Viele Gärten wirken im Winter braun, öde und traurig. Kein Wunder, dass man zu dieser Jahreszeit selten Menschen in ihren Gärten trifft. Ich halte mich das ganze Jahr über gerne im Garten auf, auch wenn dies im Winter aufgrund der Kälte etwas weniger wird. Trotzdem ist meine Oase weiterhin attraktiv und strahlt einen gewissen Winterzauber aus. So ist es kein Wunder, dass dort trotz der kalten Jahreszeit heiße Suppe auf der Terrasse gelöffelt oder im Schneetreiben in geselliger Runde Glühwein geschlürft wird. Der Garten lädt dazu ein und verzaubert mit seinem Charme sowohl seine Gäste, als auch seine Bewohner. Damit Dir das auch in Deinem Garten gelingt habe ich acht Tipps für Dich, die den winterlichen Charme in Deinen Garten bringen. Lass uns also durch den Garten gehen und mit einer Checkliste dem Winterzauber den Weg ebnen!

Ordnung schaffen

Sobald die Blätter gefallen und die Stauden eingezogen sind, gibt der Garten preis, was sich noch während der Vegetationsperiode verstecken ließ. In den Beeten entdecke ich Plastiktöpfe, die ich beim Pflanzen zwischen dem Grün vergessen habe. In einer Ecke habe ich alles, was ich gerade nicht gebrauchen aber zukünftig noch nützlich sein könnte, hingeworfen. Dort liegen nun Bambusstäbe, Tontöpfe, Staudenstützen aus Metall und noch vieles mehr. Hier und da stehen noch Töpfe mit verhungerten Sommerblumen und der Wind hat das eine oder andere Stück Müll in meine kleine Oase geweht.

All dem wird nun ein Ende gesetzt! Damit der Garten auch im Winter attraktiv aussieht, müssen Töpfe, Staudenstützen und Co. aufgeräumt sein. Jetzt ist die richtige Zeit, um den Garten auf Vordermann zu bringen. Deshalb heißt es nun Müll sammeln, trennen und entsorgen. Brauchbares kann gereinigt und aufgeräumt werden. Was nicht im Garten bleiben soll, wird ins Haus geräumt. So ist es nicht Wind und Wetter ausgesetzt und die Lebensdauer wird verlängert. Für Töpfe und dekorative Elemente habe ich weitere Ideen, die Du in den nächsten Tipps findest. Damit ist Dein Garten wieder schön aufgeräumt und der erste Punkt auf der Winterzauber-Liste kann abgehakt werden.

Töpfe bepflanzen

Der zweite Punkt auf der Winterzauber-Liste mag so manchen Gartenfreund überraschen, denn nicht nur im Frühjahr, Sommer und Herbst werden Blumentöpfe bepflanzt, sondern auch im Winter! Nun kommen die Töpfe mit den abgestorbenen Sommerblumen dran! Bei mir gibt es jedes Jahr einen winterlichen Topfgarten, der zur Weihnachtszeit noch weiter dekoriert und aufgehübscht wird. Gerade zu dieser Zeit, in der nur wenig im Garten blüht, braucht es Töpfe die mit wintergrünen und winterblühenden Pflanzen bestückt sind. Ein Muss sind Christrosen, aber auch die Scheinbeere oder die Stacheldrahtpflanze gehören zur typischen winterlichen Kollektion. Die Stacheldrahtpflanze ist zwar nicht winterhart, bleibt aber den ganzen Winter über attraktiv – und darauf kommt es an! Wer den Geldbeutel etwas entlasten möchte, überlegt bereits bei der der Bepflanzung der herbstlichen Topfarrangements, solche Pflanzen zu nutzen, die auch den Winter über attraktiv bleiben. Dann muss der herbstliche Topfgarten nur noch wenig umgestaltet werden.

Töpfe dekorieren

Bei mir landen neben Sommerblumen auch Stauden in Töpfen. Stauden sind Pflanzen, die sich im Winter mehrheitlich in den Boden zurück ziehen und erst im Frühjahr wieder ergrünen. Man braucht diese Töpfe nur einmal bepflanzen und hat dann jedes Jahr wieder ein schönes Topfarrangement. Im Winter ist allerdings nur die braune Erde zu sehen. Dann wirken die Töpfe trostlos. Damit das nicht so bleibt, dekoriere ich sie mit Moos und anderen Materialien aus dem Garten. Das können Zapfen, Samen, Früchte oder getrocknete Blüten und Blätter sein. Damit entstehen schön dekorierte Töpfe, die zur Weihnachtszeit zusätzlich mit Sternen oder Lichtern bestückt werden können. Man kann die Töpfe zudem mit Jute, Filz oder Stoff ummanteln. Das sieht auch bei Töpfen mit wintergrünen Pflanzen extrem gut aus! Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Ummantelung empfindliche Pflanzen zusätzlich vor Frost schützt. So arrangiert, ist der Garten wieder etwas näher an den nahenden Winterzauber heran gerückt und der nächste Punkt kann von der Liste gestrichen werden.

Sitzplätze arrangieren

In meinem Garten gibt es neun Sitzplätze und diese betreffen den nächsten Punkt auf der Winterzauber-Liste. Ich sehe oft, dass Tische und Stühle im Winter ins Haus gebracht werden. Das finde ich im Sinne des Winterzaubers sehr schade, denn so kann das winterliche Gartenleben nur noch eingeschränkt stattfinden und auch der Garten selbst wirkt nach dem Wegräumen unglaublich leer und trostlos. Natürlich verstehe ich, dass man das Mobiliar vor Frost und Kälte schützen möchte. Trotzdem sollte man sich überlegen, ob auch wirklich alles weggeräumt werden muss. Deshalb macht es Sinn, nur empfindliche Möbel ins Haus zu bringen und sich bereits im Vorfeld Gartenmöbel zuzulegen, die gut das ganze Jahr über draußen bleiben können. Dann wirkt der Garten viel belebter und einladender. Wenn dann noch Winter- oder Weihnachtsdekoration oder schön bepflanzte winterliche Schalen darauf arrangieren werden, sieht der Garten auch im Winter attraktiv aus und man spart sich die lästige Arbeit des hin und her Schleppens.

Dekorieren

Etwas Dekoration schadet auch dem winterlichen Garten nicht. Gerade zu dieser Zeit hat der Garten etwas Verschönerung nötig – besonders dann, wenn die Blütenfarben fehlen. Als Dekoration kann alles mögliche genutzt werden. Es beginnt mit einem attraktiv aussehendem Möbelstück, geht über Figuren und Objekte und endet bei floristischen Kreationen, wie Gestecke, Sträuße oder Kränze. Damit können selbst die dunkelsten und ödesten Gartenecken unkompliziert aufgewertet werden. Besonders zur Weihnachtszeit nutze ich typische Gegenstände, wie Metall- oder Holzsterne, Glaskugeln und winterliche Pflanzen, damit das Fest in den Garten ziehen kann. Natürlich darf auch die festliche Beleuchtung nicht fehlen, die einen dunklen Garten zu einem mystischen Ort macht. Eine dezente Lichterkette in einem floristischen Arrangement ist auch dann noch in Szene gesetzt, wenn es früh dunkel wird. So hat man länger etwas davon und wieder ist man dem Winterzauber etwas näher gekommen.

Wintergrüne Pflanzen

Wenn der Garten auch im Winter attraktiv bleiben soll, braucht es immergrüne Pflanzen, denn die meisten Einjährigen, Stauden und Laubgehölze, die in unseren Breitengraden gedeihen sind Laubabwerfend, sich zurückziehend oder sterben ganz über den Winter ab. So können sie ihr attraktives Grün dem Winter nicht zur Verfügung stellen. Deshalb braucht der Garten wintergrüne Glanzpunkte! Hierzu gibt es eine Reihe von schönen Pflanzen: Efeu, wintergrüne Klematissorten, viele Nadelbäume, Eibe, Stechpalme, Christrosen, Bambus, Geißblatt, Kriechspindel, Kirschlorbeer, Thuja, Buchs, Kleinblättriges Immergrün, Lavendel und viele mehr! Damit der Garten im Winter attraktiv bleibt, solltest Du in regelmäßigen Abständen Immergrüne pflanzen. So ist der winterliche Garten nicht komplett kahl und leer, sondern mit interessanten Hinguckern bestückt. Das macht Lust in den Garten zu gehen. Dabei sollten sowohl hohe Pflanzen, wie Bäume und Sträucher Verwendung finden, wie auch niedrig wachsende Stauden. Der nächste Punkt kann so von der Winterzauber-Liste gestrichen werden.

Formschnittgehölze

Innerhalb der wintergrünen Pflanzen gibt es auch solche, die schnittverträglich sind und damit besonders gut in Form geschnitten werden können. Sie sind meist geometrisch geformt, wie Kugeln, Quadrate oder Zylinder, aber auch ausgefallenere Figuren, wie Tiere, Gebrauchsgegenstände oder Menschen sind möglich. Der Fantasie sind beim Gestalten solcher Formschnittgehölze keine Grenzen gesetzt! In der Regel nutzt man für diese Art der Gartengestaltung Sträucher oder Bäume, wie Eibe, Buchs, Stechpalme, Lorbeer, etc. Aber auch immergrüne Kletterpflanzen können an einem geformten Gerüst entlangwachsen und so eine Figur entstehen lassen. Diese Art der Gartengestaltung lässt nicht nur das Grün zur geltung kommen, sondern weckt zudem das Interesse durch die besondere Form. Ein weiterer Aspekt, der den Garten dem Winterzauber näher bringt. Auch hier kann das Häkchen gesetzt werden.

Staudenskelette

Im Herbst habe ich oft keine Lust mehr für Ordnung in den Beeten zu sorgen. Dann lasse ich die abgestorbenen Stauden einfach im Beet stehen. Mittlerweile weiß ich, dass das nicht nur meiner “Herbstfaulheit” entgegenkommt, sondern auch dem Naturschutz dient. An und in den abgestorbenen Pflanzenteilen überwintern eine Menge Insekten. Unter anderem auch viele Nützlinge, die im Frühjahr sofort wieder den Garten bevölkern können. Zudem fressen die Vögel nur zu gerne die Sämereien der Pflanzen und ihr Speisezettel erfährt so eine Erweiterung. Daneben ist es ein unglaublich schönes Naturschauspiel, wenn der Raureif die Staudenskelette überzieht. Dann ist alles weiß und glitzert wunderschön in der Sonne. Wenn das kein Winterzauber ist! Auch bei Schnee bringen die Pflanzenreste Struktur in den Garten. Deshalb sind Staudenskelette im Winter auch ein optisches Muss im Beet. Wie öde sieht dagegen eine leere Fläche aus? Somit ist der nächste Punkt abgehakt.

Die Checkliste ist geschafft und der Winterzauber zieht nun auch in Deinen Garten. Ich bin gespannt, ob Du nach dem verzaubern Deines winterlichen Gartens häufiger draußen anzutreffen bist? Vielleicht hast Du noch weitere Tipps für den Winterzauber? Ich freue mich über jeden Kommentar und wünsche Dir eine schöne Adventszeit,

Dein Sven.

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