Was grünt denn da?

Akelei (Aquilegia)

Sie ist für mich die bezauberndste Staude, die es gibt. Die Akelei umgibt etwas Märchenhaftes. Wenn es Feen oder Elfen geben sollte, dann lassen sie hier ihre zarten Kleider heranwachsen. Jede Blüte sieht wie ein Ballkleid aus. Auf ihren langen Stängeln tanzen sie elegant im Wind des Frühlings, als ob sie um ihre Träger werben würden. Das tolle ist, dass Akeleien total unkompliziert sind. Sie wachsen fast überall, ob in der Sonne oder im Schatten, unter Gehölzen oder an einer freien Fläche, im Beet oder in den Fugen von Trittsteinen. Auch scheuen sie keine Liaison mit ihren Artgenossen und erzeugen dadurch die buntesten Nachkommen, die man sich vorstellen kann. Deshalb blüht die Akelei bei mir in jedem Beet.

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Die Akelei kommt in Mitteleuropa und hier in Deutschland vor allem südlich mit ihrer Wildform Aquilegia vulgaris oder ihrer alpinen verwandten der Schwarzvioletten Akelei Aquilegia atrata vor. Die vulgaris blüht wunderschön blau und die atrata in einem dunklen Weinrot oder Violet. Beide sind bedeutende Raupenfutterpflanzen, die sieben heimische Schmetterlingsarten in ihrer Kinderstube versorgen können. Drei davon sind sogar allein auf die Akelei spezialisiert. Das macht sie gerade für Schmetterlinge bzw. deren Raupen besonders attraktiv. Aber auch Wildbienen und Schwebfliegen mögen sie. So tragen vor allem die Wildformen für eine Artenvielfalt in Deinem Garten bei. Sorten, die aus heimischen Wildformen entstanden sind, sind ebenfalls wertvoll für unsere Fauna und scheinen eine ähnliche Anziehungskraft auf die Insektenwelt zu haben.

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Heimische Arten und daraus entstandene Sorten sind meist blau, violett, weinrot oder weiss. Arten und Sorten, die aus dem amerikanischen Kontinent stammen, bringen Gelb- und Rottöne mit. Sie haben meist einen längeren Sporn, als unsere heimischen Sorten, da sie in ihrer Heimat oft von Kolibris mit Hilfe derer langen dünnen Schnäbeln bestäubt werden. In meinem Garten beobachte ich, dass solch langspornige Akeleien von unseren heimischen Hummeln mit kurzem Rüssel am Ende des Sporns aufgebissen werden, damit sie an den leckeren Nektar gelangen. Sie scheinen sich schon gut auf die Fremden eingestellt zu haben. Leider tragen sie damit nichts zur Bestäubung bei. Akeleien halten generell viel Nektar bereit. Die Pollenausbeute ist hingegen mittelmäßig.

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Akeleien mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte stets feucht sein, aber nie zu Staunässe neigen. Das mögen sie gar nicht! Alpine Arten und Sorten können auch etwas trockener stehen. Da sie in allen Teilen giftig sind, halten sich Schnecken bei der Akelei eher zurück! Auch andere Schädlinge kommen eher selten vor. Deshalb bietet sich die Akelei auch für Gärten an, die gerne von Schnecken heimgesucht werden. Die Blütezeit der Akeleien beginnt im Mai und dauert in der Regel bis in den Juni hinein. Wenn man Verblühtes regelmäßig ausknipst, schiebt sie aus den Blattachseln der Blütenstängel häufig noch einmal Blüten nach. Auch wenn Du sie radikal nach der Blüte bodennah abschneidest, bilden sich im Spätsommer noch einmal Blüten nach. Dabei solltest Du die alten Blätter mit abschneiden. Sie neigen dazu Krankheiten zu bekommen und werden gerne gelb. Auch deshalb macht ein Rückschnitt nach der Blüte Sinn.

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Akeleien zu vermehren ist kein Hexenwerk – um beim Thema Märchen zu bleiben! Sie versamen sich gerne selbst und kreuzen sich mit allen ihren Arten und Sorten, so dass sie in den wildesten Blütenformen und -farben variieren. Das macht es manchmal kompliziert! Denn wenn Du Deine Akeleien sortenrein haben möchtest, ist das extrem schwierig. Am besten kaufst Du sie beim Gärtner und eliminierst oder verschenkst die Nachkommenschaft, oder Du bestäubst sie gezielt selbst. Bedenke, dass sie Lichtkeimer sind! Als ich einen rein weißen Garten hatte, habe ich immer abgewartet, bis die neuen Akeleien zu blühen begonnen haben. Kam eine andere Farbe als Weiß heraus, sind sie in andere Gärten umgezogen. Über die blumigen Geschenke haben sich viele Gartenbegeisterte gefreut und so blühen viele meiner Hybriden in den Gärten von lieb gewonnenen Menschen.

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  1. Name: Akelei (Aquilegia)
  2. Blütenfarben: weiss, rosa, blau, gelb, rot, orange, braun, lila,… und in verschiedenen Farbmischungen und -nuancen
  3. Blütezeit: je nach Sorte von Mai bis Juni oder Mai bis Juli
  4. Höhe: je nach Sorte zwischen 15 bis 80 cm
  5. Licht: sonnig bis halbschattig
  6. Boden: frisch bis trocken
  7. PH-Wert: basisch/kalkhaltig
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Im Frühjahr dominieren die Akeleien meinen Garten und ich liebe es, wie sie über allem tänzeln, dass noch nicht zur Blüte gekommen ist. Die Akeleien sorgen in dieser Zeit für den ganz großen Auftritt und überlassen nach der Blüte den anderen Stauden das Feld. Es macht ihnen noch nicht einmal etwas aus, wenn sie für ein paar Wochen im Blättermeer der Begleitpflanzen untergehen. Akeleien zeigen sich mit seerosen- oder rosettenartigen Blüten, in allen möglichen Farben und Farbspielen, auf langen oder kurzen Stängeln. Für jedes Farbschema und jede Höhenstaffelung gibt es die richtige Akelei. Zudem gibt es die bereits genannten heimischen Sorte, die auch den Naturgarten glücklich machen. Es gibt sie also für jeden Geschmack!

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Aus meiner Sicht ist die Akelei ein absolutes Muss für jeden Garten. Zumindest sind sie in Bauern- und Landhausgärten auf keinen Fall weg zu denken. Sie bringen im Mai und Juni eine Blütenpracht, die ich nicht mehr missen möchte. Das „Kleiderlädchen für Feen und Elfen“ bleibt also geöffnet.

Eine märchenhafte Gartenzeit wünscht Dir,

Sven.


Ranunkeln – Geniale Frühjahrsblüher

In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du zum Anbau von Ranunkeln wissen musst. Sie sind übrigens ideale Begleiter für das Kaukasus-Vergissmeinnicht.

Nelkenwurz – Das Frühjahr blüht bezaubernd

Eine weitere bezaubernde Frühjahrsblüherin ist die Nelkenwurz (Geum). Sie verzaubert Deine Beete ebenso schön, wie die Akelei und ist sogar eine wunderbare Begleiterin!

8 Comments

  • kleiner-staudengarten

    So schön, wenn sie im Frühjahr mit ihren traumhaften Blüten über die Beete tanzen…ja, feengleich.
    Hier wollen sie einfach nicht mehr werden, obwohl sie sich versamen dürfen wie sie wollen.
    Lieben Gruß und einen gemütlichen Abend, Marita

    • Sven

      Liebe Marita,

      ja, da gibt es auch ein Problem mit den Akeleien. Sie werden von einer Krankheit heimgesucht, die sie sterben lässt. Carrie von Touchwood Aquilegia hat die nationale Sammlung der Akeleien (GB) komplett an diese Krankheit verloren. Ich hatte im Jahr vorher noch Samen von ihr bezogen, die „Gott sei Dank“ noch nicht befallen waren. Ich kann mir meinen Garten ohne sie einfach nicht vorstellen. Wenn Dich das interessiert, habe ich hier einen Link zu Carrie: http://www.touchwoodplants.co.uk/aquilegiaseed.htm

      Liebe Grüße, Sven.

      • Andrea Stoll

        Bitte daran denken, dass Akeleien
        1.) Lichtkeimer sind, und
        2.) nach der Aussaat die Erde dort nicht mehr bewegen sondern
        3.) warten, bis das erste Akeleiengrün kommt. Dieses wird im folgenden Jahr blühen.

    • Andrea Stoll

      Man sollte daran denken, dass Akeleien „Lichtkeimer“ sind. D.h., dass man die Samen nicht mit Erde bedecken soll. Damit die Samen nicht verwehen, kann man ein wenig ganz lockeren Sand (Mull; oder Sandkistensand) darüberstreuen, aber wirklich nur ganz wenig.

  • Renate Zickenheimer

    Hallo Sven, die englische Pilzerkrankung ist für Akeleien tödlich und tötet in der Regel den Gesamtbestand eines Gartens. Bisher sind wir im Festland-Europa verschont geblieben. Allerdings gab es letztes Jahr im Juli einen nachgewiesenen Krankheitsfall in der Mitte Deutschlands in einem Garten. (Ich berichtete darüber in Wurzerlsgarten). Auch bei uns gibt es eine Akeleienerkrankung, die allerdings weder zwangsläufig eine Pflanze tötet, noch den Bestand eines Gartens gefährdet. Man erkennt sie an verfärbten meist cremefarbenen Blättern und verkrüppelten Blüten. In dem Fall schneidet man einfach die Pflanze bodennah ab und normalerweise folgt dann ein gesunder Blattaustrieb.
    Bei Marita kann natürlich auch ein anderer Grund eine Rolle spielen. Wenn sie sich schöne Akeleien-Sorten gekauft hat, dann sind das nicht nur Schlamperl, die sich mit allen anderen Akeleien vermendeln, Du schriebst das auch, sondern es existiert auch das Problem, dass die kurzlebigen Stauden, sofern es nicht A. vulgaris Samen sind, in der Regel nicht selbständig aussäen und der Keimvorgang nicht erfolgt. Darum verschwinden eben die wunderbaren Hybriden nach 2 – 4 Jahren wieder. Am einfachsten ist es Pflanzen regelmäßig nachzukaufen, oder per Handbestäubung und Verhüterli und – ganz wichtig – Vorkultur, die Pflanzen selber auszusäen und vorzuziehen. LG Wurzerl

    • Sven

      Liebe Renate,
      vielen Dank für Deinen informativen Kommentar. Es freut mich, wenn die Leser das eine oder andere ergänzen. Schließlich braucht jeder Gärtner viele andere, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Deinen Gartenblog finde ich wunderbar. Schön, dass ich ihn durch Deine Kommentare finden durfte. Er ist wunderbar gestaltet. Ganz anders, als so viele der Blogs. Ich werde, sobald ich Zeit habe, mit Dir auf Gartenreise gehen und Deinen Blog (vermutlich) verschlingen.
      Bis bald,
      Liebe Grüße, Sven.

  • Wolfgang Nießen

    Hallo Sven,
    ein sehr schöner Post, besonders die Kleider für die Feen haben mir gut gefallen. Ich muss immer wenn ich Krokusse sehe, an Feen denken.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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