Zudem stehen die Erdbeerpflanzen im Hochbeet und die Erde darin ist schön locker und humos. Ein absoluter gewinn für den Knoblauch, der sich in solcher Erde besonders wohl fühlt.
Es gibt zwei gute Pflanztermine für den Knoblauch. Der eine ist im Herbst und sollte frostfrei von September bis November stattfinden. Eine weitere Möglichkeit Knoblauch zu pflanzen ist das Frühjahr. Von Mitte Februar bis Mitte April kann problemlos gesteckt werden. Beide Termine haben ihre Vor- und Nachteile. Im Herbst hat das Zwiebelgewächs mehr Zeit zu wachsen, bis es geerntet wird. Daher werden die Zwiebeln größer, als bei den im Frühjahr gepflanzten. Allerdings ist bei der Ausbringung im Herbst die Gefahr größer, dass die Pflanzen durch Krankheiten oder sonstige Einflüsse geschwächt oder zerstört werden. Je kürzer die Anbauphase ist, umso weniger die Gefahr, dass das Gewächs schaden nimmt.
Pflanzen kann man sowohl Zehen, als auch Bulbillen. Bulbillen sind die “Samen” des Knoblauch und reifen am Ende des Stiels heran. Als Minizwiebelchen dienen sie zur Pflanzung von neuem Knoblauch. Es ist aber auch möglich, einen Knoblauch in seine Zehen zu zerlegen und anschließend zu pflanzen. Bulbillen wachsen oft zu größeren und gesünderen Zwiebeln heran, aber auch das Pflanzen von Zehen macht Sinn. In den Gärtnereien bekommt man oft ausgereifte Zwiebeln zum Anbau. Bulbillen werden eher weniger zum Kauf angeboten. Sie bilden sich im ersten Jahr nach der Pflanzung und können dann zur weiteren Vermehrung entnommen werden.
Die Zehen oder Bulbillen werden in humose, lockere Erde gesteckt. Die Pflanztiefe beträgt zwei bis drei Zentimeter. Zu beachten ist, dass sich der Zwiebelboden, an dem sich die Wurzeln entwickeln, unten befindet. Ich habe sie in einem Abstand von zehn bis fünfzehn Zentimeter zwischen die Erdbeeren gesteckt. Dort können sie in Ruhe wachsen und die Erdbeeren vor Grauschimmel beschützen. Da ich keine Bulbillen habe, habe ich mir ganze Zwiebeln besorgt und sie in einzelne Zehen geteilt. Von Speiseknoblauch aus dem Supermarkt rate ich eher ab. Hier kann es sich auch um einen nicht frostharten Knoblauch handeln, der besonders bei der Anzucht über den Winter kaputt zu gehen droht.
Geerntet wird der Knoblauch Mitte Juli, wenn sich die Blätter verfärbt haben und eingezogen sind. Dann ist er reif. Er wird ausgegraben und einige Tage kühl, dunkel und trocken aufgehängt. Erst dann halten die einzelnen Zehen zusammen und der Knoblauch wird lagerfähig. Sollten die Zwiebeln noch zu klein sein, kann man die gesamte Knolle im Herbst wieder pflanzen. Im nächsten Jahr hat sie dann eine stattliche große erreicht. Wer allerdings zufrieden mit der Ernte ist, kann sie nun sechs bis acht Monate im Keller lagern.
Dem Nudelgericht “aglio e olio” steht nun nichts mehr im Wege. Spätestens Ende Juli kommt der Gaumenschmaus auf den Tisch. Für was verwendest Du den Knoblauch gerne? Hast Du ihn auch schon angebaut? Über einen Kommentar am Ende dieses Artikels würde ich mich sehr freuen.
Viel Spaß beim Pflanzen wünscht Dir,
Dein Sven.
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One thought on “Knoblauch stecken”
Was für ein wunderbares Refugium Du Dir geschaffen hast! Danke, dass Du es mit uns teilst. Sehr inspirierend. Liebe Grüße und alles Gute, Andrea