Schattengarten Makeover
Unser Schattengarten hatte in den letzten Jahren viele unterschiedliche Gesichter. Er war bereits vor dem großen Gartenumbau recht ansehnlich und führte zu vielen Gesprächen mit Passanten, die immer wieder gerne an unserem Garten vorbeigingen. Damit auch die schönen vergangenen Tage dieses Gartenraums nicht in Vergessenheit geraten, möchte ich die Zeit, seit dem Einzug in Lissie’s Haus, noch einmal Revue passieren lassen.
Alles auf Anfang
Das erste Bild aus dem Schattengarten ist eine Aufnahme aus einem Beet, dass das Ende dieses Gartenraumes zur Garageneinfahrt markiert. Ich hatte zu Beginn der Renovierungsarbeiten des Hauses unsere Stauden aus dem alten Garten in dieses Beet gesetzt. Es war bereis März und ich wollte die Stauden noch vor dem Austrieb in das neue Beet bringen. So hatten sie vor dem Sommer genug Zeit zum Einwachsen.
Das große Beet des damaligen Vorgartens war mit einer riesigen Tuja bepflanzt und beherbergte noch zwei weitere Gehölze: einen zur Kugelform geschnittenen Buchs und eine ebenfalls zur Kugelform geschnittene Hainbuche. Der Rest war mit vergreisten Heidepflanzen bestückt, die den größten Teil dieses Beetes ausmachten. Die Heide musste jedoch weichen, um für die weiß blühenden Stauden aus dem vorherigen Garten Platz zu machen.
Erste Veränderungen
Sonst gab es in diesem Gartenraum nur Rasen. Ein in dieser Siedlung üblicher Jägerzaun umschloß das Grundstück zur Straße hin. Ein paar Jahre blieb dieser Zustand bestehen, bis wir im Sommer 2017 unser Haus von außen renovieren ließen. Ein Teil des Zaunes musste damals für die Renovierungsarbeiten entfernt werden. Da der Zaun insgesamt in keinem guten Zustand war, entschieden wir uns ihn gänzlich zu entfernen und durch einen Staketenzaun zu ersetzen. In diesem Zuge musste auch die zu groß gewordene Tuja entfernt werden.
Die Fertigstellung der Außenrenovierung war auch der Startschuss für die Gartenrenovierung. Wir begannen Wege und Beete im hinteren Gartenbereich, dem heutigen Senkgarten, zu entfernen. Die vielen Stauden, die dort in den letzten Jahren ihren Platz gefunden hatten, mussten nun nach vorne geholt werden. Deshalb habe ich im Rasen des Schattengartens ein Inselbeet angelegt, dass den Großteil der Stauden aufnehmen konnte. Dieses Beet wurde während der nächsten zwei Jahre zu einem richtigen Hingucker im Vorgarten.
Nachdem wir hinter dem Haus viel werkelten und dort eher Braun als Grün das Bild beherrschte, versuchte ich den Vorgarten als Ausgleich zu gestalten. Immer mehr Ideen wurden verfolgt und immer mehr Pflanzen zogen in unseren damaligen Vorgarten. Die Pflanzen blühten fast vollständig in Weiß, nur durchbrochen von dem Rosa der Fingerhüte und dem zarten Violett der Hosta Funkien.
Zarte Blüten, saftiges Grün und der markante Staketenzaun bestimmten damals das Bild des Vorgartens. In den zwei Jahren, in denen dieser Gartenraum bestand, ist ein unglaublicher Blütenreichtum entstanden, der auch gerne von Insekten aller Art besucht wurde. Selbst durch den Staketenzaun schoben sich die Blüten, wie auch die vom Muskatellersalbei, der prompt von einer Holzbiene besucht wurde. Das wilde Leben im Garten hatte sich innerhalb kürzester Zeit vervielfacht.
Große Gartenrenovierung
Doch dann ging es los. Im Jahr 2019 konnte der große Umbau zu seinem vorläufigen Ende gebracht werden. Die Stauden mussten wieder raus und machten Kurzurlaub in Plastikwannen in der Garage, während schweres Gerät den Garten auf den Kopf stellte. Der kleine Weg an der Hauswand entlang wurde neu gepflastert und ein zweiter Weg, mit kleiner Terrasse entstand mitten im neu benannten Schattengarten.
Viele der Stauden, die in der Garage zwischengelagert wurden, konnten nach ein paar Wochen wieder zurück ins Beet. Dieser Gartenraum hat die meisten der Stauden wieder aufgenommen und nur wenige neue zogen mit ein. Andere durften noch ins Double Border ziehen. Hier gab es im Grunde genommen keinen Pflanzplan, sondern nur die Option möglichst viele der vorherigen Schattenpflanzen aufzunehmen. Umso verwunderlicher ist es, wie der Garten heute aussieht.
Im Frühjahr 2021 blühen hier Tulpen der Sorte “White Parrot” in üppigster Fülle. Sie füllen die Lücken zwischen Waldgeisbart, Astrantien und Co. und verzaubern diesen Bereich in einen frischen, frühlingshaften Gartenraum. Besonders schön ist auch die Wolfsmilch, die üppig ihre Blüten präsentiert. Bald gehen noch verschiedene Pfingstrosen auf, die sich am Zaun entlang bereits in die Höhe strecken.
Im Jahr zuvor war der Sommerflor bereits wunderschön gewachsen: Die Ballhortensie Annabel strukturiert das Beet an mehreren Stellen. Dazwischen zieren Funkien und Astrantien das Beet, bis im Spätsommer Dahlien das Bild bestimmten. Der Garten zeigt sich hauptsächlich in Weiß, aber hier und da blüht es in Pastellrosa oder -violett. Eine Reminiszenz an die Bepflanzung vor der Renovierung.
Der Schattengarten ist noch nicht fertig. Der kleine Sitzplatz wird noch teilweise mit einem Backsteinmäuerchen umgeben, auf dem man sitzen kann. Darüber soll ein Metallgestell angebracht werden, dass Raum für Höhe schafft. Kletterpflanzen dürfen sich daran emporschwingen. In der Flucht des Weges ist noch ein kleiner Brunnen geplant. Leider machte uns dieses Jahr das schlechte Maiwetter einen Strich durch die Rechnung und wir konnten damit noch nicht beginnen. Spätestens in den Sommerferien wollen wir loslegen.
Heuer sind pastellfarbene Dahlien in den Schattengarten gezogen. Wenn die Schnecken nicht alles fressen, wird es damit eine kleine optische Veränderung geben. Im Moment sieht es allerdings nicht gut aus. Das nasse Wetter lässt sie zu Hunderten ausschwärmen. Es braucht jetzt unbedingt viel Sonne und Wärme, dass die Dahlien schneller wachsen. So bleibt es spannend – im Schattengarten!
Auf dass die Sonne das Regiment übernimmt.
Liebe Grüße,
Dein Sven.
2 thoughts on “Schattengarten Makeover”
Wow, eine Veränderung, die du wunderschön porträtiert hast, lieber Sven.
Ich bin beeindruckt, wie toll ihr eure Pläne umgesetzt habt.
Ich wünsche dir einen schönen Abend – lieben Gruß, Marita
Lieber Sven,
was für eine tolle Entwicklung Euer Schattengarten im Laufe der Jahre genommen hat! Und Du beschreibst diese wirklich so anschaulich, dass selbst ich mit fehlendem räumlichen Vorstellungsvermögen mitkomme. Was für ein Gewinn nicht nur für Euch, sondern auch die Nachbarn und die Natur….
Sommerlich warme Grüße aus dem Norden,
Gabriele