Meine zehn pflegeleichten Lieblingsstauden.
Pflegeleicht! Für faule Gärtner! So wird oft mit Stauden geworben. Jede Gartenpflanze braucht jedoch ein Mindestmaß an Pflege. Was zu tun ist, kannst Du im Artikel “Staudenpflege” nachlesen. Trotzdem gibt es Stauden, die recht wenig an Pflege brauchen. Solche dankbaren Blüher stelle ich Dir nun vor.
1. Bart-Iris
Unter meinen pflegeleichten Stauden ist die Bart-Iris sicherlich die Staude mit dem meisten Pflegeaufwand. Steht sie am richtigen Platz hat man kaum etwas zu tun. Ich entferne lediglich unansehnlich gewordene Blätter. Diese lassen sich ohne ein Gartengerät von der Pflanze abtrennen. Zudem breche ich Verblühtes heraus. Da sie im Frühjahr nur zwei bis drei Wochen blüht, ist diese Arbeit zeitlich begrenzt. Die Blätter bleiben dekorativ und bringen über das Jahr hinweg Struktur ins Beet. Wer ihnen etwas Gutes tun möchte, kann sie im Frühjahr düngen.
2. Klematis
Klematis sind wunderbar blühende Kletterkünstler und wer sie nach Lust und Laune wachsen lässt, der braucht lediglich einmal im Jahr Zeit, um die Pflanze zurückzuschneiden. Wer es jedoch etwas geordneter mag, sollte immer mal wieder die Ranken in die passende Richtung leiten. Die Pflanze putzt sich selbst aus und hat nach der Blüte mit ihren Samenständen den zweiten großen Auftritt. Klasse ist, dass es für jeden Standort eine Klematis gibt.
3. Waldgeißbart
Im halbschattigen Bereich fühlt sich der Waldgeißbart besonders wohl. Er bringt im späten Frühjahr mit seinen fluffigen Blüten einen besonderen Charme ins Beet. Durch seine Höhe ist er der Star des halbschattigen Gartens. Insekten lieben ihn und ich auch. Alles was ich tun muss, ist ihn im zeitigen Frühjahr etwas düngen und die abgestorbenen Stängel heraus schneiden. Das ist es! Seine Samenstände sind bis in das Frühjahr hinein ein Hingucker.
4. Echinacea
Der Pflegeaufwand der Sonnenhüte ist im Grunde genommen fast bei Null. Sie blühen im Spätsommer und Herbst und lieben die Sonne. Es braucht nur etwas Dünger und das Abschneiden der Stängel im zeitigen Frühjahr. Dann fühlen sie sich pudelwohl. An günstigen Standorten sähen sie sich gerne mal aus. Dann muss gejätet werden. Das ist bei dieser Pflanze jedoch Problemlos zu handhaben.
5. Fetthenne
Die Fetthenne ist vielfältiger als man denkt. Ich liebe besonders die kleinen bis mittleren, aufrechten Sorten. Diese sind recht pflegeleicht. Alles was ich mache, ist im Herbst – nach der Blüte – die Stängel heraus drehen. Dann bleibt nur der Austrieb für das nächste Jahr zurück. Wenn man die Stängel stehen läßt, werden sie bis ins Frühjahr hinein matschig und bieten ideale Bedingungen für Pilzerkrankungen. Das möchte man natürlich nicht so gerne haben. Höher wachsende Sorten sind manchmal nicht standfest und brauchen Rankhilfen oder den Chelsea-Cut. Deshalb bleibe ich bei den kleiner wachsenden Sorten.
6. Stauden-Sonnenblume
Im Gegensatz zur bekannten einjährigen Sonnenblume, ist diese Art eine ausdauernde Staude mit mehreren, aber kleineren Blüten, die uns im Herbst mit einer wahren Blütenexplosion überraschen. Insekten können gar nicht von ihr lassen. Ich übrigens auch nicht. Alles was ich mache, ist im Frühjahr die abgestorbenen Stängel abschneiden und sie mit Dünger versorgen. Da sie gut und schnell wächst, sollte man sie nach ein paar Jahren teilen.
7. Himalaya-Silge
Sie wird als die Königin der Doldenblütler bezeichnet und ich habe es gerne, wenn die Samenstände der Dolden den Herbst und Winter über als Dekoration stehen bleiben. Deshalb wird auch diese Pflanze erst im Frühjahr abgeschnitten. In den ersten ein bis zwei Jahren braucht sie noch etwas Hilfe beim Stehen. Danach schafft sie es alleine. Leider fühlt sie sich in meinem Garten nicht ganz wohl und verschwindet nach ein paar Jahren wieder. Dann muss ich sie nachsetzen.
8. Ausdauernde Stockrose (Alcea Hybride)
Die Stockrosen, die wir aus Oma’s Bauerngarten kennen, haben viele Nachteile. Vor allem läßt die Gesundheit zu wünschen übrig. Anders sind die neuen Alcea Hybriden: Parkfrieden, Parkallee und Parkrondel. Sie sind mehrjährig und viel gesünder. Deshalb brauchen sie kaum Zuwendung. Teilweise müssen sie etwas gestützt werden. Im zeitigen Frühjahr schneide ich sie ab. Dann braucht es keine weitere Fürsorge mehr. Na gut, düngen macht auch hier Sinn.
9. Fingerkraut
Das Fingerkraut war mir bis vor einem Jahr unbekannt. Ich bin jedoch begeistert von dem kleinen, aber blühfreudigen Pflänzchen. Es schließt die Lücken in unserem Rosengarten und blüht von Juni bis August. Verblühtes habe ich nicht ausgeputzt und sie blühte trotzdem unentwegt weiter. Im Herbst habe ich die abgestorbenen Pflanzenteile abgeschnitten. Das wars. Eine Düngergabe im Frühjahr lohnt sich auch hier.
10. Patagonisches Eisenkraut
Das Patagonische Eisenkraut ist der Star des pflegeleichten Gartens. Es blüht von Juli bis Oktober und schwebt auf fast blattlosen Stängeln über allen anderen Stauden. Es braucht nicht viel, außer einer Neupflanzung im Frühjahr – vielleicht. Meist ist es nicht winterhart. Da die Winter immer milder werden, überlebt es manchmal auch bei uns. Im Grunde genommen muss es im Frühjahr nur abgeschnitten werden.
Dies waren meine zehn pflegeleichten Lieblingsstauden. Sie kommen alle recht gut mit den heißen Sommern zurecht und müssen so gut wie nicht gegossen werden. Ich mag es trotzdem gerne, meine Stauden zu pflegen. Deshalb dürfen auch anspruchsvollere Blüher bei mir wachsen.
Vielleicht konnte ich Dich mit diesem Artikel etwas inspirieren und Du hast Lust darauf bekommen weitere Stauden zu pflanzen. Was sind Deine pflegeleichten Stauden? Welche hast Du in Deinem Garten? Ich bin schon gespannt auf Deine Liste in den Kommentaren.
Liebe Grüße,
Dein Sven.
7 thoughts on “Meine zehn pflegeleichten Lieblingsstauden.”
Lieber Sven , ein toller Bericht! Mir fallen spontan noch Geranium und Kaukasusgamander als absolut empfehlenswert ein! Wünsch dir einen schönen Sonntag! Johanna @johanna.liebt.garten
Jetzt habe ich es endlich auf deinen Blog geschafft 🙂 Ein schöner Artikel – Danke dafür! Vieles hab ich schon im Garten, anderes hatte ich noch gar nicht so im Blick. Wieder was gelernt 😉
LG Sarah aka bee_garden_1.0
Das war eine schöne Liste! Ein paar davon sind tatsächlich auch in meinem Garten zu finden… also hoffentlich dann auch noch nächstes Jahr, schließlich gibt es meinen Garten erst seit diesem Frühjahr… LG Paulina aka. Pilinkasbubu
Hallo lieber Sven, bis auf wenige Ausnahmen habe ich auch alle diese Stauden, bei mir im Garten. Die Alcalthaea Parkfrieden, Parkallee hat den letzten Winter bei uns leider nicht überlebt. Parkallee ist sehr, sehr spät ausgetrieben, aber sie hat überlebt. Für unseren Schattenbereich habe ich als Bodendecker Zimbelkraut und Sibirisches Quellkraut, dazu natürlich verschiedene Farne, Hosta und als Highlight Cimicifuga. Bei extremen Hitzeperioden müssen wir wegen der Bäume bewässern. Im sonnigen Bereich habe ich Salvia Caradonna, Bartiris, Gräser, Echinacea, Achillea sibirica, Brandkraut. In einem Beet mit besserer Wasserversorgung habe ich versch. Astrantien, Clematis, Geum, Phlox, Storchschnabel. Am meisten mag ich meine über 100 versch. Paeonien. Also ich kann mich schlecht auf einen Liebling festlegen. LG von der Ostsee 🌺
Eine schöne Liste, die Blumen gefallen mir alle gut. Stockrosen, die ungefüllten, habe ich schon seit Jahren in meinem Garten und bisher, toitoitoi, noch nie Probleme damit. Die Hummeln lieben sie und ich auch 🙂
Die Staudensonnenblume gefällt mir besonders gut, da werde ich mal gucken ob ich die irgendwo finde, ein sehr schöner Tipp. Und das Eisenkraut habe ich fürs nächste Jahr schon auf meiner Liste.
Problemlose Blüher in meinem Garten sind auf jeden Fall die Herbstanemone, die steht allerdings gerne bei mir im Halbschatten. Dann die Färberkamille, die viele kleine Bienen und Schwebfliegen anlockt. Und, seit diesem Jahr gehört auch noch die Skabiose dazu. Wenn man da zwischendurch mal die verblühten Blüten abschneidet kommen sofort neue Blüten. Und aus den verblühten Blüten kann man ganz leicht wieder Saatgut fürs nächste Jahr sammeln.
Viele Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
danke schön für das Ergänzen der Staudenliste. Die Färberkamille und die Skabiose sind klasse Ideen. Die werden, wie Du schreibst, auch gerne von den Insekten genutzt. Das ist mir auch sehr wichtig. Dieses Jahr habe ich gemerkt, was es heisst gute Nektarpflanzen im Garten zu haben. Es gab seit Jahren wieder mehr Schmetterlinge und eine Vielzahl an weiteren Insekten. So freut sich der Mensch und das Tier. Eine absolute Win-Win-Situation.
Viel Spaß weiterhin auf dem Blog,
Sven.
Hallo zusammen,
danke für den tollen Beitrag.
Mittlerweile bin ich auch zu pflegeleichten Stauden übergangen. Auch kombiniere ich diese uusammen mit Gräsern, die eigentlich bis auf das Abschneiden im Frühjahr keine Arbeit machen. Meine Stauden sind: Pfingstrosen,
Sibirische Iris, Akelei, kaukas. Vergissmeinnicht, fette Henne, Ziest, Astern, Mannstreu, Wasserdost, Taglilie, Phlox, Sonnenhut, Ziersalbei, Blutweiderich, Monarde, Herbstanemone, Schafgarbe, Dreimasterblume, Gelenkblume, Chrysantheme. Liebe Grüße