…und alles war gut.
Die Sonne steht tiefer, das Licht wird weicher und die Stauden geben noch einmal alles.
So langsam geht auch mir die Puste aus. Nicht, dass ich nicht mehr gerne im Garten bin. Nein, dass ist es nicht. Aber die Vergänglichkeit, die sich so langsam in den Garten schleicht, macht auch mich müde. Es ist, als ob es langsam Abend wird und man froh und glücklich über den Tag zur Ruhe kommt.
Das erste Jahr im neu gestalteten Garten war ein Erlebnis. Vieles ist besser gewachsen, als erwartet. Manches brauchte viel Arbeit, anderes entwickelte sich ohne großes Zutun. Noch ist der Garten reich. Die Gurken winden sich eifrig durch das Gewächshaus, die letzten Tomaten erröten und die Pflanzen sind auf der Zielgerade zum Gewinn des “Blütenreichtums des Jahres”.
Man merkt nun deutlich, dass alles mit letzter Kraft geschieht. Die Sonne spendet nicht mehr so viel Energie, sie ist verbraucht und die Lebensaufgaben sind erfüllt.
Auch ich bin etwas müde von der vielen Gartenarbeit und habe oft keine Lust mehr. Noch genieße ich die letzten lauen Abende. Pflanze die letzten Zweijährigen und warte auf die Zwiebelblumenlieferung, deren Pflanzung das Gartenjahr abschließen wird.
Auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich es nach Weihnachten kaum noch abwarten kann wieder im Garten zu werkeln, so brauche ich nun die Ruhe. Ich bin Stolz auf die Beete, wie die Pflanzen gewachsen sind und wie das Konzept aufging. Im Kopf sind die Änderungen und Projekte für das nächste Jahr fest verankert.
Bald kann ich die Gartensendungen ansehen, die ich über das Gartenjahr hindurch verpasst habe. Auch Gartenbücher liegen schon bereit. Endlich wieder lesen! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge erwarte ich den Winter.
Jetzt heißt es ausruhen und Kraft sammeln. Stolz sein und genießen, bevor die Aufregende Zeit der Vorfreude und Planung wieder beginnt. Jetzt kann man erst einmal sagen: “…und alles war gut”.
Genieße die Zeit der Ruhe und Vorfreude,
Dein Sven